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Zwetschgen können viel mehr als Datschi

Ernährungskolumne

Zwetschgen schmecken längst nicht nur im Datschi

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    Zwetschgen können auch herzhaften Speisen das besondere Etwas geben. (Archivbild)
    Zwetschgen können auch herzhaften Speisen das besondere Etwas geben. (Archivbild) Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa

    Im Spätsommer werden nicht nur Wespen von den blau-violetten Zwetschgen und den in vielen Farbvariationen von grün über gelb bis rot und blau-violett erhältlichen Pflaumen, Renekloden und Mirabellen magisch angezogen. Kaum eine Bäckerei oder Kaffeetafel, die nicht mindestens Zwetschgendatschi zu bieten hat.

    Dabei sind die süß-säuerlichen Früchte nicht nur in Kuchen und Kompott ein Gaumenschmaus – auch herzhaft würzigen Speisen gibt ihre fruchtige Süße den besonderen Kick. Haben Sie schon einmal einen würzigen Wrap mit Zwetschgen und Gorgonzola probiert? Oder einen saftigen Braten mit Zwetschgenröster? Kulinarisch sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Die heimischen Früchte haben von Juli bis in den Oktober hinein Saison.

    Zwetschgen zeichnen sich durch eine länglich ovale Form aus und bieten festes, säuerlich-süßes Fruchtfleisch. Das löst sich gut vom Kern und die Früchte bleiben auch bei Hitze in Form. Daher eignet sich diese Unterart der Pflaumen besonders gut zum Backen.

    Pflaumen schmecken süßer als Zwetschgen

    Die vielfarbigen Pflaumen sind rundlich, haben saftig-weiches Fruchtfleisch, das beim Garen zerfällt, und schmecken süßer. Der Kern lässt sich schlechter auslösen, daher werden sie meist als Stückobst verzehrt. Pflaumen lassen sich aber auch gut zu Konfitüre oder Mus verarbeiten.

    Renekloden (auch als Edelpflaume benannt) sind etwas kleiner und ebenfalls rund. Die besonders aromatischen Früchte werden meist roh gegessen. Die kleinste im Bunde ist die nur kirschgroße Mirabelle, die überwiegend im gelben Gewand daherkommt. Ihre süßen Früchte lassen sich gut naschen, eignen sich aber auch als Kuchenbelag, für Kompott oder Konfitüre.

    Ob eigene Ernte oder gekaufte Früchte – prall und fest sollten sie sein, will man sie naschen oder verarbeiten. Typisch ist die weißliche, wachsartige Schicht auf den Früchten, der sogenannte „Duftfilm“. Er bewahrt das Obst vor Austrocknung. Da sich darin Reste von Pestiziden, Umweltgifte und Schmutz befinden können, sollte man diesen vor dem Verzehr durch Waschen oder Abreiben entfernen.

    Pflaumen haben nur rund 50 Kalorien pro 100 Gramm

    Reife Früchte halten sich ungewaschen bis zu einer Woche im Gemüsefach des Kühlschranks. Entsteint kann man Zwetschgen, Pflaumen und ihre Anverwandten auch einfrieren. Neben dem Einkochen ist das Dörren eine gute Methode, um außerhalb der Saison noch etwas von den leckeren Früchten zu haben.

    Pflaumen bieten eine große Palette an gesunden Inhaltsstoffen. Da sie überwiegend aus Wasser bestehen, liefern sie durchschnittlich nur rund 50 Kalorien pro 100 Gramm (Ausnahme: Mirabellen mit 75 Kalorien). Der relativ hohe Fruchtzuckergehalt macht Pflaumen zu einem schnellen Energielieferanten. Sie enthalten Vitamine wie Provitamin A, Vitamin C, E und solche aus dem B-Komplex. An Mineralstoffen und Spurenelementen bieten sie Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium und Zink. Außerdem sind auch noch sekundäre Pflanzenstoffe wie Flavonoide enthalten. Ihr Ballaststoffgehalt hat eine verdauungsfördende und abführende Wirkung.

    Gnocchi mit scharfem Zwetschgen-Ragout, Gorgonzola und Radicchio

    Scharfes Zwetschgenragout:

    500 g Zwetschgen entsteinen und in Würfel schneiden

    2 rote Zwiebeln schälen und klein schneiden

    1 Chilischote entkernen und fein hacken

    ½ TL Zimt

    2 EL Rohrzucker

    2 EL Balsamico

    Olivenöl, Salz und Pfeffer

    Zwiebeln im Olivenöl anschwitzen, Zwetschgen hinzufügen und mit Chili, Zucker, Balsamico und den weiteren Gewürzen ca. 30 Minuten unter Rühren schmoren.

    700 g gegarte Gnocci (selbstgemacht oder fertig) mit etwas Butter oder Öl in der Pfanne anbraten, auf 4 Teller verteilen, Zwetschgenragout darüber geben.

    1 kleinen Kopf Radicchio waschen, in Streifen schneiden und mit Orangensaft, Salz und Pfeffer anmachen und zu den Gnocchi geben.

    100 g Gorgonzola zerbröseln und darüberstreuen.

    Guten Appetit!

    Anja Schwengel-Exner
    Anja Schwengel-Exner Foto: Verbraucherzentrale Bayern

    Zur Person: Anja Schwengel-Exner ist Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Bayern.

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