Die Fotos sind höchst unappetitlich. Um es sehr vorsichtig zu formulieren. Sie zeigen das Innere eines Zimmers in der Asylbewerberunterkunft an der Mühlstraße in Burgau. Ende vergangener Woche war dort vom Landratsamt eine vierköpfige Flüchtlingsfamilie aus Belarus, dem Land von Diktator Alexander Lukaschenko, einquartiert worden. Karyna Shchamialiova vom belarussischen Unterstützungsverein Razam traf beim Anblick des Zimmers nach eigenen Angaben der Schlag. Überall Schmutz, beschmierte Wände, zerschlissene Matratzen auf nur zwei Betten, kein Tisch, keine Stühle, dafür Fallen voll mit Kakerlaken. Im Frühjahr war in diesem Zimmer eine fünfköpfige Familie aus Somalia untergebracht. Damals habe es ähnlich ausgesehen, erinnert sich Evelyn Söll, die sich um die Familie gekümmert hatte. Auf das Landratsamt ist sie nicht sonderlich gut zu sprechen.
Burgau