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Bundestagswahl: Karl-Heinz Brunner geht wieder für die SPD ins Kandidaten-Rennen

Bundestagswahl

Karl-Heinz Brunner geht wieder für die SPD ins Kandidaten-Rennen

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    Er will’s entgegen seiner Aussage unmittelbar nach der Bundestagswahl 2017 noch einmal wissen: Karl-Heinz Brunner, 67, tritt für die Sozialdemokraten als Direktkandidat an.
    Er will’s entgegen seiner Aussage unmittelbar nach der Bundestagswahl 2017 noch einmal wissen: Karl-Heinz Brunner, 67, tritt für die Sozialdemokraten als Direktkandidat an. Foto: Matthias Becker (Archivfoto)

    Dass die Bundeswahlkreiskonferenz der SPD den 67 Jahre alten Bundestagsabgeordneten Karl-Heinz Brunner (Illertissen) wieder zu ihrem Kandidaten für die Bundestagswahl bestimmen würde, war bereits vor der Veranstaltung am Samstag in der Offinger Mindelhalle klar. Schließlich war er der einzige Kandidat, der zur Wahl stand.

    40 von 43 erschienenen Delegierten – maximal wären 53 möglich gewesen – gaben dem Abgeordneten ihre Stimme, was einer Zustimmung von 93 Prozent entspricht. Brunner freute sich über das „ehrliche und klare Ergebnis“.

    Brunner wirbt für gegenseitigen Respekt - und für starke Gewerkschaften

    „Respekt“ war eine der zentralen Vokabeln in Brunners Vorstellung. Damit meinte er beispielsweise den Respekt vor der Arbeitsleistung und der Flexibilität in der Arbeitnehmerschaft gerade auch während der Corona-Pandemie.

    Um die Interessen der Belegschaften ausreichend berücksichtigen zu können, brauche es starke Gewerkschaften und Betriebsräte, ist Brunner überzeugt. Für gerechte Löhne ist für ihn beispielsweise ein Tariftreue-Gesetz ein wichtiger Eckpfeiler. Das könnte Brunner zufolge eine Voraussetzung bei der Vergabe öffentlicher Aufträge sein. Karl-Heinz Brunner sitzt jetzt seit bald acht Jahren im Bundestag. Er ist Vizechef der SPD-Landesgruppe. Zu seinen Fachgebieten gehören Rechts-, Verteidigungs-, Abrüstungs- und Queerpolitik. Brunner selbst machte im vergangenen Jahr öffentlich, dass er schwul ist.

    "Medizinische Versorgung muss für die Menschen da sein, nicht für den Profit"

    In Offingen betonte der frühere Illertisser Bürgermeister die Bedeutung der inneren und äußeren Sicherheit. Dazu brauche es eine gut ausgestattete Polizei, Bundeswehr und Bedienstete im Zoll.

    Bundeswahlkreis Neu-Ulm

    Der Bundeswahlkreis Neu-Ulm (255) umfasst die Landkreise Günzburg, Neu-Ulm und Teile des Unterallgäus. 2017 traten Direktkandidaten von zehn Parteien und Gruppierungen an. Direkt gewählter Wahlkreisabgeordneter ist Georg Nüßlein (CSU) mit erreichten 44,6 Prozent der Stimmen. Wahlberechtigt waren damals knapp 240.000 Bürger, die Wahlbeteiligung lag bei 76,0 Prozent. (ioa)

    Außerdem treibt ihn eine gute Grundversorgung kranker Menschen um. Die Pandemie habe gezeigt, wie wichtig es sei, in der Fläche entsprechende Strukturen zu haben. „Wir müssen dem Begriff Daseinsvorsorge wieder mehr Raum geben. Medizinische Versorgung muss für die Menschen da sein, nicht für den Profit“, sagte er.

    Der Abgeordnete kämpft für "20 Prozent plus X"

    Keine Aussage machte er darüber, welche Koalition er sich im Herbst wünsche. Das sei angesichts aktueller 15 Prozent für die SPD geradezu vermessen. „Wir müssen mindestens bei 20 Prozent plus X liegen. Dafür werde ich kämpfen.“ Ursprünglich wollte der 67-Jährige, der sich um den Parteivorsitz der Bundes-SPD beworben und die Bewerbung später wieder zurückgezogen hatte, gar nicht mehr antreten. Doch er änderte seine Meinung, „weil ich mich gesundheitlich topfit fühle und weil sonst die Gefahr bestanden hätte, dass unsere Region im Bundestag gar nicht mehr durch die SPD vertreten worden wäre“.

    Direkt in den Bundestag einzuziehen, wäre für einen SPD-Bewerber in Bayern eine faustdicke Überraschung. Über die Landesliste gelang es vor vier Jahren 18 SPD-Genossen, in den Bundestag zu kommen. Brunner war auf Platz 15.

    Reihung der Landesliste soll im Fußballstadion festgelegt werden

    Die aktuelle Landesliste wird voraussichtlich am 13. März im zugigen Fußballstadion in Ansbach aufgestellt. „Mal schauen, wie das alles abläuft“, sagt Brunner. Und ob der Termin pandemiebedingt überhaupt gehalten werden kann. Die Veranstaltung ist bereits zweimal verschoben worden.

    Damit die Versammlung in Offingen stattfinden durfte, mussten sich die Delegierten an ein striktes Hygienekonzept halten.

    Sie verteilten sich in der großen Mehrzweckhalle und konnten so die Mindestabstände ohne Probleme wahren.

    Außerdem waren permanent FFP2-Masken zu tragen. Kurz nach 10 Uhr begann die Bundeswahlkreiskonferenz. Gegen 11.30 Uhr war sie schon wieder zu Ende.

    Frank Otte stimmt den Wahlkampf im Bundeswahlkreis ab

    Nicht nur Brunner wurde zum Direktkandidaten wieder gewählt. Bestätigt wurde auch der Vorsitzende der SPD-Bundeswahlkreiskonferenzdessen Aufgabe es ist, den Wahlkampf in der Region zu organisieren. Mit all den Einschränkungen, die Corona mit sich bringt, dürfte das die Verantwortlichen vor Herausforderungen stellen. Frank Otte (Bibertal) ist erneut Vorsitzender, dessen Stellvertreter kommt mit Daniel Fürst aus Neu-Ulm.

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