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Burgau: Historischer Verein zieht aufs Land nach Hafenhofen

Burgau

Historischer Verein zieht aufs Land nach Hafenhofen

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    Irmgard Gruber-Egle mit einer von vier Bildtafeln, die sich früher am Kreuzweg des Burgauer Loretobergs befanden: Diese sowie zahlreiche weitere Gegenstände aus der Vergangenheit der Markgrafenstadt lagern nun im neuen Depot des Historischen Vereins Burgau im ehemaligen Schützenheim in Hafenhofen.
    Irmgard Gruber-Egle mit einer von vier Bildtafeln, die sich früher am Kreuzweg des Burgauer Loretobergs befanden: Diese sowie zahlreiche weitere Gegenstände aus der Vergangenheit der Markgrafenstadt lagern nun im neuen Depot des Historischen Vereins Burgau im ehemaligen Schützenheim in Hafenhofen. Foto: Peter Wieser

    Auf dem Boden stehen Kartons, die noch ausgepackt werden müssen: Alte Haushaltsutensilien, darunter Waagen und Uhren sowie Kleingegenstände aus der Landwirtschaft. Auch Geräte zum Torfstechen sind dabei. In einer Ecke stehen vier Holztafeln – Tafeln von Kreuzwegstationen des Burgauer Loretobergs.

    Sie stammen von dem Burgauer Maler Franz Joseph Auffinger (1753-1833) und sind vermutlich in den ersten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts entstanden. Bis vor wenigen Wochen hatte der Historische Verein Burgau Stadt und Land diese Gegenstände in seinem Depot, einem Kellerraum des „Riethmüller-Hauses“ in der Burgauer Käppelestraße gelagert. Jetzt befinden sie sich im ersten Stock des früheren Schützenheims im Haldenwanger Ortsteil Hafenhofen – sozusagen ein Umzug von der Stadt aufs Land.

    Deshalb hat der Historische Verein sein Lager in Burgau aufgeben müssen

    Wie kommt der Historische Verein Burgau nach Hafenhofen? Sein Archiv, vorrangig Bücher und Schriften, Land- und Flurkarten sowie alte Bild- und Tondokumente, befindet sich im Burgauer Stadttor. Alle anderen Archivalien hatten bisher ihren Platz in dem besagten Depot. „Gegenstände, die dem Historischen Verein zu treuen Händen übereignet wurden und an denen Burgauer Vergangenheit und Geschichte hängt“, beschreibt die Vereinsvorsitzende Irmgard Gruber-Egle diese „kleinen Schätze“.

    Mit dem Eigentümerwechsel und den damit verbundenen Umbaumaßnahmen am Gebäude habe der Verein auch sein Lager aufgeben und sich eine Alternative suchen müssen. Aber genau das gestaltete sich äußerst schwierig: Trocken, beheizbar, mit einer Toilette und etwa 50 Quadratmeter groß sollte der Raum sein, sich möglichst in der Markgrafenstadt oder nicht allzu weit entfernt befinden.

    Der Historische Verein Burgau mit seiner Vorsitzenden Irmgard Gruber-Egle suchte dringend einen weiteren Raum für historische Dokumente und Utensilien. Das Archiv im Burgauer Stadttor war viel zu klein.
    Der Historische Verein Burgau mit seiner Vorsitzenden Irmgard Gruber-Egle suchte dringend einen weiteren Raum für historische Dokumente und Utensilien. Das Archiv im Burgauer Stadttor war viel zu klein. Foto: Peter Wieser (Archivfoto)

    Durch einen Hinweis kam der Historische Verein nach Hafenhofen

    Auch die Miete sollte sich in einem gewissen Rahmen bewegen. Zudem drängte die Zeit. Über ein Jahr suchte der Historische Verein Burgau vergeblich. Man habe sich an die Stadt Burgau gewandt, aber auch die habe nicht weiterhelfen können, fährt Gruber-Egle fort. Irgendwann habe sich der Historische Verein alleine gelassen gefühlt. Dafür habe der Eigentümer des „Riethmüller-Hauses“ unglaubliche Geduld gezeigt, bis sich letztlich dann doch eine Möglichkeit ergeben habe.

    Ein Hinweis Ende letzten Jahres auf ein möglicherweise anzumietendes, leer stehendes Gebäude führte den Historischen Verein schließlich nach Hafenhofen: ins frühere Schützenheim, dessen Eigentümer die Gemeinde Haldenwang ist und in dem sich inzwischen auch der Faschingsverein Hafenhofen sowie ein ortsansässiges Unternehmen befinden. Der Antrag zur Nutzung des sich im Obergeschoss befindlichen Raums als Depot fand im Haldenwanger Gemeinderat Zustimmung, vor Kurzem konnte dieser bezogen werden.

    Haldenwangs Bürgermeisterin Doris Egger betont: „Ich freue mich, dass wir dem Historischen Verein Burgau einen Platz geben konnten, wo er sich wohlfühlt. Vielleicht lässt sich daraus sogar etwas Gemeinsames entwickeln.“

    Nur den Umzug muss der Historische Verein noch bewerkstelligen

    Lediglich den Umzug, darunter auch der Ab- und Aufbau einzelner Schränke und Möbelstücke, galt es noch zu bewerkstelligen. Den habe ein Burgauer Hausmeisterservice an neun Vormittagen übernommen, erzählt die Vereinsvorsitzende. In Zeiten der Pandemie wäre es nicht vertretbar gewesen, diesen mit Vereinsmitgliedern, von denen die meisten ohnehin schon älter seien, durchzuführen.

    „Wir haben von Anfang an das Gefühl gehabt, dass wir willkommen sind und wir haben, wenn alles eingeräumt ist, einen schönen Überblick“, erklärt Irmgard Gruber-Egle.

    Aus Platzgründen habe sich auch das Thema Familienforschung, an dem der Historische Verein Burgau permanent arbeite, vom Burgauer Stadttor ebenfalls nach Hafenhofen verlagert. Die Unterlagen dazu – ihr Vorgänger und der frühere Vorsitzende Josef Jostan hätten seinerzeit erhebliche Vorarbeit geleistet – befänden sich nun ebenfalls im neuen Depot.

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