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Warnung vor Schneewittchen-Äpfeln: Pestizide in Äpfeln vom Bodensee

Obst

Warnung vor "Schneewittchen-Äpfeln": Viele Äpfel vom Bodensee weisen Pestizide auf

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    Der BUND warnt vor „Schneewittchen-Äpfeln“, da die Äpfel gefährliche Rückstände von Pestiziden aufweisen können.
    Der BUND warnt vor „Schneewittchen-Äpfeln“, da die Äpfel gefährliche Rückstände von Pestiziden aufweisen können. Foto: BREUEL-BILD-HJBfoto (Symbolbild)

    Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnt vor „Schnewittchenäpfeln“. Äpfel und Birnen in der Bodensee-Region werden mit der Genehmigung des Bundesamts für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) stärker mit einem gefährlichen Pestizid behandelt. Rückstände des Gifts bleiben auch im Kernobst zurück. Das Gift ist wahrscheinlich krebserregend und erbgutverändernd, so der BUND in einer Pressemitteilung. Der Grund dafür ist der bedrohte Hopfenexport in die USA und nach Japan.

    Wegen nasser Witterung in der Bodenseeregion wurde bisher das Pestizid Captan zur Bekämpfung von Schorfinfektionen bei Obst eingesetzt. Das Captan gelangte in benachbarte Felder und belastete dort den Hopfen. Dadurch wird der Export des Hopfens gefährdet, weil die Abnehmerländer USA und Japan Captan-Rückstände nicht tolerieren. Deshalb wurde per Notfallgenehmigung für die aktuelle Obst-Anbausaison ein Fungizid mit dem gefährlichen Wirkstoff Folpet erlaubt, damit die Bauern kein Captan mehr verwenden müssen und der Hopfenexport geschützt bleibt.

    Folpet Pestizid ist toxisch und krebserregend

    Der Einsatz des Pestizids Folpet führt zu Rückständen im Obst, die den EU-weiten Grenzwert deutlich übersteigen. Folpet ist akut toxisch und gilt als wahrscheinlich krebserregend und erbgutverändernd, sagt Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin. Es sei hochgiftig für Fische und Wasserorganismen. „Solche hochgefährlichen Stoffe müssten zügig komplett verboten werden, statt sie vermehrt einzusetzen und haben im heimischen Obst nichts zu suchen.“

    Wetterextreme werden sich in Zukunft durch die menschengemachte Klimakrise häufen, so Hölzel. Aus Sicht des BUND ist es keine Lösung, den Auswirkungen des Klimawandels mit regelmäßigen Notfallzulassungen von Pestiziden und Anhebung von Grenzwerten zu begegnen und gefährliche Pestizide durch andere gefährliche Pestizide zu ersetzen. Der BUND fordert Alternativen wie zum Beispiel widerstandsfähige Obstsorten, regelmäßige Baumschnitte, die für gute Belüftung sorgen und die Beseitigung des Falllaubs.

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