Zu Beginn gleich die kurze Antwort: Zucker ist bei richtiger Lagerung ewig haltbar. Wenn Sie wissen wollen, wieso das so ist, was Sie mit klumpigem Zucker tun können und wie Sie Zucker für eine lange Haltbarkeit richtig lagern sollten, dann lesen Sie einfach weiter.
Wie lange ist Zucker haltbar?
Zucker gehört zu den Lebensmitteln, die bei richtiger Lagerung nicht verderben. Das liegt an der Beschaffenheit der kleinen Kristalle: Mikroorganismen und Bakterien können auf Zucker nicht überleben, da er kein ungebundenes Wasser enthält und den Bakterien das Wasser entzieht. Diese verdursten auf dem Zucker sozusagen.
Hat Zucker ein Verfallsdatum?
Nein. Herkömmlicher, raffinierter Haushaltszucker hat kein Mindesthaltbarkeitsdatum, weil er Bakterien und Mikroorganismen keine Lebensgrundlage bietet. In der Lebensmittel-Kennzeichnungsverordnung ist "Zucker in fester Form" deshalb in §7, Abschnitt 6 als Ausnahme festgehalten. Auf Zuckersirup oder anderen Süßungsmitteln werden Sie aber ein Mindesthaltbarkeitsdatum finden.
Lagerung: So bleibt Zucker lange haltbar
Feuchtigkeit kann die Haltbarkeit von Zucker stark beeinträchtigen. Damit der Zucker trocken bleibt, sollten Sie ihn in einem verschließbaren Gefäß lagern. Achten Sie darauf, dass die Temperaturen beim Lagern konstant bleiben, da sich bei starken Unterschieden Kondenswasser bilden kann. Zucker sollte deshalb nicht in der Nähe des Backofens gelagert werden.
Haltbarkeit: Ist klumpiger Zucker schlecht? Wie kann man ihn noch gebrauchen?
Wer seinen Zucker in der Verpackung lässt, läuft die Gefahr, dass der Zucker verklumpt. Auch in Tupper- oder Glasdosen kann der Zucker aber verklumpen. Grund ist die aufgenommene Luftfeuchtigkeit. Der Zucker verdirbt nicht, wenn er verklumpt, er ist lediglich unpraktischer in der Handhabung. Verwenden kann man ihn aber trotzdem. Um den Zucker zu entklumpen, benötigen Sie ein Lebensmittel, das die Feuchtigkeit aufnehmen kann. Legen Sie dazu entweder eine Nudel, Reis oder ein trockenes Stück Brot in die Dose mit Zucker. Nach ein bis zwei Tagen sollten sich die Klumpen leichter auflösen lassen. Bleibt das Stück hartnäckig schafft die altbekannte "Nudelholz-Methode" Abhilfe. Geben Sie den verklumpten Zucker in einen Gefrierbeutel und klopfen Sie ihn mit einem Nudelholz klein.
Zucker, Rohrzucker, brauner Zucker und Puderzucker – gibt es Unterschiede bei der Haltbarkeit?
Nein. Während herkömmlicher Haushaltszucker aus der Zuckerrübe gewonnen wird, wird Rohrzucker aus dem Zuckerrohr gewonnen. Chemisch betrachtet gibt es aber keinen Unterschied zwischen raffiniertem Rohrzucker und raffiniertem Zucker aus Zuckerrüben. Auch Puderzucker ist meist lediglich pulverisierter "normaler" Haushaltszucker – die Kristalle sind demnach nur etwas kleiner. Alle Zuckersorten haben die gleiche Eigenschaft: Sie entziehen der Umgebung Wasser und machen es Bakterien schwer.
Interessante Fakten rund um Zucker
- Rohrzucker ist nicht gleich Rohzucker: Rohzucker (ohne r) entsteht bei der Herstellung von Raffinadezucker als Zwischenprodukt. Dieser kann entweder aus Zuckerrohr oder der Zuckerrübe hergestellt werden und ist immer braun. Rohzucker kann also mit braunem Zucker gleichgesetzt werden.
- Brauner Zucker ist nicht gleich Rohrzucker: Rohrzucker wird aus Zuckerrohr gewonnen und bedeutet nicht, dass der Zucker braun ist. Auch Rohrzucker kann raffiniert sein.
- Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt eine maximale Zufuhr von 50 Gramm am Tag. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt höchstens 25 Gramm.
- Deutsche verbrauchen im Jahr durchschnittlich mehr als 30 Kilogramm Zucker pro Kopf.
- Genau wie Salz kann Zucker als Konservierungsmittel genutzt werden. Zum Beispiel: Marmelade. Das liegt daran, dass Zucker - ähnlich wie Trockenprodukte (zum Beispiel Volleipulver) wenig ungebundenes Wasser enthält und Lebensmitteln aus der Umgebung das Wasser enzieht.