Nach den schwierigen Corona-Jahren war auch 2023 nicht einfach. Inflation, wirtschaftliche Unsicherheit und Kriege brachten auch im vergangenen Jahr keinen Aufschwung. Für 2024 gibt es zumindest eine gute Nachricht: Zahlreiche Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen mit einer deutlichen Abschwächung der Inflation. Doch das bedeutet nicht, dass alles günstiger wird. In vielen Bereichen müssen Verbraucherinnen und Verbraucher unter anderem wegen auslaufender Preisbremsen und der Haushaltskrise auch heuer mit steigenden Kosten rechnen.
Strom
Zum Jahreswechsel fiel die Preisbremse beim Strom weg. Auch die Netzentgelte steigen deutlich. Das Vergleichsportal Check24 rechnet für einen Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 5000 Kilowattstunden mit einem Plus von 144 Euro für Strom. Zuletzt haben viele Energieversorger wegen gesunkener Beschaffungspreise jedoch Preissenkungen angekündigt.
Heizen
Wegen des Auslaufens der Preisbremse, des Anstiegs des CO2-Preises und der Wiederanhebung des Mehrwertsteuersatzes von sieben auf 19 Prozent zum 1. März wird auch Heizen in diesem Jahr teurer. Für eine Musterfamilie mit einem Heizbedarf von 20.000 Kilowattstunden jährlich bedeutet das laut Check24 Mehrkosten für Gas in Höhe von 370 Euro im Vergleich zum Vorjahr.
Versicherungen
Auch bei Versicherungen kommt es zu Preiserhöhungen. Laut dem Kfz-Versicherungsindex von Verivox sind die Verträge im Schnitt um 13 Prozent teurer geworden. Die Beiträge der Gebäudeversicherungen dürften ebenfalls steigen. Ursache sind gestiegene Handwerks-, Material- und Baukosten durch die hohe Inflation.
Krankenkasse
Ein leichter Anstieg wird auch bei Krankenkassenbeiträgen erwartet. Die Bundesregierung hat den Orientierungswert um 0,1 Punkte auf 1,7 Prozent erhöht. Die genaue Höhe legen jedoch die Kassen selbst fest. Die Techniker Krankenkasse, mit elf Millionen Versicherten die größte in Deutschland, will ihren Beitrag stabil halten (1,2 Prozent). Auch die DAK Gesundheit lässt ihren Zusatzbeitrag unverändert (1,7 Prozent). Die Barmer plant aber eine deutliche Erhöhung. Die mit mehr als acht Millionen Versicherten zweitgrößte Krankenkasse will ihren Zusatzbeitrag um 0,69 Prozentpunkte auf 2,19 Prozent anheben.
Auch viele privat Versicherte müssen mit Beitragserhöhungen rechnen. Nach einer Schätzung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung werden die Kosten im Schnitt um sieben Prozent steigen.
Tanken
Der CO2-Preis sollte zum 1. Januar von 30 auf 40 Euro pro Tonne steigen. Nun wird er jedoch auf 45 Euro angehoben. Das könnte auch Auswirkungen auf den Spritpreis haben. Laut dem ADAC bedeutete das auf Sprit umgerechnet eine Erhöhung des CO2-Preises für einen Liter Benzin um rund 4,3 Cent, bei Diesel sind es demnach rund 4,7 Cent. Das würde aber nicht dazu führen, dass das Benzin an der Zapfsäule automatisch diesen Betrag mehr kostet. Bei der Bildung des Gesamtpreises spielt neben Steuern und Abgaben das Rohöl eine maßgebliche Rolle, zudem unterscheiden sich die Preise sowohl von Tankstelle zu Tankstelle, regional und auch nach Tageszeit.
Fliegen
Weil die Bundesregierung die Ticketsteuer auf Passagierflüge anheben will, müssen auch Flugpassagiere 2024 tiefer in die Tasche greifen. Wie hoch die Abgabe ausfällt, hängt von der Flugstrecke ab. Noch ist unklar, in welcher Höhe die Ticketsteuer steigen und wie viel zusätzliche Kosten das für Verbraucher bedeuten wird.
Restaurantbesuch
Wer in diesem Jahr Restaurants oder Cafés besucht, dem werden auch dort die gestiegenen Preise auffallen. Denn zum 1. Januar wurde in der Gastronomie der zeitweise ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent wieder auf den normalen Satz von 19 Prozent angehoben. Es ist davon auszugehen, dass Gastronomen dies an ihre Kunden weitergeben. (mit dpa)