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Bürgerentscheid: Weichenstellung in Sachen Umgehung

Bürgerentscheid

Weichenstellung in Sachen Umgehung

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    Diese beiden Varianten waren zuletzt immer wieder mit Blick auf eine mögliche Südumgehung im Gespräch. Bauamtsleiter Weirather betont aber, dass man sich erst im Stadium einer grobmaßstäblichen Vorplanung befinde.
    Diese beiden Varianten waren zuletzt immer wieder mit Blick auf eine mögliche Südumgehung im Gespräch. Bauamtsleiter Weirather betont aber, dass man sich erst im Stadium einer grobmaßstäblichen Vorplanung befinde.

    Braucht Krumbach eine B-300-Südumgehung? Am Sonntag wird es bei einem Bürgerentscheid eine mitentscheidende Weichenstellung in dieser Frage geben. Die Debatte wird in

    Eine Südumgehung für Krumbach: Ein Heimatforscher erinnert sich, dass dies bereits in der Vorkriegszeit ein Thema war. Eine mögliche Trasse für eine Südumgehung ist beispielsweise auch im Flächennutzungsplan von 1964 verzeichnet. Doch intensiv vorangetrieben wurde die Thematik von den politisch Verantwortlichen nie. In den vergangenen beiden Jahren nahm die Debatte um die Südumgehung aber wieder an Intensität zu. Federführend bei einem Straßenbauprojekt dieser Größenordnung ist in Sachen Planung/Finanzierung der Bund.

    Die grundsätzliche Haltung vor Ort sei aber ein „mitentscheidender Faktor“ bei der Entscheidung, ob eine solche Straße realisiert werde oder nicht. Dies betonte Wilhelm Weirather, Leiter des Staatlichen Bauamtes in Krumbach. „Soll die Stadt Krumbach den Bau einer Südumfahrung im Zuge der Bundesstraße 300 befürworten und sich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die Planungen für eine solche Umfahrung fortgesetzt werden?“, lautet die Frage beim Entscheid.

    Aufnahme in den „Vordringlichen Bedarf“

    Letzten Endes geht es darum, ob das Projekt Südumgehung in den sogenannten „Vordringlichen Bedarf“ des Bedarfsplans für die Bundesfernstraßen aufgenommen wird. Wird das Projekt Krumbacher Umgehung nicht darin aufgenommen, dann „ist die Chance, eine Umgehungsstraße zu bekommen, für lange Zeit vertan“, sagt Bauamtschef Weirather.

    Aber ist eine solche Umgehung für Krumbach überhaupt wünschenswert? Bringt sie eine nennenswerte Entlastung der Innenstadt? Befürworter wie insbesondere der Krumbacher Stadtrat Klemens Ganz sind davon überzeugt. Eine Umgehung könne eine wesentliche Stärkung des Wirtschaftsstandortes Krumbach bringen und auch für die Entwicklung zur „Gesundheitsstadt“ nützlich sein. Dank einer Umgehung könne dann auch die Verkehrsberuhigung in der Innenstadt vorangetrieben werden. Der B-300-Südumgehung solle langfristig eine B-16-Nordsüdumgehung folgen.

    Skeptiker, die sich im Aktionsbündnis „Neues Verkehrskonzept Krumbach“ zusammengeschlossen habe, bezweifeln den Sinn einer Südumgehung: Nur wenig Entlastung, aber hohe Kosten, sagen sie. Rückendeckung erhielten sie jüngst von Dr. Anton Hofreiter (Bündnis 90/Grüne), dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses des Bundestags.

    In Krumbach gebe es keine klare Straßenachse, also bringe auch eine Umgehung nichts. Zudem sei mit immensen Kosten von rund 23 Millionen Euro zu rechnen. Weirather nannte 13 bis 15 Millionen Euro Kosten, aber darin seien Summen wie etwa Aufwendungen für begleitende Fachplanungen oder Umweltschutz nicht enthalten. Wohin tendiert Krumbach in Sachen Umgehung? Viele rechnen am Sonntag mit einem relativ knappen Ausgang.

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