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Burgau: Bekannter Kaufmann eröffnet im Herbst Edeka in Burgau: Das hat er hier vor

Burgau

Bekannter Kaufmann eröffnet im Herbst Edeka in Burgau: Das hat er hier vor

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    Noch ist hier Baustelle, doch im Herbst soll der neue Edeka-Markt von Jochen Weinand in Burgaus Stadtmitte eröffnen.
    Noch ist hier Baustelle, doch im Herbst soll der neue Edeka-Markt von Jochen Weinand in Burgaus Stadtmitte eröffnen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Noch deutet nur das große Plakat an der Fassade darauf hin, wer hier einziehen wird: Edeka. Mitten in Burgau entsteht gerade ein großer Supermarkt im neuen Stadthaus, das künftig auch ein Hotel, Wohnungen, Büros, eine Praxis und weitere gewerbliche Mieter beherbergen wird. Wer von der Kapuzinerstraße aus auf das Gebäude blickt, kann erahnen, wie groß das alles wird – wer vom Rathaus herunterschaut, erkennt die Dimension noch besser. Der Hauptmieter jedenfalls wird Edeka, oder besser gesagt: Jochen Weinand, der sich in der Region bereits mit seinem Lebensmittelmarkt in Offingen einen Namen gemacht hat. Er hat unsere Zeitung zu einem Baustellenrundgang mitgenommen.

    Wie schon in seinem ersten Markt will der 42-Jährige auch hier möglichst stark auf Regionalität setzen. Das fängt bei der Bäcker-Theke direkt am Haupteingang an: Die will Weinand mit seinen Mitarbeitern selbst betreiben und keinen externen Partner, etwa wie in Offingen, damit beauftragen. Zwar komme der Grundstock an Waren schon von einer regionalen Bäckerei – die Verhandlungen mit Interessenten liefen gerade –, doch er wolle sich nicht an ein einzelnes Unternehmen binden. Zudem wird es auch einen gastronomischen Bereich neben der Theke geben, wo unter anderem täglich wechselnde Mittagsgerichte angeboten würden.

    50 Mitarbeiter werden im neuen Edeka in Burgau arbeiten

    Der Supermarkt wird über eine Fläche von gut 2000 Quadratmetern verfügen, die reine Verkaufsfläche wird bei 1800 Quadratmetern liegen. 50 Mitarbeiter werden hier einmal arbeiten. Zum Vergleich: In Offingen hat Weinand 1200 Quadratmeter Fläche für den reinen Supermarkt und 500 für den Getränkeshop, zusammen beschäftigt er dort 35 Menschen. In Burgau wird sich alleine der Getränkebereich auf 300 Quadratmeter erstrecken. Außerdem wird es eine Wein- und Spirituosenecke geben.

    Momentan ist hier noch Baustelle, gerade werden unter anderem an der Decke die Trassen für die Kabel verlegt – verkleidet wird das alles übrigens nicht. Bald gehe es mit den Fliesen weiter. Die Eröffnung ist für den Herbst dieses Jahres angepeilt, momentan laufe alles nach Plan. Gut zweieinhalb Monate bevor die ersten Kunden kommen, kann der Markt eingerichtet werden.

    Der neue Burgauer Supermarkt bekommt eine Metzger-Theke

    Während in vielen Lebensmittelläden die Metzgereitheken zugunsten von Selbstbedienungskühltruhen aufgegeben wurden, setzt Weinand bewusst darauf: die Edeka-eigene „Südbayerische Wurstwaren“ wird einziehen, aber vom Kaufmann selbst betrieben. Inzwischen kehre sich der Trend um, erklärt er, die Leute wollten wieder eher bedient werden. Wechselnde Aktionen will er hier bieten, etwa Wurst aus Italien offerieren, und mit einem Angusrind-Züchter aus Gundelfingen zusammenarbeiten. Auch Obst von einem Gundelfinger Lieferanten soll es geben, in Offingen sei das bereits der Fall.

