Das Schuheputzen zu Nikolaus ist auch in Deutschland ein beliebter Brauch. Denn nur wer fleißig Schuhe putzt, wird am nächsten Tag vom Nikolaus mit Köstlichkeiten überrascht. Doch warum werden die Schuhe am Nikolaustag geputzt? Woher kommt der Brauch? Wann sollten die Schuhe vor die Tür gestellt werden? Diese und weitere Fragen beantworten wir hier im Artikel.
Zu Nikolaus die Schuhe putzen: Woher kommt der Brauch?
Es gibt verschiedene Legenden, die sich sowohl um den Nikolaus als Person ranken als auch spezifisch den Brauch der Nikolausstiefel aufgreifen. Der heilige Nikolaus von Myra soll zwischen 270 und 286 n. Chr. in Patara, eine Stadt an der Mittelmeerküste, geboren worden sein. Zu seinem Leben gibt es nur wenige belegte Tatsachen. Der Brauch mit gefüllten Stiefeln basiert auf verschiedenen Legenden. Hier finden Sie einige Theorien im Überblick:
- Legende 1: Drei Jungfrauen sollen vom heiligen Nikolaus beschenkt worden sein, weil die Familie arm war. Er war dabei nicht geizig: Der Legende nach, soll er den Jungfrauen an drei aufeinanderfolgenden Nächten jeweils einen Goldklumpen ins Schlafgemach geworfen haben, damit ihr Vater ihre Mitgift zahlen kann. Deshalb hat sich die Annahme vom Nikolaus als Gabenbringer etabliert.
- Legende 2: Diese Überlieferung ist eine Variation der Geschichte mit den drei Jungfrauen: Anstatt durchs Fenster, soll der heilige Nikolaus die Goldklumpen durch den Kamin geworfen haben. Dieser landete dann in Socken, die dort zum Trocknen aufgehängt wurden. Es gibt noch eine weitere Version im angelsächsischen Sprachraum, wonach der heilige St. Nikolaus statt Goldklumpen, Geldmünzen den Kamin runtergeworfen haben soll. Auch diese landeten in den Socken am Kamin. Deshalb werden nun noch immer als Brauch Socken am Kamin aufgehängt und in der Nacht vom 5. auf den 6. Dezember befüllt.
- Legende 3: Der heilige St. Nikolaus gilt als Schutzpatron der Seefahrer, Schiffer und Fischer, weil er einige von ihnen in der Not gerettet haben soll. Seit dem 15. Jahrhundert wurden deshalb am Nikolaustag Schiffchen aus Papier gebastelt, die mit Gaben gefüllt werden sollten. Die Schiffchen wurden später durch Stiefel, Schuhe und Strümpfe ersetzt.
Warum sollten die Schuhe an Nikolaus geputzt werden?
An Klosterschulen wurde am Nikolaustag ein Kind zum sogenannten "Kinderbischof" gewählt und durfte den anderen Kindern Fragen stellen und ihr Verhalten tadeln. Bei dem Spiel wurde anfangs das Wissen in Bezug auf Religion und den Glauben abgefragt, mittlerweile geht es beim Nikolaustag darum, ob die Kinder im vergangenen Jahr brav gewesen sind.
Sauberkeit und Pflichtbewusstsein sind Attribute, die braven Kindern zugeschrieben werden. Um den Nikolaus nicht zu verärgern, werden deshalb nur saubere Schuhe vor die Tür gestellt. Je besser die Schuhe geputzt wurden, desto großzügiger soll der Nikolaus sein. Unartige Kinder, die ihre Schuhe nicht putzen wollten wurden von Knecht Ruprecht oder dem Krampus - je nachdem wo man Nikolaus feiert - "ermahnt". In ihren ungeputzten Schuhen befanden sich nach dem Nikolaus-Besuch meist unangenehme Überraschungen - zum Beispiel Kohl oder Kartoffeln.
Wann werden die geputzten Schuhe an Nikolaus vor die Tür gestellt?
Der Legende nach kommt der Nikolaus nachts und bringt seine Gaben. Die Schuhe werden deshalb am Abend des 5. Dezembers vor die Tür gestellt.
Saubere Schuhe am Nikolaustag befüllen: Ideen im Überblick
Ein Klassiker sind Schokonikolause. Sie sind stabil und lassen sich leicht aus dem Schuh entfernen. Als Füllmaterial bieten sich Bonbons an. Hier finden Sie eine kurze Liste zur Inspiration:
- Schokonikolaus
- Bonbons
- Marzipan
Sie können auch Pralinen und Fruchtgummis in die geputzten Schuhe füllen, allerdings sollten die Süßigkeiten eingepackt bleiben.
Die gesunde Variante:
- Nüsse
- Mandarinen oder Orangen
- Äpfel
- Birnen
Falls es nichts Essbares sein sollte, bieten sich folgende Geschenke an:
- Stifte
- Gutscheine
- Nette Stifte
- Haargummis
In den Schuhen können Sie auch einen netten Nikolausspruch verstecken.
Übrigens: Wer noch Adventssprüche oder Weihnachtssprüche sucht, wird in unseren Artikeln fündig.
(AZ)