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Welches Nasenspray hilft bei Heuschnupfen? Wirkung, Kortison und Dauer

Nasenspray Heuschnupfen

Nasenspray bei Heuschnupfen: Was hilft wirklich?

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    Hier finden Sie alle Infos rund um Nasenspray bei Heuschnupfen. Kann Nasenspray süchtig machen?
    Hier finden Sie alle Infos rund um Nasenspray bei Heuschnupfen. Kann Nasenspray süchtig machen? Foto: Christin Klose, dpa-tmn

    Etwa fünfzehn Prozent der Gesamtbevölkerung in Deutschland leiden an Heuschnupfen. Zu den häufigsten Symptomen gehören Nießattacken und Fließschnupfen. Bei Heuschnupfen und derartigen Symptomen sollte immer ein Arzt zurate gezogen werden, denn es gibt etliche Medikamente auf dem Markt und allein bei Nasenspray gibt es deutliche Unterschiede. Dieser Artikel soll Ihnen einen groben Überblick zu den Wirkungsweisen verschaffen und gängige Fragen wie "Macht Nasenspray süchtig?" beantworten.

    Welches Nasenspray hilft bei Heuschnupfen?

    Um das richtige Nasenspray für Ihre Bedürfnisse zu wählen, sollten Sie die Wirkstoffe kennen. Gegen Heuschnupfen gibt es antiallergische Nasensprays mit drei verschiedenen Wirkungsweisen:

    Nasenspray mit Glukokortikosteroiden (Kortison)

    Nasenspray mit Mastzellenstabilisatoren

    Nasenspray mit Antihistaminika

    • Nasenspray mit Glukokortikosteroiden (Kortison)
    • Nasenspray mit Mastzellenstabilisatoren
    • Nasenspray mit Antihistaminika

    Antihistaminika wirken sofort, Nasensprays mit Kortison brauchen je nach Wirkstoff bis zu 36 Stunden und Nasensprays mit Mastzellenstabilisatoren werden zur Vorbeugung eingenommen und müssen daher bereits etwa zwei Wochen vor Eintritt der ersten Symptome genommen werden.

    Falls Sie nur leichte Heuschnupfen-Symptome haben, könnte bereits ein reines Meerwasser- oder Kochsalz-Nasenspray helfen. Diese befeuchten die Nasenschleimhaut und können Pollen aus der Nase spülen.

    Nasensprays mit Sympathomimetika sollen abschwellend wirken und zählen nicht zu den antiallergischen Nasensprays.

    Hier finden Sie eine Übersichtstabelle mit den wichtigsten Infos:

    Nasenspray mit …

    … Glukokortikosteroide:

    • Wirkstoff: z.B. Mometason
    • Wann tritt die Wirkung ein? Nach 3 bis 36 Stunden
    • Wie lange nehmen? Keine Begrenzung – nach Absprache mit dem Arzt
    • Wann nehmen? Mittlere bis schwere Beschwerden

    … Mastzellenstabilisatoren:

    • Wirkstoff: z.B. Cromoglizinsäure
    • Wann tritt die Wirkung ein? Nach 7 bis 14 Tagen
    • Wie lange nehmen? Keine Begrenzung – nach Absprache mit dem Arzt
    • Wann nehmen? Leichte bis schwere Beschwerden

    … Antihistaminika:

    • Wirkstoff: z.B. Cetirizin
    • Wann tritt die Wirkung ein? Nach etwa 15 Minuten
    • Wie lange nehmen? Keine Begrenzung – nach Absprache mit dem Arzt
    • Wann nehmen? Leichte bis schwere Beschwerden

    … Sympathomimetika:

    • Wirkstoff: z.B. Xylometazolin
    • Wann tritt die Wirkung ein? Nach wenigen Minuten
    • Wie lange nehmen? Maximal sieben Tage
    • Wann nehmen? Leichte Beschwerden

    Die Stiftung Warentest rät, Nasensprays ohne Konservierungsmittel einzunehmen – vor allem, wenn diese über einen längeren Zeitraum eingenommen werden sollten.

    Nasenspray mit Kortison bei Heuschnupfen: Wann nehmen? Gibt es Nebenwirkungen?

    Antihistaminika bekämpfen vor allem den Juckreiz, das Niesen und Naselaufen, erklärt Prof. Jörg Kleine-Tebbe, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI). Wenn die Nase aber dauerverstopft ist und noch schwerwiegendere Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten hinzukommen, empfiehlt der Experte Nasensprays mit Kortison. "Das hat noch immer einen schlechten Ruf", sagt er. "Lokal in die Nase gesprüht, gibt es aber die gefürchteten Nebenwirkungen gar nicht."

    Außerdem könne es sinnvoll sein, Kortison-Sprays und Antihistaminika als Kombinationspräparate einzunehmen. Laut Prof. Jörg Kleine-Tebbe wird somit die rasche Wirksamkeit der Antihistaminika mit der lang anhaltenden Wirkung des Kortisons verknüpft.

    Was hilft: Wie lange Nasenspray bei Heuschnupfen nehmen?

    Bei abschwellenden Nasensprays gilt: Die Einnahme sollte nicht länger als eine Woche erfolgen. Es kann sonst zu einem sogenannten Rebound-Effekt kommen. "Bei Mehrgebrauch trocknen die Schleimhäute aus – man gerät in einen Teufelskreis, da man immer mehr Nasenspray gegen die Beschwerden nimmt", sagt die Apothekerin Gabriele Röscheisen-Pfeifer aus Oldenburg.

    Antiallergische Nasensprays können meist ganzjährig eingenommen werden – allerdings sollten Sie das immer mit Ihrem Arzt besprechen, auch wenn viele Präparate mittlerweile rezeptfrei erhältlich sind.

    Kein Nasenspray zur Hand? Diese Hausmittel können die Heuschnupfen-Symptome verringern

    Laut Kleine-Tebbe gebe es keine Evidenz, dass Hausmittel wirklich wirken. Im Einzelfall können diese aber hilfreich sein. Hier finden Sie zwei Tipps, um Ihre Nase zu entspannen:

    1. Dampfbad (etwa 10 bis 15 Minuten): Dampfbäder befeuchten die Schleimhäute. Fügen Sie in einen Topf mit kochendem Wasser Eukalyptus-, Minz- oder Thymiantee (oder -öl) hinzu. Nach etwa fünf Minuten können Sie Ihren Kopf über den Topf halten und den Dampf langsam einatmen. Mit einer Decke über dem Kopf kann die Wirkung verstärkt werden.
    2. Nasenspülung mit Kochsalz: Eine Nasenspülung kann Pollen von den Schleimhäuten entfernen. Kochsalzlösungen sind in der Apotheke erhältlich, Sie können aber auch herkömmliches Kochsalz in warmem Wasser auflösen.

    Kann Nasenspray süchtig machen?

    Nasenspray hat keine berauschende Wirkung und macht demnach nicht süchtig. Eine körperliche Abhängigkeit kann aber trotzdem entstehen, wie Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer erklärt.

    Das gilt für alle Nasensprays mit abschwellender Wirkung. Die Schleimhäute gewöhnen sich an den Effekt und bleiben ohne das Nasenspray geschwollen. Deshalb gilt: Nasenspray mit abschwellender Wirkung sollte maximal sieben Tage lang genutzt werden. Ein übermäßiger Einsatz von Nasenspray reizt die Schleimhaut und kann sogar zum Verlust der Geruchsfähigkeit führen.

    Bei einem Kochsalz- oder Meerwasserspray besteht keine Gefahr der körperlichen Abhängigkeit.

    (AZ)

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