Startseite
Icon Pfeil nach unten
Günzburg
Icon Pfeil nach unten

Augsburg/Günzburg: Die A8 wird zur Teststrecke für automatisiertes Fahren

Augsburg/Günzburg

Die A8 wird zur Teststrecke für automatisiertes Fahren

    • |
    Auf der A8 sollen bis nach Ulm sogenannte "Schilderbrücken" errichtet werden.
    Auf der A8 sollen bis nach Ulm sogenannte "Schilderbrücken" errichtet werden. Foto: Marcus Merk (Archiv)

    Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) kam am Donnerstagnachmittag mit einer dicken Überraschung nach Günzburg: Die Autobahn A8, verkündete er in einem Gespräch mit Kommunalpolitikern, wird zur Teststrecke für autonomes Fahren. Der Schwerpunkt dieser Testfahrten soll nach Informationen unserer Redaktion zwischen Augsburg und der Landesgrenze nach Baden-Württemberg liegen, das Projekt betrifft also die Landkreise

    Untersucht werden sollen die Wirkungen des sogenannten Mischverkehrs, also des Verkehrs mit Teilnehmern in hochautomatisierten und autonomen Fahrzeugen und nicht automatisierten

    Deshalb kommt Untersuchungen zu diesem „Mischverkehr“ eine große Bedeutung zu. Für geeignet halten Bundesverkehrsministerium, Bundesanstalt für Straßenwesen und Kraftfahrt-Bundesamt insbesondere das Netz der Bundesautobahnen. Die Verkehrssituationen beispielsweise auf der A8 sind weit weniger komplex als im Stadtverkehr.

    Das automatisierte Fahren wird in fünf Stufen eingeteilt. In der Region sollen Fahrzeuge im Level 3 und höher unterwegs sein. Diese dritte Stufe bedeutet „hochautomatisiertes Fahren“. Danach darf sich der Fahrer vorübergehend von Fahraufgabe und Verkehr abwenden. Auf Aufforderung durch das System muss der Fahrer kurzfristig übernehmen. Er haftet nur, wenn er dieser Aufforderung nicht nachkommt. Die weiteren Stufen sind vollautomatisiertes und autonomes Fahren.

    "Schilderbrücken" auf der A8 bis nach Ulm

    Nach dem Untersuchungskonzept des Ministeriums soll mit dem Versuchsprojekt auch ein System für ein intelligentes Tempolimit eingeführt werden. So sollen „Geschwindigkeitsregelungen mit modernen technischen Mitteln“ zeitnah angeordnet werden, damit gegebenenfalls Ergebnisse bei unterschiedlichen Tempolimits berücksichtigt werden können.

    Mit anderen Worten: Auch die sogenannten Verkehrsbeeinflussungsanlagen („Schilderbrücken“ bzw. Telematik), die dynamisch auf Umweltbedingungen und Verkehrssituationen reagieren, werden westlich von Neusäß bis zur Landesgrenze nach Baden-Württemberg installiert. Das war bislang ausgeschlossen worden.

    Ohne die Teststrecke gäbe es im Landkreis Günzburg nach Informationen unserer Redaktion wohl solche Telematik-Anlagen nicht, da das Verkehrsaufkommen zu niedrig ist, um solch ein Vorhaben politisch durchzusetzen. Minister Scheuer macht aber Tempo bei der Umsetzung des Projekts. Der Untersuchungszeitraum beträgt drei Jahre. Erste Zwischenergebnisse sollen bereits Ende 2021 vorliegen.

    Tempolimit für den Abschnitt Neusäß-Friedberg?

    Beschlossen sind die Schilderbrücken bereits zwischen Neusäß und München. Die Polizei erhofft sich viel von einer digitalen Geschwindigkeitsregulierung. Bis es jedoch soweit ist, wird noch einige Zeit vergehen. Für die Übergangszeit haben sich wegen einer erhöhten Unfallgefahr daher zuletzt

    Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat vor einigen Wochen versprochen, die Situation vor Ort überprüfen zu lassen. Am Donnerstag war er auf Dienstreise in Moskau und nicht erreichbar. Ein Sprecher sagte, derzeit werde noch die angeforderte Unfallanalyse ausgewertet. Im Anschluss werde „schnellstmöglich“ entschieden. Ob dies in Wochen oder Monaten sein wird, ließ er offen. Er verwies darauf, dass der Bund solche individuellen Anordnungen nur „unter sehr eng begrenzten Voraussetzungen“ zulasse. Es müsse eine besondere Gefahrenlage bestehen und der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit beachtet werden.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden