Wohl kein Thema hat in den letzten Jahren so polarisiert wie Impfungen. Damit sich Bürgerinnen und Bürger eine wissenschaftlich fundierte Meinung bilden können, spricht die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) jährlich aktualisierte Empfehlungen aus. Die Begründungen sind auf der offiziellen Seite des RKIs zu finden. Hier in diesem Artikel finden Sie alle aktuellen Empfehlungen der STIKO. Sie gelten in Deutschland als medizinischer Standard.
STIKO, Empfehlungen: Welche Impfungen gibt es?
Da es bei einer besonderen epidemiologischen Situation - insbesondere COVID-19 - auch beim Impfen andere Empfehlungen gibt, unterscheidet die STIKO in folgende Typen:
- Standardimpfungen
- Auffrischimpfungen
- Indikationsimpfungen für Risikogruppen
- Impfungen bei einem erhöhten arbeitsbedingten Risiko
- Reiseimpfungen
Die aktuellen Empfehlungen zur Coronaimpfung oder Impfungen für Risikopatienten können beim Robert Koch-Institut nachgelesen werden.
Welche Impfungen braucht man? Das empfiehlt die STIKO zur Grundimmunisierung
Die Grundimmunisierung sollte laut der STIKO bis zum Alter von 15 Monaten abgeschlossen sein. Der Impfkalender wird laufend aktualisiert. Diese Empfehlungen zur Grundimmunisierung von Kleinkindern gelten:
- Rotaviren
- Tetanus (drei Teilimpfungen)
- Diphtherie (drei Teilimpfungen)
- Pertussis - Keuchhusten (drei Teilimpfungen)
- Hib - H. influenzae Typ b (drei Teilimpfungen)
- Poliomyelitis - Kinderlähmung (drei Teilimpfungen)
- Hepatitis B (drei Teilimpfungen)
- Pneumokokken (drei Teilimpfungen)
- Meningokokken C
- Masern (zwei Teilimpfungen)
- Mumps, Röteln (zwei Teilimpfungen)
- Varizellen - Windpocken (zwei Teilimpfungen)
Impfempfehlungen der STIKO im Jugend- und Erwachsenenalter
Im Jugend- und Erwachsenenalter werden zwei Standardimpfungen für bestimmte Personen empfohlen:
- Pneumokokken
- Masern
Die Masern-Impfung ab 60 Jahren wird von der STIKO als einmalige Impfung für alle Menschen empfohlen, die unter anderem in der Kindheit keine Grundimmunisierung erhalten haben.
Außerdem stehen im Jugend- und Erwachsenenalter laut STIKO folgende Auffrischungsimpfungen an:
- Tetanus (drei Teilimpfungen)
- Diphtherie (drei Teilimpfungen)
- Pertussis - Keuchhusten (drei Teilimpfungen)
- Poliomyelitis - Kinderlähmung (drei Teilimpfungen)
Welche Personen eine Auffrischungsimpfung durchfuhren sollten, entnehmen Sie aus dem Impfkalender der STIKO oder im Epidemiologischen Bulletin. Der Impfkalender ist in 21 Sprachen erhältlich.
Zwei Impfungen zur Grundimmunisierung empfiehlt die Stiko im Jugend- und Erwachsenenalter:
- HPV - Humane Papillomviren
- Herpes Zoster
Steckbrief HPV
Was sind HP-Viren? Humane Papillomviren sind Erreger, die weltweit bei Männern und Frauen vorkommen. Es gibt rund 200 verschiedene Typen. Manche davon siedeln auf der Haut und können gewöhnliche Warzen hervorrufen. Andere, rund 40 Typen, befallen vor allem den Genitalbereich und After.
Wie steckt man sich an? HP-Viren werden von Mensch zu Mensch übertragen, und zwar in der Regel bei Intimkontakten. Die Erreger dringen über winzige Verletzungen der Haut oder Schleimhäute in den Körper ein. Fast jeder Mensch, der sexuell aktiv ist, steckt sich im Laufe seines Lebens mindestens einmal an.
Wie verläuft die Infektion? In 80 bis 90 Prozent aller Fälle wird der Körper selbst mit den Viren fertig, ohne dass sich Symptome bemerkbar machen. Manche Virustypen lösen Genitalwarzen (Feigwarzen) aus. Andere Typen (vor allem HPV 16 und 18) können unbemerkt Zellveränderungen verursachen, aus denen über die Jahre Krebs entstehen kann. Bei Gebärmutterhalskrebs wird fast immer HPV festgestellt. Auch bei Scheiden-, Anal- und Peniskrebs sowie bei bösartigen Tumoren im Mund-Rachen-Raum spielt die Infektion oft eine Rolle.
Wie schützt man sich? Kondome können eine Ansteckung nicht unbedingt verhindern. Deshalb ist der sicherste Schutz laut Robert-Koch-Institut die Impfung. Sie wird Mädchen und Jungen zwischen neun und 14 Jahren von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlen. Wurde die Impfung versäumt, sollte sie bis zum Alter von 17 Jahren nachgeholt werden. Die Kosten tragen die Krankenversicherungen. (stoll)
Beide werden in zwei Teilimpfungen verabreicht. Die STIKO empfiehlt den Impfstatus bei jedem Arztbesuch zu prüfen. Den Impfpass sollten Sie deshalb, wenn möglich, zum Arztbesuch mitnehmen.
Empfehlungen: Welche Impfungen braucht man laut Stiko bei Fernreisen?
Je nach Reiseziel gelten unterschiedliche Impfempfehlungen. Ein Arztbesuch ist dabei unumgänglich. Reiseimpfungen werden von der Krankenkasse auf freiwilliger Basis erstattet. Diese Reiseimpfungen empfiehlt die STIKO:
- Cholera
- FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis)
- Gelbfieber
- Hepatitis A
- Hepatitis B
- Influenza
- Japanische Enzephalitis
- Meningokokken
- Tollwut
- Typhus
(AZ)