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Politik: Bruno Merk feiert 90. Geburtstag

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Bruno Merk feiert 90. Geburtstag

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    Der ehemalige Bayerische Innenminister Bruno Merk aus Günzburg feiert am  Sonntag seinen 90. Geburtstag.
    Der ehemalige Bayerische Innenminister Bruno Merk aus Günzburg feiert am Sonntag seinen 90. Geburtstag. Foto: Bernhard Weizenegger

    Er war Günzburger Landrat, bayerischer Innenminister und Vater der Gebietsreform in Bayern. Und er ist heute noch ein wacher Beobachter und standhafter Politiker. Als die CSU mit Ministerpräsident Horst Seehofer nach dem Super-Gau in Fukushima die Energiewende vollzog, blieb Bruno Merk seiner Überzeugung treu.

    Im Juli des vergangenen Jahres trat der Günzburger, der an diesem Sonntag 90. Geburtstag feiert, als Überraschungsgast einer Demo auf dem Günzburger Marktplatz auf. „Ich habe mich ehrlich gefreut, dass es auch mal eine Demonstration für die Kernkraft gibt“, sagte Merk unter Riesenbeifall. Als Landrat habe er den Bau des Gundremminger Kernkraftwerks durchgesetzt – „ein monatelanger Kampf“, der ihn pro Woche „zwei Kilo Lebendgewicht“ gekostet habe.

    Es ist eine beliebige Szene, aber wohl doch eine typische. Der 90-Jährige duckte sich nicht weg, als die Stimmung nach dem Atomausstieg für Kernkraft-Befürworter ungünstig wurde. Diese Standhaftigkeit zieht sich wie ein roter Faden durch Merks Leben. Der gebürtige Großkötzer bot dem früheren CSU-Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß die Stirn.

     Der CSU-Parteichef fürchtete, dass die Christsozialen durch Merks Landkreis- und Gemeindereform Stimmen verlieren könnten. Doch der Günzburger hielt an seiner Überzeugung fest und boxte die Gebietsreform durch. 1977, als sein Werk in trockenen Tüchern schien, trat er als Innenminister zurück. Der Grund: „Mit Strauß wurde ich ein Nemo (Niemand) in der CSU“, sagt der promovierte Jurist. Inzwischen ist Merk auch aus der CSU ausgetreten, zahlt aber weiterhin seinen Beitrag an den Günzburger Ortsverband der Christsozialen. Ihm gefalle der Führungsstil des Ministerpräsidenten Horst Seehofer nicht, denn der regiere oft über den Willen der Parteimitglieder hinweg.

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