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Burgau: Lammkeller soll auferstehen aus Ruinen

Burgau

Lammkeller soll auferstehen aus Ruinen

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    Claudius Merkle (Foto) und Bernhard Schnell haben den ehemaligen Lammkeller in Burgau gekauft und wollen wieder ein Lokal aufbauen.
    Claudius Merkle (Foto) und Bernhard Schnell haben den ehemaligen Lammkeller in Burgau gekauft und wollen wieder ein Lokal aufbauen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Als der Lammkeller im Januar dieses Jahres abbrannte, war es nicht nur für Pächter und Eigentümer ein Desaster. Nach einer längeren Pause wegen der Arbeiten an der Autobahn war nur für geschlossene Gesellschaften geöffnet gewesen, der normale Betrieb wurde erst im August vergangenen Jahres wieder aufgenommen. Viele Burgauer reagierten dann entsetzt auf den Brand, der nach Erkenntnissen der Polizei wohl auf einen technischen Defekt zurückzuführen ist und der ihnen eines ihrer Lieblings-Ausflugslokale geraubt hatte. Lange war unklar, wie es dort weitergehen soll. Jetzt steht aber fest: Der Lammkeller soll eine Zukunft haben.

    Bernhard Schnell, Inhaber einer Elektronikfirma in Burgau und vielen bekannt als Vorsitzender des örtlichen AMC Motorsportclubs, und der Haldenwanger Bauunternehmer Claudius Merkle haben das Areal samt der Ruine gekauft. Sie wollen das Gasthaus wieder aufbauen. Während Schnell bei dem Projekt für das Kaufmännische zuständig ist, kümmert sich Merkle um das Handwerkliche. „Es hat nur einen Haken: Kochen kann keiner“, sagt Schnell lachend.

    Deshalb suchen sie auch einen Pächter. Dem 59-Jährigen hatte der Lammkeller schon immer gut gefallen, früher aber eben nur als Gast. Wald und Freiheit mag er ebenso wie den Motorsport. Auch für den 34-jährigen Merkle ist das Objekt „eine Herzensangelegenheit“, wie er sagt. Er sei oft dort gewesen. Als er gefragt wurde, ob er Interesse am Kauf habe, sprach er mit seinem Geschäftspartner Schnell – und nach einmal Schlafen war beiden klar: Sie sagen Ja. Hätte Merkle damals aber abgewunken, „hätte ich’s auch gelassen“, meint der Geschäftspartner. Mitte des Jahres war das, bis zum tatsächlichen Kauf dauerte es dann noch bis Oktober.

    Die Gaststätte soll größer werden

    Jetzt ist die Idee, wieder eine Gaststätte aufzubauen, spruchreif, auch wenn die Planung für eine Vergrößerung erst noch genehmigt werden muss. Denn für Schnell und Merkle ist klar, dass mehr Sitzplätze hermüssen, damit es sich für einen Pächter lohnt. Früher seien etwa 50 Plätze im Innenraum und 80 im Biergarten vorhanden gewesen, innen sollen es nun auf jeden Fall ein paar mehr werden, „aber keine 200“. Eben so, dass es sich lohnen könnte. Was aus dem Eiskeller wird, der vom Brand verschont wurde, weiß Schnell noch nicht. Früher gab es dort einen Bierausschank.

    Der Neubau soll zur Umgebung, dem Wald, passen. Aus Holz und Glas soll er bestehen, aber nicht hüttenmäßig aussehen, sondern moderner. Größer zu bauen sei allein schon deshalb nötig, weil die Vorgaben für Küche und Toilette heute ganz andere seien als noch vor wenigen Jahrzehnten. Ausflügler sollen angesprochen werden und natürlich Fahrradfahrer. Die staubige Fläche vor dem Lokal soll befestigt werden.

    Wenn die Genehmigung rechtzeitig kommt, könnte noch im Winter die Ruine abgerissen und im Frühling mit dem Neubau begonnen werden. Läuft alles nach Plan, wäre eine Eröffnung im Spätsommer denkbar. Die Investitionssumme für Erwerb, Abriss und Bau wird nicht genannt. Nachdem durch den Brand alles etwas negativ behaftet ist, hätten ihm manche geraten, einen neuen Namen zu wählen. Das kommt aber für Schnell nicht infrage. „Das neue Lokal soll weiter Lammkeller heißen. Denn so kennt es in Burgau schließlich jeder.“

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