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So zeigt sich ein Vitamin-K-Mangel: Symptome, Ursachen und Behandlung

Gesundheit

So äußert sich ein Vitamin-K-Mangel: Symptome, Ursachen, Behandlung

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    Wenn selbst kleine Verletzungen nicht aufhören zu bluten, könnte ein Vitamin-K-Mangel dahinterstecken.
    Wenn selbst kleine Verletzungen nicht aufhören zu bluten, könnte ein Vitamin-K-Mangel dahinterstecken. Foto: Ole Spata, dpa (Symbolbild)

    Verletzt man sich, tritt Blut aus der Wunde. Wenn dieses gerinnt, bildet sich eine Kruste, die die Blutung stillt und bei der Wundheilung unterstützt. Vitamin K ist bei diesem Prozess unerlässlich. Und nicht nur diese Funktion hat das Vitamin: Ein Mangel kann unterschiedlichste Folgen haben. In diesem Artikel finden Sie einen Überblick zum Vitamin-K-Mangel: dessen Ursachen, Vorkommen, Symptome und Behandlung.

    Mangel vorbeugen: Wofür braucht der Körper Vitamin K

    Vitamin K ist ebenso wie die Vitamine A, E und D ein fettlösliches Vitamin. Es spielt eine besondere Rolle bei der Blutgerinnung, da es die Gerinnung von Eiweißstoffen unterstützt. Außerdem ist es an der Stärkung der Knochen beteiligt und könnte Forschern zufolge auch die Blutgefäße schützen. Vitamin K ist allerdings eine Sammelbezeichnung, die unterschiedliche Stoffe umfasst: Zum einen gibt es Vitamin K1, das über die Nahrung aufgenommen werden muss. Besonders viel K1 findet sich etwa in grünem Gemüse wie Brokkoli, Erbsen und Grünkohl.

    Neben K1 gibt es auch K2 - wobei dies laut der Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung (GVF) ebenfalls wiederum ein Sammelbegriff für eine Gruppe von Verbindungen ist, die hauptsächlich in Milchprodukten aber auch in anderen Lebensmitteln vorkommen. Darmbakterien im Dickdarm produzieren auch Vitamin K2, doch diese Menge kann den Vitamin-K-Bedarf insgesamt nicht decken. Gespeichert wird das Vitamin K kaum, doch es findet sich in der Leber und weiteren Geweben, unter anderem im Gehirn, Herz, in den Knochen und der Bauchspeicheldrüse.

    Bedarf: Wie viel Vitamin K brauche ich?

    Wie viel Vitamin K der Körper jeden Tag benötigt, hängt vom Alter und ab einem gewissen Alter auch vom Geschlecht ab. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) nennt als täglichen Referenzwert bei Kindern je nach Alter aufsteigend 15 bis 50 Mikrogramm. Für Jugendliche und Erwachsene empfiehlt die DGE 70 Mikrogramm bei Männern und 60 Mikrogramm bei Frauen. Ab 50 Jahren erhöhen sich die Werte. Eine detaillierte tabellarische Übersicht der Referenzwerte finden Sie auf der Website der DGE.

    Neugeborene: Babys brauchen besonders viel Vitamin K

    Direkt nach der Geburt und in den ersten Monaten danach ist Vitamin K besonders wichtig. "Babys können das Vitamin nur in geringen Mengen speichern und Muttermilch enthält wenig davon", erklärt die Kinderärztin Monika Niehaus in einer Mitteilung vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Folge des Vitamin-K-Mangels sei eine verstärkte Blutungsneigung, die schon nach wenigen Tagen einsetzt. "Neugeborene haben ein besonders hohes Risiko für Hirnblutungen, die dann zu bleibenden geistigen Schäden oder sogar zum Tod führen können", so Niehaus.

    Deswegen nennt die DGE für Babys eigene Referenzwerte:

    • Nach der Geburt bis zum Alter von vier Monaten benötigen Babys vier Mikrogramm Vitamin K
    • Zwischen vier bis Monaten bis zum Ende des ersten Lebensjahres bekommen Babys zehn Mikrogramm Vitamin K

    Babys bekommen das Vitamin K direkt nach der Geburt als Tropfen in den Mund verabreicht. Bei der U2-Untersuchung (zwischen dem dritten und dem zehnten Lebenstag) und bei der U3 (in der vierten bis fünften Lebenswoche) werden die Kinder ebenfalls mit dem Vitamin versorgt. Wenn die Kinder nicht mehr gestillt werden, sondern Mischkost - zum Beispiel Babybrei mit Spinat oder anderem Gemüse - zu sich nehmen, sind sie natürlicherweise ausreichend mit Vitamin K versorgt.

