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Burgau: Mehrfamilienhaus an der Amalienstraße: Wieder ein Nein

Burgau

Mehrfamilienhaus an der Amalienstraße: Wieder ein Nein

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    Hier ist in Burgau ein Mehrfamilienhaus geplant.
    Hier ist in Burgau ein Mehrfamilienhaus geplant. Foto: Bernhard Weizenegger (Archiv)

    An der Amalienstraße in Burgau soll ein Mehrfamilienhaus mit sechs Wohneinheiten entstehen. Der Bauausschuss hatte das Projekt im April vergangenen Jahres abgelehnt, weil es sich nicht in die Umgebung einfüge. Trotzdem waren Anwohner auf unsere Zeitung zugekommen, weil sie befürchteten, dass das Landratsamt den Bau genehmigen könnte. Aus ihrer Sicht sei das, was in ihrer direkten Nachbarschaft entstehen soll, viel zu massiv. Doch die Behörde hat sich der Ansicht des Ausschusses angeschlossen – woraufhin der Bauherr jetzt eine neue Planung vorgelegt hat, über die erneut das Burgauer Gremium beraten hat.

    Die Grundfläche des Gebäudes ist demnach wesentlich verringert worden, auch die Höhe wurde reduziert. Nach Ansicht der Stadtverwaltung füge es sich nun besser in die Umgebung ein, die Parkplätze würden anders angeordnet und der Bordstein werde auch nicht mehr auf der gesamten Breite des Grundstücks abgesenkt. Auch das Landratsamt habe sich eher positiv geäußert. Wie im Ausschuss betont wurde, lehnen die Anwohner – die Zuschauerbank war voll besetzt, nach diesem Tagesordnungspunkt verließen die meisten wieder den Saal – das Projekt aber weiterhin als zu massiv ab. Auch die Verkehrssituation in der engen Straße würde sich nicht bessern.

    Der Ausschuss ist sich uneins

    Die Ansichten der Ausschussmitglieder gingen auseinander. So gab etwa Wilhelm Frielinghaus (CWG) zu bedenken, dass man auf der einen Seite innerorts Flächen verdichten wolle, aber hier wieder dagegen spreche. Ohnehin werde sich die gesetzliche Regelung für Abstandsflächen ändern. Sein Fraktionskollege Frank Rupprecht sah hier einen „Grenzfall“, Manfred Kramer (SPD) sagte, in fast 18 Jahren als Ratsmitglied habe er „so ein Treiben gegen einen Bauherren“ noch nicht erlebt. Er sei der Stadt entgegengekommen, jetzt müsse man das auch tun, zumal man Wohnraum schaffen müsse.

    Bei anderen Projekten sei man auch nicht so kleinlich – eine Kritik, die andere Ratsmitglieder von sich wiesen und die Kramer auch nicht als persönliche Anfeindung verstanden wissen wollte. Auch Bürgermeister Konrad Barm (Freie Wähler) betonte, es werde nichts durchgewunken, es gehe auch nicht um ein Entgegenkommen. Man habe nur zu beurteilen, ob es in die Umgebung passt – das Projekt sei noch nicht ideal. Mit fünf zu fünf Stimmen wurde es schließlich vom Bauausschuss abgelehnt.

    Andere Projekte werden akzeptiert

    Akzeptiert wurde der Bau von drei reihenförmigen Wohnhäusern mit Tiefgaragen und Nebengebäuden an der Markgrafenstraße, wo insgesamt 41 Wohnungen entstehen sollen. Auch ein Bürogebäude im Bereich An der Römerstraße nebst Betriebsleiterwohnung sowie der Umbau eines Rinderstalls mit Anbau eines Melkraums am Zollberg wurden positiv beschieden.

    Ein fünfgeschossiges Gewerbegebäude an der Augsburger Straße wurde mit drei zu sieben Stimmen als nicht in die Umgebung passend abgelehnt, man will aber mit dem Antragsteller nochmal darüber sprechen. (cki)

    Lesen Sie hier die Vorgeschichte zu dem Projekt:

    Warum Anwohner gegen ein Mehrfamilienhaus sind

    Grundsatzdebatte um ein Mehrfamilienhaus in Burgau

    Wo sollen neue Burgauer künftig wohnen?

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