Beim Wäschewaschen stellt sich oft die Frage, welche Temperatur die richtige ist. Bei vielen deutschen Haushalten ist 40 Grad der Standard. Doch ist das überhaupt notwendig? In diesem Artikel finden Sie die Unterschiede beim Wäschewaschen mit 30 oder 40 Grad.
Wäsche waschen bei 30 oder 40 Grad: Der Energieverbrauch
Generell gilt: niedrige Temperaturen sind energieeffizienter. Dabei zeigt sich der Unterschied zwischen 30 und 40 Grad deutlich am Energieverbrauch, da das Wasser um zusätzliche zehn Grad erhitzt werden muss. Zwischen 30 und 40 Grad sinkt der Stromverbrauch bereits um etwa 35 Prozent. Das Umweltbundesamt hat diesbezüglich eine Rechnung mit drei Haushalten veröffentlicht:
- Modell-Haushalt 1: 75 Prozent der Wäsche wird mit 30 Grad gewaschen, 25 Prozent bei 60 Grad
- Modell-Haushalt 2: 40 Prozent der Wäsche wird bei 30 Grad gewaschen, 45 Prozent bei 60 Grad und 15 Prozent bei 90 Grad.
- Modell-Haushalt 3: 30 Prozent der Wäsche wird bei 30 Grad gewaschen, 40 Prozent bei 60 Grad und 30 Prozent bei 90 Grad.
Der Stromverbrauch pro Haushalt entspricht laut dem Umweltbundesamt:
- Modell-Haushalt 1: 35,24 kWh pro Jahr
- Modell-Haushalt 2: 121,35 kWh pro Jahr
- Modell-Haushalt 3: 227,95 in kWh pro Jahr
Je höher die Temperaturen, desto mehr Kilowattstunden pro Jahr werden also verbraucht. Entscheidend beim Energieverbrauch ist aber nicht nur die Waschtemperatur, sondern auch das Alter der Waschmaschine.
30 vs. 40 Grad: Wird die Wäsche gleich sauber?
Aus hygienischer Sicht ist das Waschen bei 30 Grad laut der Verbraucherzentrale Hamburg in den meisten Fällen unbedenklich. Moderne Waschmittel erzielen bereits bei niedrigen Temperaturen ein gutes Ergebnis – je nach Hersteller teilweise bereits ab 20 Grad. Die Temperaturen sind meist auf der Verpackung gekennzeichnet. Dabei gelten folgende Richtwerte:
- Alltagskleidung: Für normal verschmutzte Kleidung reicht eine Waschtemperatur von 30 Grad aus. Für Weißwäsche hingegen gilt 40 Grad als eine optimale Temperatur – solange das Kleidungsstück mit der Temperatur kompatibel ist. Hartnäckige Flecken sollten laut der Verbraucherzentrale beim Waschen mit 30 Grad vorbehandelt werden.
- Unterwäsche und Handtücher: Geschirr- und Handtücher sollten laut der Verbraucherzentrale Hamburg bei 60 Grad gewaschen werden. Dazu zählt auch Bettwäsche und Unterwäsche. Das gilt aber nicht für jeden Waschgang. Es reicht aus, Handtücher und Unterwäsche hauptsächlich bei 40 Grad zu waschen und nur gelegentlich 60 Grad zu wählen, um einer Keimbildung in der Waschmaschine entgegenzuwirken. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät zusätzlich zu einem bleichmittelhaltigen Vollwaschmittel. Diese töten Mikroorganismen bereits ab 30 Grad ab.
- Geschirr- und Spültücher: Stark belastete Textilien wie Putz- und Spültücher sollten laut dem BfR bei 60 Grad gewaschen werden. Ein Kochwaschgang bei 90 Grad ist nicht nötig.
Übrigens: Auch die Farbintensität kann bei höheren Temperaturen leiden. Das hängt aber vom Stoff ab.