    Noch ist hier Baustelle, doch im Herbst soll der neue Edeka in Burgau öffnen.
    Noch ist hier Baustelle, doch im Herbst soll der neue Edeka in Burgau öffnen. Foto: Bernhard Weizenegger

    Zudem werde das Sortiment im Markt stark auf Bio ausgerichtet, auch einen Bereich mit unverpackten Waren plant er. Ebenso kündigt er vegane Produkte an, „die sind stark im Kommen“. Er müsse sich nicht nach Edeka richten, sondern könne selbst Akzente setzen. Als er vor fünf Jahren den Markt in Offingen übernommen hat, sei es noch nicht so leicht gewesen, regionale Lieferanten zu finden. Aber Kunden hätten ihm Tipps gegeben, und auch in Burgau habe er im Rahmen des Möglichen offene Ohren für Vorschläge. Die Einrichtung werde neuesten Standards entsprechen, die LED-Beleuchtung gehöre dazu.

    Weinand ist froh über Schließungen von Rewe und Netto in Burgau

    Im Lebensmittelhandel sei es derzeit zwar nicht einfach, gutes Personal zu finden, aber die Corona-Pandemie verschiebe das gerade zum Besseren. Denn den Menschen sei vor allem im ersten Lockdown bewusst geworden, was hier geleistet werde. Krisensicher sei die Arbeit auch. Bewerbungen für Burgau nimmt Weinand übrigens noch an.

    Bevor er den Supermarkt in Offingen übernahm, hatte er zehn Jahre als Marktleiter in Höchstädt und Dillingen gearbeitet, davor war er zehn Jahre bei Marktkauf. Seit gut 25 Jahren sei er somit in der Branche. Schon vor zwei, drei Jahren, als das Projekt Stadthaus Formen annahm, habe er überlegt, sich für den Betrieb des geplanten Supermarkts zu bewerben. Die Chance, einen Standort komplett neu aufzubauen und weiter den anderen Standort zu betreiben, habe ihn gereizt. Doch da sei die Situation noch eine andere gewesen – dass inzwischen Rewe Burgau verlassen und Netto eine Filiale hier geschlossen hat, mache es für einen neuen Markt leichter.

    35 Parkplätze vor der Tür, 120 auf dem Parkdeck - und eine Rollstiege

    Dieser wird zum einen über den Haupteingang von der Kapuzinerstraße aus erreichbar sein – vor der Tür soll es 35 Stellplätze für Kurzzeitparker geben – und zum anderen über das Parkdeck, das 120 Plätze haben soll. Mit einer Rollstiege gelangen die Kunden bequem in den Markt und zurück zum Auto. Ob dann künftig etwa eine Parkscheibenpflicht gilt, sei noch nicht entschieden, „das kommt darauf an, ob ganz Burgau bei uns parkt“.

    Aus der Vogelperspektive wird deutlich, welche Dimension das künftige Stadthaus hat, in dem auch das Lebensmittelgeschäft untergebracht sein wird (links daneben ist das Rathaus zu sehen).
    Aus der Vogelperspektive wird deutlich, welche Dimension das künftige Stadthaus hat, in dem auch das Lebensmittelgeschäft untergebracht sein wird (links daneben ist das Rathaus zu sehen). Foto: Bernhard Weizenegger

    Gut 20.000 Artikel soll das Sortiment umfassen, 18.000 sind es in Offingen. Unter anderem wird es auch eine Tchibo-Non-Food-Ecke geben, also Tchibo-Produkte außerhalb des Lebensmittelbereichs. Zugute komme dem Vollsortimenter sicherlich, dass die Leute wegen Corona inzwischen lieber möglichst nur ein Geschäft ansteuerten und dort so viel wie möglich kauften, als in mehrere Läden zu gehen. Auch Burgau eine weitere Metzgerei mit langen Öffnungszeiten zu bieten sei ein Pluspunkt.

    Während es drei bis vier klassische Kassen geben wird, plant Weinand auch zwei Selbstbedienungs-Scan-Kassen, die sich vor allem an Kunden richten, die nur schnell wenig kaufen wollen. Für größere Einkäufe seien sie zu unpraktisch. Ein Kollege, der einen Markt in Ulm in Hauptbahnhof-Nähe betreibt, setze vor allem auf SB-Kassen – aber dort sei die Zielgruppe eine andere, und die Motivation, Neues zu akzeptieren, größer. Weinand freut sich jedenfalls schon auf die Kunden aus Burgau und dem Umland im neuen Markt.

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