Die Weltbevölkerung wächst. Waren um das Jahr 1800 lediglich eine Milliarde Menschen auf der Erde, waren es gut 120 Jahre später doppelt so viele. Nach erneuten 100 Jahren sind daraus circa acht Milliarden Erdenbewohner geworden. Durch die Anzahl der Menschen hat der weltweite Ölverbrauch zugelegt: In den vergangenen 50 Jahren hat er sich mehr als verdoppelt. Und da Erdöl endlich ist, müssen Alternativen gefunden werden.
Mit dem rein elektrisch betriebenen Auto gibt es eine Mobilitätslösung, die auf selbst hergestellte und nachhaltige Energie setzt. Zudem benötigt ein E-Auto je gefahrenem Kilometer circa vier- bis fünfmal weniger Energie als der Verbrenner, der aufgrund des geringen Wirkungsgrads von lediglich um die 30 Prozent eher eine fahrende Heizung darstellt. E-Motoren punkten mit einem Wirkungsgrad von 80 bis 90 Prozent, es entsteht faktisch keine Abwärme. Zudem emittiert der Elektromotor im Betrieb keinerlei CO₂. Vor allem in Städten wird die Lärmminderung durch batterieelektrische Fahrzeuge deutlich zu „hören“ sein, da E-Motoren im Vergleich zu Verbrennern leiser sind.
E-Fuels-Herstellung sehr energieaufwendig
Als weitere Alternative sind E-Fuels im Gespräch. E-Fuels sind synthetisch hergestellte Kraftstoffe. Dazu werden erneuerbare Energien genutzt. Somit können endliche Ressourcen wie Erdöl ersetzt werden. Bei der Herstellung von E-Fuels wird ebenso viel CO₂ benötigt, wie später bei der Verbrennung wieder emittiert wird. Damit sind diese Kraftstoffe klimaneutral. Für den Individualverkehr hergestellte E-Fuels können zumeist ohne Einschränkung für Benzin- oder Dieselmotoren genutzt werden.
Leider ist die Herstellung und Nutzung dieser Treibstoffe nicht effizient. Bereits bei der Erzeugung mit Wasser und Kohlendioxid aus der Luft werden im optimalen Fall lediglich 50 Prozent der eingesetzten erneuerbaren Energie im Sprit gespeichert. Werden E-Fuels dann in einem Pkw verbrannt, werden erneut nur etwa 30 Prozent der Energie für den Antrieb genutzt. Ein Elektroauto kann mit der gleichen eingesetzten Energie mindestens fünfmal so weit fahren. Der Verband der Elektrotechnik kommt sogar zu dem Ergebnis, dass eine 3-Megawatt-Windkraftanlage Energie für 1600 strombetriebene Fahrzeuge liefern kann, hingegen es nur für 250 E-Fuels-Fahrzeuge reicht.
Wasserstoff für Lkw, Busse und Züge
Wird aber vielleicht das Wasserstoffauto das Elektroauto verdrängen? Jein. Ein Wasserstoffauto nutzt das Gas, um damit in einer Brennstoffzelle Strom zu erzeugen und einen Elektromotor zu betreiben. Aus dem Auspuff kommt reines Wasser. Wie also beim reinen Elektroauto wird kein klimaschädliches Kohlendioxid emittiert. Das Tanken von Wasserstoff ist schneller als das Laden des Akkus eines E-Autos. Allerdings ist die Wasserstoffnutzung für die Mobilität aufwendig: Zunächst muss grüner, also nachhaltig erzeugter Wasserstoff hergestellt werden. Dazu wird elektrischer Strom benötigt (Elektrolyse). Der Wasserstoff muss gelagert und an Zapfsäulen verteilt werden. In der Summe bleibt wiederum nur ein Gesamtwirkungsgrad unter 30 Prozent. Ein Wasserstoffauto benötigt übrigens ebenfalls eine kleine Batterie, um den Strom zwischenzuspeichern.
Kann das wasserstoffangetriebene Fahrzeug schon ad acta gelegt werden? Mitnichten! Denn Fahrzeuge wie Zuglokomotiven, Lastkraftwagen oder Omnibusse profitieren vom schnellen Auftanken mit Wasserstoff und müssen eine hohe Reichweite abbilden. Diese Fahrzeuggattungen haben ausreichend Platz für größere Wasserstofftanks.
E-Auto punktet im Vergleich zu Wasserstoff und E-Fuels bei der Effizienz
Ergo: Das Elektroauto ist aktuell die beste Möglichkeit, ressourcenschonend individuelle Mobilität für viele Menschen zur Verfügung zu stellen.