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Burgau: Anwohnerprotest nutzt nichts mehr: Mehrfamilienhaus an Burgauer Amalienstraße soll kommen

Burgau

Anwohnerprotest nutzt nichts mehr: Mehrfamilienhaus an Burgauer Amalienstraße soll kommen

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    Ein Mehrfamilienhaus steht schon an der Amalienstraße in Burgau, ein weiteres soll folgen. Das gefällt den Anwohnern nicht.
    Ein Mehrfamilienhaus steht schon an der Amalienstraße in Burgau, ein weiteres soll folgen. Das gefällt den Anwohnern nicht. Foto: Bernhard Weizenegger (Archiv)

    Schon vor zwei Jahren hatten sich Anwohner der Amalienstraße in Burgau gegen den Bau eines Mehrfamilienhauses in ihrer Nachbarschaft gewehrt – zunächst mit Erfolg. Zwei Mal war auch der Bauausschuss nicht mit der Dimension des Projekts einverstanden gewesen. Doch jetzt stand es erneut auf der Tagesordnung des Gremiums. Wie Stadtbaumeister Werner Mihatsch sagte, hatte der Bauherr seinen Antrag bei der Genehmigungsbehörde im September vergangenen Jahres zurückgezogen, doch nun die Planung überarbeitet. So seien die Grundfläche und Gebäudehöhe geringfügig größer geworden, das Objekt sei etwas anders angeordnet und die Wohnfläche der Dachgeschosswohnungen verringere sich. Neu sei ein Nebengebäude für Fahrräder, E-Bike-Ladestationen und Mülltonnen. Zwar sei die Struktur der Häuser in der Umgebung bis auf ein ähnliches Objekt des Bauherrn anders, jetzt könne man aber das gemeindliche Einvernehmen erteilen.

    Bürgermeister Martin Brenner (CSU) berichtete von einem Gespräch mit den Anliegern, die nach wie vor darum bitten würden, das Haus so nicht zu genehmigen. Es füge sich nicht in die Umgebung ein, in der vor allem Einfamilienhäuser stehen – es sei ein gewachsenes Gebiet mit einem gewachsenen sozialen Umfeld. Die Parksituation der Straße sei jetzt schon schwierig und würde sich weiter verschlechtern.

    Die meisten Burgauer Ausschussmitglieder sehen das Wohnprojekt positiv

    Manfred Kramer (SPD) konnte nicht verstehen, warum man hier immer nur Probleme sehe, die neue Bauordnung stütze die Nachverdichtung mit geringeren Abständen und Parkprobleme gebe es überall. Man solle das Haus nun endlich genehmigen. Indem man als Stadt den Bordstein absenke, könne man dafür sorgen, dass Rettungsfahrzeuge durchkommen – oder, wie der Bürgermeister sagte, mit Parkregelungen. Auch Herbert Blaschke (FDP/FB) fand, dass sich das Haus einfüge, vor allem die Anwohner führten zu den Parkproblemen. Eveline Kuhnert (Grüne) meinte, man brauche keine neuen Einfamilienhäuser, sondern mehr Wohnraum. Durch ähnliche Objekte in der Gegend ändere sich das Gebiet ohnehin. Auch Frank Rupprecht (CWG) sprach sich dafür aus. Bis auf Heidi Häuser (Freie Wähler) segnete der Ausschuss das Vorhaben ab, letztlich entscheiden muss das Landratsamt.

    Auch bei der Diskussion über neue eingeschränkte Halteverbote An der Römerstraße und an der Pestalozzistraße zeigte sich, dass das Thema zugeparkte Straßen ein immer größeres wird – wobei Kramer kritisierte, dass man im letzteren Fall wohl nicht die Hausaufgaben gemacht habe. Erst jetzt tätig zu werden, obwohl die Pestalozzistraße die Zufahrt der Feuerwehr zur Mittelschule ist, sei fahrlässig.

    Anwohner auch gegen Friseursalon in Wohnhaus an Burgauer Tellerstraße

    Und dass Anwohner Veränderungen in ihrer Umgebung mitunter ziemlich kritisch sehen, wurde ebenfalls daran deutlich, dass sie sich gegen den Einbau eines Friseursalons in ein Wohnhaus an der Tellerstraße aussprechen, weil sie Lärm, mögliche Schäden und Parkprobleme fürchten – der Ausschuss segnete das Vorhaben aber ab.

    Bei der Bauleitplanung für das Gebiet „Frühlingstraße II“ im Stadtteil Limbach, wo weiterer Wohnraum geschaffen werden soll, sehen das Landratsamt und die Regierung von Schwaben übrigens nach wie vor Lücken in den Erklärungen der Stadt, etwa warum das gerade hier nötig sei und nicht im Innenraum machbar. Es fehle eine Prüfung von Alternativen, das Günzburger Landratsamt sieht da gar einen „beachtlichen Mangel“. Auch die Belange der Landwirtschaft in der Nachbarschaft müssten stärker berücksichtigt werden.

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