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Welche heilende Wirkung hat die Zwiebel?

Ernährung

Welche heilende Wirkung hat die Zwiebel?

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    Unterschätztes Gemüse: Zwiebeln.
    Unterschätztes Gemüse: Zwiebeln. Foto: Nelea Reazanteva, stock.adobe.com

    Zwiebeln zählen zu den beliebtesten Gemüsesorten der Deutschen – nur Möhren und Tomaten werden häufiger gegessen. Jetzt gibt es Zwiebeln wieder frisch aus heimischem Anbau zu kaufen. Frisch bedeutet in diesem Fall: Die Zwiebeln werden geerntet und anschließend über mehrere Wochen getrocknet, bevor sie „rascheltrocken“ in den Handel gelangen. Dank moderner Technik lässt sich die Ernte mehrere Monate lagern, sodass es nur ein kleines Zeitfenster im Frühsommer gibt, das mit Importzwiebeln überbrückt werden muss. Dennoch findet man im Handel das ganze Jahr über weit gereiste Ware, etwa aus Indien oder Ägypten. Wer Wert auf regionale Erzeugung legt, sollte also unbedingt aufs Etikett achten.

    Einkaufstipp: Zwiebel ohne Austriebe kaufen

    Erfreulich: Zwiebeln fallen selten durch erhöhte Pestizidrückstände auf. Dennoch können im konventionellen Anbau verschiedene Pflanzenschutzmittel zum Einsatz kommen, um etwa Beikräuter und Schimmelbefall zu verhindern. Im Bio-Landbau dagegen sind schonendere Methoden vorgeschrieben, etwa Jäten und Hacken um das Unkraut einzudämmen.

    Beim Einkauf sollte man auf unbeschädigte, feste Zwiebeln ohne Austrieb achten. Rissige Außenhäute sind kein Problem, solange sie trocken sind. Feuchtigkeit oder gar weiche Stellen deuten auf Fäulnis hin. Zuhause lagert man Zwiebeln trocken, luftig und eher kühl. In den Kühlschrank müssen sie nur in warmen Wohnungen.

    Am beliebtesten hierzulande sind braune Küchenzwiebeln. Sie sind besonders pikant im Geschmack, deutlich milder sind weiße Sorten oder große Gemüsezwiebeln. Diese lassen sich nicht nur mit Hackfleisch oder Schafskäse füllen, sondern eignen sich auch bestens für typische Herbstgerichte wie Zwiebelkuchen oder Zwiebelsuppe.

    Besonders dekorativ und fein im Geschmack sind rote Zwiebeln. Sie lassen sich auch gut roh zubereiten, zum Beispiel fein gehackt in Salatsoßen.

    Gesunde Ernährung: Für was sind Zwiebeln gut?

    Egal, welche Sorte man bevorzugt: Zwiebeln sind nicht nur durch ihr Aroma ein kulinarischer Gewinn, sie sind auch überaus gesund. Verantwortlich dafür ist ein Cocktail aus sekundären Pflanzenstoffen, die stark antioxidativ wirken. Ihnen werden entzündungshemmende, blutzuckerregulierende und sogar krebshemmende Eigenschaften zugeschrieben. Kein Wunder, dass die Zwiebel auch als Hausmittel gegen verschiedenste Beschwerden eingesetzt wird. Zwiebelhonig und Zwiebelsaft wirken keimhemmend im Rachenraum und können Husten lindern. Feingehackte Zwiebeln, im Baumwollsäckchen aufs Ohr gelegt, helfen durch die austretenden Dämpfe gegen Ohrenschmerzen.

    In der Küche können die Zwiebeldämpfe allerdings erheblich stören: Beim Schneiden roher Zwiebeln reagieren in den beschädigten Zellen Enzyme mit schwefelhaltigen Aminosäuren. Dadurch entstehen Gase, die die Augen zu Tränen reizen. Um das unangenehme Phänomen zu lindern, sollte man ein möglichst scharfes Messer zum Schneiden verwenden. Dadurch werden weniger Zellen zerstört. Es soll auch helfen, Zwiebel und Messer mit Wasser zu benetzen. Legt man die Zwiebeln vor dem Schneiden eine Stunde in den Kühlschrank, verringern die niedrigen Temperaturen die Enzymaktivität. Zudem verflüchtigt sich das Gas schneller, wenn man die Küche gut durchlüftet oder die Zwiebeln unter dem Dunstabzug schneidet. Hier zwei Rezepte, in denen die Zwiebel die Hauptrolle spielt:

    Rezept für Zwiebelchutney

    Zutaten: 500 g rote Zwiebeln, 3 EL Olivenöl, 100 g brauner Zucker, 100 ml trockener Rotwein, Saft von 1 Zitrone, 1 Lorbeerblatt, 1/2 Chilischote, Thymian, Salz.

    Zubereitung: Zwiebeln schälen, klein schneiden und in Olivenöl andünsten. Zucker dazugeben und karamellisieren lassen. Dann mit Rotwein und Zitronensaft ablöschen. Lorbeerblatt, Thymian und fein gehackte Chilischote dazugeben und bei geringer Hitze etwa 20 Minuten köcheln lassen. Mit Salz abschmecken. Tipp: Schmeckt gut zu Käse, kaltem Braten oder auf gerösteten Brotscheiben.

    Rezept für einen Kartoffel-Zwiebel-Auflauf

    Zutaten: Ca. 1 kg Kartoffeln (gekocht und geschält), ca. 500 g Zwiebeln, 200 g saure Sahne, 100 ml Milch, 1 Ei, Salz, Pfeffer, Kümmel, etwas Butter für die Form.

    Zubereitung: Kartoffeln in Scheiben schneiden, Zwiebeln schälen und in Ringe schneiden. Beides abwechselnd in eine mit Butter gefettete Auflaufform schichten. Dabei die einzelnen Schichten mit Kümmel bestreuen. Sahne, Ei und Milch verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad Umluft etwa eine halbe Stunde backen. Tipp: Passt gut zu Blattsalaten aller Art.

    Zur Autorin: Andrea Danitschek ist bei der Verbraucherzentrale Bayern als Fachberaterin für Lebensmittel und Ernährung tätig.

    Mehr hilfreiche Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Gesundheit und in unserem Ratgeber zum Thema Ernährung.

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