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Asyl: Nicht allen willkommen: Die jungen Flüchtlinge sind da

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Nicht allen willkommen: Die jungen Flüchtlinge sind da

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    In Waldstetten sind junge Flüchtlinge angekommen. Willkommen sind sie nicht allen Bürgern.
    In Waldstetten sind junge Flüchtlinge angekommen. Willkommen sind sie nicht allen Bürgern. Foto: Paul Zinken/dpa (Symbolbild)

    Am Freitagvormittag sind fünf unbegleitete minderjährige Flüchtlinge per Auto mit einer Mitarbeiterin des Günzburger Jugendamts in Waldstetten angekommen. Die Jugendlichen stammen alle aus Afghanistan. „Sie werden intensiv betreut“, versicherte Richard Wiedemann, Abteilungsleiter Kommunales und Soziales am Günzburger Landratsamt, gegenüber unserer Zeitung. „Auch am Samstag und am Sonntag ist jemand da“ – wenn auch nicht rund um die Uhr.

    Am ersten Tag in der Waldstetter Wohngemeinschaft werde einer der beiden Erziehungsbeistände vom Sozialpädagogischen Forum Heidenheim „bis in die Abendstunden“ dort sein, sagte Wiedemann. Zunächst gehe es darum, die jungen Leute, die bisher in einer Günzburger Pension untergebracht waren – der Jüngste ist 16, der Älteste 17 Jahre alt – in Ruhe in ihrer neuen Umgebung ankommen zu lassen.

    Am kommenden Dienstag beginnt dann die „Tagesstrukturmaßnahme“ beim BFZ in Günzburg, wie sie im Behördenjargon genannt wird. Von Montag bis Freitag sind die Flüchtlinge dort jeweils von 8 bis 14.30 Uhr und bekommen Sprachunterricht, Mittagessen sowie sozialpädagogische Betreuung.

    Von der Ankunft wusste keiner etwas

    In Waldstetten wusste man aber nicht, dass die jungen Flüchtlinge bereits jetzt ankommen sollen. Bürgermeister Michael Kusch ist noch bis Sonntag in Urlaub und die Dritte Bürgermeisterin Silvia Schieferle, die ihn derzeit vertritt, war nicht informiert worden. Dabei sagte Richard Wiedemann auf Anfrage unserer Zeitung, er gehe davon aus, dass die Gemeinde benachrichtigt worden sei.

    Auch Gemeinderätin Ingrid Feroudj, Ansprechpartnerin für hilfsbereite Menschen in und um Waldstetten, ist noch in Urlaub. Sie werde deshalb abwarten, bis Bürgermeister Kusch am Sonntag wieder zurück kommt, sagte seine Stellvertreterin Schieferle. Dann werde man sehen, wie und wo die Flüchtlinge Unterstützung brauchen.

    Bei einer Infoveranstaltung in Waldstetten hatte es vor knapp einer Woche viele Bedenken gegenüber den Neuankömmlingen gegeben (wir berichteten). Die Ängste wurde teils drastisch formuliert. Der Bürgermeister stellte danach in einer Erklärung klar, dass er und der Rat die Aussagen verurteilten. Der größte Teil seiner Bürger sehe „die für uns alle schwierige Situation“ positiv und werde sie so behandeln.

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