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Vitamine bei Haarausfall: Welche Nährstoffe helfen wirklich?

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Vitamine bei Haarausfall: Welche Nährstoffe helfen wirklich?

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    Ein gewisser Haarausfall am Tag ist normal. Ab wann könnte ein Vitamin-Mangel dahinterstecken?
    Ein gewisser Haarausfall am Tag ist normal. Ab wann könnte ein Vitamin-Mangel dahinterstecken? Foto: Christin Klose, dpa

    Haarausfall ist bis zu einem gewissen Punkt normal. Da die Haare einem Wachstumszyklus folgen, fallen pro Tag laut dem medizinischen Fachlexikon MSD Manual ungefähr 50 bis 100 Haare aus. Wird diese Zahl eindeutig überschritten, spricht man von

    Die Gründe sind nicht immer klar, eines steht aber fest: Gesunde Haare brauchen zum Wachsen Vitamine. Welche Nährstoffe und

    Vitamine gegen Haarausfall: Wichtige Infos im Überblick

    • Ein chronischer Zinkmangel kann zu Haarausfall führen. Anhand der Blutwerte kann ein Arzt prüfen, ob ein Zinkmangel vorliegt.
    • Ein Kupfermangel kann die Haare, dünn, strähnig und brüchig machen.
    • Ein Vitamin-B7-Mangel kann Haarausfall zur Folge haben.
    • Auch bei einem Eisenmangel können die Haare ausfallen. Das Spurenelement wird für die Haarfollikel benötigt.
    • Ein Vitamin-A-Überschuss kann zu Haarausfall führen, aber auch ein Mangel ist schlecht für die Haare.
    • Nahrungsergänzungsmittel sollten nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Ob tatsächlich ein Vitamin-Mangel oder -Überschuss vorliegt, kann nur anhand der Blutwerte geprüft werden.
    • Obwohl sowohl ein Kupfer-, als auch ein Zinkmangel zu brüchigem Haar beitragen können, sollten – falls vom Arzt verordnet – die beiden Präparate nicht gleichzeitig eingenommen werden. Die beiden Nährstoffe können bei gleichzeitiger Einnahme nicht vom Körper verwertet werden. Es ist aber möglich eine Tablette morgens und eine andere Tablette abends zu nehmen.
    • Obwohl Vitamin B7 nachweislich zum Erhalt gesunder Haut und Haare beiträgt, können sich auch andere Vitamine indirekt auf die Haargesundheit auswirken. Zum Beispiel Vitamine, die im Körper nachweislich gegen oxidativen Stress schützen: Vitamin E, Vitamin B2 (Riboflavin und Vitamin C (Ascorbinsäure).

    Haarausfall: Wie viel ist unbedenklich?

    Die Haare wachsen in bestimmten Phasen. Das sind laut dem MSD Manual folgende:

    • Wachstumsphase (2 bis 6 Jahre)
    • Übergangsphase (3 Wochen)
    • Ruhephase (2 bis 3 Monate)

    Am Ende der Ruhephase fällt das Haar aus und es wächst ein neues Haar im Follikel. Laut dem Fachlexikon fallen täglich bis zu 50 bis 100 Haare am Tag aus dem Kopf aus. Ein gewisser Haarausfall ist also normal. Wenn mehr als 100 Haare am Tag über einen längeren Zeitraum ausfallen spricht man von Haarausfall, wo Störungen im Wachstumszyklus zugrunde liegen. Trotzdem ist auch dies sehr individuell: Bei besonders dichtem Haar können auch ohne medizinische Ursachen mehr als 100 Haare pro Tag ausfallen.

    Interessant zu wissen: Laut Statista haben Menschen mit blonder Haarpracht durchschnittlich 150.000 Haare auf dem Kopf. Auf dem letzten Platz stehen Rothaarige, mit durchschnittlich 90.000 Haaren pro Kopf.

    Um zu testen, ob tatsächlich ein Haarausfall vorliegt, ordnet der Dermatologe laut dem Proaesthetic Haarzentrum in Heidelberg meist einen Haarwaschtest an. Über ein Sieb in der Badewanne werden die verlorenen Haare aufgefangen. Die Menge und Beschaffenheit kann anschließend geprüft werden.

    Haarausfall: Wann kann ein Vitamin-Mangel dahinterstecken?