    Risiko: Wie häufig tritt Vitamin-K-Mangel auf?

    In den meisten Ländern erfüllt die geschätzte durchschnittliche Zufuhr an Vitamin K die empfohlenen Werte, so die GVF. Laut dem medizinischen Lexikon MSD Manuals tritt Vitamin-K-Mangel am häufigsten bei Säuglingen auf, besonders bei Stillkindern. Auch Kinder, die an einer Krankheit leiden, die die Fettaufnahme behindert, oder bei denen eine Leberkrankheit vorliegt, haben ein verstärktes Risiko für Mangelerscheinungen. Außerdem schreibt das Lexikon: "Das Risiko ist auch erhöht, wenn die Mutter Antiepileptika (wie Phenytoin), Antikoagulanzien (zur Hemmung der Blutgerinnung) oder bestimmte Antibiotika eingenommen hat."

    Bei gesunden Erwachsenen tritt ein Vitamin-K-Mangel selten auf, da diese meistens genügend Vitamin K über die Nahrung aufnehmen und Bakterien im Darm zudem das Vitamin bilden.

    Vitamin K: Welche Ursachen für einen Mangel gibt es?

    Ein Vitamin-K-Mangel kann für Erwachsene aus unterschiedlichen Gründen entstehen:

    • Vitamin-K-arme Ernährung
    • Sehr fettarme Ernährung, da fettlösliche Vitamin K am besten zusammen mit etwas Fett aufgenommen wird
    • Krankheiten, die die Fettaufnahme behindern und somit die Resorption von Vitamin K verringern (zum Beispiel Mukoviszidose)
    • Bestimmte Medikamente (zum Beispiel Antiepileptika und einige Antibiotika)

    Diese Fälle sind allerdings recht selten. Das Institut für Ernährungsmedizin des Klinikums der TU München bezeichnet etwa eine Vitamin-K-arme Ernährung als "in der Praxis nur schwer zu realisieren".

    Mangel an Vitamin K: Typische Symptome

    Bei Vitamin K kann es zum Mangel kommen. Und wie bei allen anderen Formen des Vitamin-Mangels birgt das große Gefahren. Als Symptome und Folgen nennt MSD Manuals:

    • Bildung von blauen Flecken,
    • Nasenbluten
    • langes Bluten aus einer Wunde
    • Magen- oder Darmblutungen
    • selten: blutiges Erbrechen
    • selten: Blut im Urin oder Stuhl (gegebenenfalls schwarzer Stuhl)
    • Bei Neugeborenen: Gehirnblutungen
    • schwache Knochen

    Diagnose: Wie wird Vitamin-K-Mangel erkannt?

    Wenn bei Menschen - besonders mit Risikopotenzial - wie oben genannt ungewöhnliche Blutungen auftreten oder Verletzungen außergewöhnlich lange nachbluten, besteht der Verdacht auf einen Vitamin-K-Mangel. Dann sollte man zum Arzt. Die Diagnose wird laut MSD Manuals mithilfe von Blutgerinnungstests bestätigt. Manchmal wird der Vitamin-K-Spiegel im Blut gemessen. "Das Wissen darüber, wie viel Vitamin K die Menschen zu sich nehmen, hilft Ärzten dabei, die Ergebnisse von Bluttests auszuwerten", heißt es dort.

    Was tun? Vorbeugung von Vitamin-K-Mangel

    Tritt bei Erwachsenen ein Mangel an Vitamin K auf, bekommt die betroffene Person nach der Diagnose das fehlende Vitamin K oral verabreicht. Hierfür gibt es Tropfen aus mit Vitamin K angereicherten Ölen. Das Vitamin kann aber auch direkt unter die Haut gespritzt werden. Meistens hilft allerdings schon eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend grünem Gemüse wie Kohlsorten.

    Ist ein Medikament die Ursache, wird dessen Dosis angepasst oder zusätzlich Vitamin K verabreicht. Wie beim Mangel von Vitamin D, Vitamin C, Vitamin B12 oder Vitamin B6 klingen die meisten Symptome in der Regel schnell ab, sobald das Vitamin-Defizit behoben ist. Allerdings gibt es auch bei Vitamin K eine Gefahr der Überdosierung durch zusätzliche Vitaminpräparate.

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