Glühwein:
Ursprünglich verstand man unter "geglühtem Wein" einfach nur "gewärmten Wein". Das war natürlich nicht wirklich lecker und so kam man bald auf die Idee, die Gewürzweine, die auch schon im Mittelalter bekannt waren und eigentlich kalt getrunken wurden, einfach mal heiß zu machen. Gute Idee! Heute gibt es den Glühwein in verschiedenen Variationen als Rotwein, aber auch als Weißwein, gerne auch mit Schuss, also einem guten Schluck Hochprozentigen beziehungsweise Likör als Geschmacksverstärker sozusagen. Natürlich kommt es nicht nur auf die Qualität des Weines an, sondern auch auf die Gewürze, die dem Wein hinzugefügt werden. So hat fast jeder sein eigenes Hausrezept, das natürlich nicht verraten wird. In der Regel finden sich aber Gewürznelken und Zimt in diesem weihnachtlichen Geheimrezept.
Punsch:
Den Punsch brachten uns englische Seefahrer im frühen 17. Jahrhundert aus Indien mit. Das Getränk wurde dort mit dem Zahlwort "fünf" bezeichnet, was sich für die Briten wie "pantsch" anhörte und im Englischen auch heute noch so ähnlich ausgesprochen, allerdings "punch" geschrieben wird. Aus England kam der "Punch" dann zuerst als "Puntsch" zu uns, wurde dann aber mit der Zeit zum "Punsch". So waren es ursprünglich auch fünf Zutaten an der Zahl: Arrak, Wasser oder Tee, Zucker, Zitrone und Gewürze. Hierzulande wird der Punsch aber meist mit Rum (oder Weinbrand) anstelle von Arrak zubereitet, was auch die britischen Seefahrer früher schon gerne mal gemacht haben. Im Eierpunsch können sich zudem noch Eier finden, Eierlikör, Wein, Milch oder auch Sahne.
Jagertee:
Der Jagertee ist laut EU-Spirituosenverordnung inzwischen als Spezialität österreichischer Herkunft geschützt. Als solche muss er natürlich auch aus Österreich kommen, tut er das nicht, darf er sich nicht so nennen. Kein Wunder also, dass auf den Weihnachtsmärkten neben dem originalen österreichischen Jagertee auch Hüttentee oder Förstertee angeboten werden, die natürlich ebenfalls ganz schön lecker schmecken können. Der originale Österreicher besteht nicht nur aus schwarzem Tee, sondern eben auch aus dem speziellen österreichischen Inländer-Rum, der, man ahnt es irgendwie schon, ebenfalls als Produkt mit einer geografischen Herkunftsangabe geschützt ist. Früher einmal wärmte er vor allem österreichische Jäger, Waldarbeiter und Förster nach getaner Arbeit, heute kann sich auf dem Weihnachtsmarkt jedermann für ihn erwärmen. Im Gegensatz zum Jagertee setzt der Hütten- und Förstertee in der Regel auf ganz klassischen Rum und natürlich ebenfalls auf Tee, Zucker und Gewürze (wie Nelken und Zimt). Aber auch hier macht wieder die richtige Mischung den Geschmack, und natürlich die Qualität der verwendeten Inhaltsstoffe.
Feuerzangenbowle:
Die Feuerzangenbowle wird im Gegensatz zur klassischen kalten Bowle heiß getrunken. Die namengebende Feuerzange - die früher einmal wirklich eine solche aus dem Kaminbesteck war - wird dafür über einem Gefäß mit erhitztem Wein und Gewürzen (unter anderem Sternanis, Nelken, Zimt, aber auch Zitronen- sowie Orangenschalen und anderen Zutaten) platziert. Darauf kommt ein Zuckerhut, der mit hochprozentigem Rum getränkt und entzündet wird. Dabei schmilzt und karamellisiert der Zucker und tropft in den Wein, wobei der charakteristische Feuerzangenbowlengeschmack entsteht. Hier hat jeder wieder sein eigenes Rezept, was die Feuerzangenbowle natürlich interessant macht.