    Medizinisch wird unter anderem zwischen diffusem (ganzer Kopf) und lokalem (eine Stelle) Haarausfall unterschieden. Laut dem MSD Manual können dem Haarausfall unter anderem folgende Ursachen zugrunde liegen:

    • Einnahme von Medikamenten
    • Hormonelle Störungen
    • Erkrankungen der Kopfhaut
    • Psychische Belastung
    • Verletzungen
    • Körperliche Belastung (zum Beispiel hohes Fieber, aber auch Schwangerschaft)

    Zu einer der häufigsten Ursachen für Haarausfall bei Männern gehört die androgenetische Alopezie, der erblich bedingte Haarausfall. Grund dafür ist das Hormon DHT, das in den Haarfollikeln eine Überreaktion auslöst.

    Zu den Ursachen für Haarausfall gehören aber auch Ernährungsstörungen, obwohl das laut dem MSD Manual eher selten der Fall ist. Unter anderem kann ein Zink-, Eisen und Biotin-Mangel dazu führen, dass die Haare ausfallen, aber auch ein Vitamin-A-Überschuss könnte dahinterstecken. Meist äußert sich ein

    Haarausfall durch Vitamin-B7-Mangel

    Vitamin B7, auch Biotin genannt, wird auf dem Markt gerne als "Vitamin H" als Synonym für Haut und Haar beworben. Die Aussage ist auch tatsächlich zulässig. Es wurde wissenschaftlich bestätigt, dass Biotin zum Erhalt normaler Haare und Haut beiträgt. 

    Wer Haarausfall hat, sollte aber nicht automatisch zu Biotin-Präparaten greifen. Obwohl Biotin zu den wasserlöslichen Vitaminen gehört und ein Überschuss vom Körper einfach ausgeschieden werden kann, bedeutet eine Einnahme nicht automatisch, dass auch positive Effekte für die Haare erzielt werden. Wurde ein Mangel festgestellt, kann das Vitamin aber gegen Haarausfall helfen, da es unter anderem die Bildung neuer Haarwurzeln fördert.

    Haarausfall durch Eisenmangel

    Laut dem AOK-Bundesverband leiden etwa acht Prozent der Deutschen an einem Eisenmangel. Betroffen seien vor allem Frauen zwischen 15 und 49 Jahren.

    Bei einem stärkeren Eisenmangel kann es zu Haarausfall kommen. Er kann unter anderem durch Magen-Darm-Erkrankungen ausgelöst werden. Vitamin C fördert die Eisenaufnahme im Körper. Es kann deshalb bei Haarausfall sinnvoll sein, ein Kombipräparat zu wählen.

    Haarausfall durch Zink- und Kupfermangel

    Zink ist zwar kein Vitamin, aber ein wichtiges Spurenelement, das die Haarstruktur verändern kann. Patienten, die einen akuten Zinkmangel haben, leiden neben Haarausfall laut dem MSD Manual meist auch unter Symptomen wie Müdigkeit und Lustlosigkeit. Zink wird nicht nur für den Aufbau der Haare, sondern auch für Knochen, Zähne und Muskeln benötigt, da es ein Bestandteil von mehr als 100 Enzymen im Körper ist. Laut dem Zentrum für moderne Haartransplantation in Berlin kann ein Zinkmangel auch einen kreisrunden Haarausfall verstärken. 

    Auch Kupfer ist ein Spurenelement, das für das Wachstum der Haare benötigt wird. Ein Mangel kann laut dem Ärzteblatt deshalb zu Haarausfall führen. Vorher werden die Haare aber strohig und brüchig.

    Haarausfall durch Vitamin-A-Überschuss

    Vitamin A gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und kann im Körper gespeichert werden. Ein Überschuss an Vitamin A kann nicht über den Urin ausgeschieden werden und muss vom Körper verarbeitet werden. Erste Symptome eines Vitamin-A-Überschusses sind laut dem MSD Manual Kopfschmerzen und Ausschlag. Wer über einen längeren Zeitraum zu viel Vitamin A zu sich nimmt, kann aber strohige Haare bekommen, die anschließend ausfallen. Laut dem MSD Manual können davon auch die Augenbrauen betroffen sein, das ist aber äußerst selten.

    Trotzdem ist Vitamin A wichtig für gesundes Haar. Laut dem Zentrum für moderne Haartransplantation in Berlin sorgt Vitamin A für eine gesunde Fettsynthese an den Haarwurzeln. Dadurch wird das Haarwachstum gefördert. Der Tagesbedarf an Vitamin A liegt laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung für Männer bei 700 µg RAE pro Tag und für Frauen bei 850 µg RAE.

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