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Burgau: Umbau auf Kirchplatz: Kommt die kleine oder große Lösung?

Burgau

Umbau auf Kirchplatz: Kommt die kleine oder große Lösung?

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    Über die Arbeiten auf dem Burgauer Kirchplatz ist im Stadtrat wieder eine Grundsatzdebatte entbrannt.
    Über die Arbeiten auf dem Burgauer Kirchplatz ist im Stadtrat wieder eine Grundsatzdebatte entbrannt. Foto: Bernhard Weizenegger

    Den Austausch des Gehwegpflasters im Bereich der Mühlstraße zwischen der Einmündung Bleichstraße und dem Schmiedberg hatte der Burgauer Bauausschuss bereits im Januar beschlossen, 15000 Euro Planungskosten sollen dafür in den Haushalt eingestellt werden. Dem Stadtrat hatte das Gremium empfohlen, auch auf dem Kirchplatz einen Teil des Pflasters auszuwechseln, um so eine Verbesserung für Gehbehinderte und Kinderwagen zu schaffen . Im Rat entbrannte nun wieder eine Grundsatzdiskussion.

    Stadtbaumeister Werner Mihatsch sprach sich dabei gegen die Variante aus Günzburg aus. Hier werden im Schnitt 1,20 Meter breite, mit geschnittenem Pflaster versehene Schneisen durch das Kopfsteinpflaster der Altstadt gelegt. Nach Mihatschs Ansicht bringe das nichts, weil so kein „Begegnungsverkehr“ möglich sei. Außerdem seien Bauschäden vorprogrammiert, wenn das Kopfsteinpflaster daran angepasst werden müsse. Er schlug grundsätzlich vor, vom Modehaus Hackenberg aus bis zum Pfarrhaus, an den Bänken entlang bis zum italienischen Restaurant und dann weiter bis zum schon vorhandenen Streifen an der ehemaligen VR-Bank ein neues Pflaster zu verlegen.

    Frielinghaus: "Wenn, dann müssen wir es richtig machen."

    Wilhelm Frielinghaus (CWG) wollte nicht einfach einen kleinen Bereich ändern. Das habe keinen Wert. „Wenn, dann müssen wir es richtig machen.“ Und dann stelle sich die Frage, ob man dann den Platz weiter umgestalten müsse. Eigentlich sei hier ein Gesamtumbau nötig, doch wenn man nun einen neuen Weg erstellt, müsse der dann wieder entfernt werden. Er wollte ohnehin wissen, wie groß der Unterschied zwischen einer kleinen und einer großen Lösung wäre.

    Karlheinz Mayländer ( FDP /FB) befürwortete, etwas für Gehbehinderte zu tun, aber er betonte, dass man hier nichts sanieren müsse. „Wir müssen nur einen Gehweg befahrbar machen und dafür das Pflaster austauschen.“ Ein neuer Belag für Rollator- und Rollstuhlnutzer reiche völlig. Jürgen Pauer ( Freie Wähler ) sagte, seine Fraktion habe bereits 2006/2007 bei der Sanierung der Stadtstraße darauf gedrungen, man unterstütze den Stadtbaumeister. Bürgermeister Konrad Barm ( Freie Wähler ) meinte, es habe Zeiten gegeben, da sei das Kopfsteinpflaster sicherlich richtig gewesen, damals seien aber beispielsweise Rollatoren noch kein Thema gewesen. Auch gehe es um Menschen, die zwar schlecht zu Fuß, aber nicht auf diese Hilfsmittel angewiesen seien. Jedenfalls brauche man keine langwierige Stadtplanung, um jetzt eine Verbesserung zu erreichen.

    Stöckle: In Teilen war die Innenstadtsanierung nicht optimal

    Ralf Stambusch (CWG) fragte den Stadtbaumeister nach dem Kostenunterschied zwischen der Günzburger Variante und einer breiteren Lösung. Auf eine Summe wollte sich Werner Mihatsch nicht festlegen, aber die kleinere Variante koste sicherlich nur einen Bruchteil. Daraufhin meinte Stambusch, damit könne man sich ja eine Umgestaltung noch offen halten, aber für eine Entscheidung brauche es eine Kostenschätzung beider Modelle.

    Harald Stöckle ( Freie Wähler ) sagte, seit der „in Teilen nicht optimalen Innenstadtsanierung warten wir auf die nächste große Lösung“. Die werde sicherlich nicht vor zehn Jahren kommen. Doch auch wenn man für eine ordentliche Arbeit 120000 Euro zahlen müsse, seien es umgerechnet nur 12000 pro Jahr. „Wir sollten das investieren, das wäre kein verlorenes Geld, sondern eine sofortige Verbesserung.“ Manfred Kramer ( SPD ) sprach sich dafür aus, auch die Parkplätze auf dem Platz einzubeziehen sowie die Zufahrt, nur bis zur Straßenmitte etwas zu ändern wäre nach seiner Ansicht „unsinnig“. So oder so sei ein Gesamtkonzept wichtig.

    Rupprecht: "Altbürgermeister würde sich im Grab umdrehen."

    Frank Rupprecht (CWG) stimmte dieser Forderung zu, denn was man bislang mache, sei konzeptlos. Stattdessen werfe man frühere Planungen „über den Haufen“. „Altbürgermeister Sailer würde sich im Grab umdrehen.“ Ja, man müsse mit der Zeit gehen. Aber was seien das für Diskussionen, fragte Rupprecht, wenn man etwas nur auf genug Jahre umrechne. Es gebe bis heute kein Konzept, daher sei das bestehende das beste. Zweiter Bürgermeister Martin Brenner ( CSU ) sprach sich dafür aus, in eine Planung einzusteigen, zum Gesamtkonzept gehöre die Mühlstraße .

    Letztlich beschloss der Stadtrat, das Pflaster auf dem Kirchplatz entsprechend dem Vorschlag der Verwaltung auszutauschen, im Haushalt sollen 15000 Euro eingestellt werden, um zwei Varianten in einer Planung zu untersuchen.

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