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Vitamin E: Warum eine Überdosierung gefährlich sein kann

Überdosierung

Vitamin E: Warum eine Überdosierung gefährlich sein kann

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    Spinat enthält eine gute Portion Vitamin E.
    Spinat enthält eine gute Portion Vitamin E. Foto:  Franziska Gabbert, dpa

    Vitamin E hat wichtige Funktionen im Körper, allen voran der Zellschutz. Es wirkt als Antioxidans. Das bedeutet: Vitamin E kann freie Radikale, die im Körper durch den Stoffwechsel entstehen, neutralisieren. 

    Trotzdem erreichen laut dem Lebensmittelverband Deutschland fast die Hälfte der Männer und Frauen die täglich empfohlene Zufuhr an Vitamin E nicht. Viele greifen deshalb zu Nahrungsergänzungsmitteln. Aber ist das sinnvoll? Mehr zu den Folgen einer Überdosierung mit Vitamin E lesen Sie hier.

    Über- oder Unterversorgung? So viel Vitamin E am Tag nehmen wir durchschnittlich zu uns

    Die meisten Behörden oder Institute stützen sich bei Daten rund um die Nährstoffversorgung auf die Nationale Verzehrsstudie II. Die Daten wurden im Zeitraum zwischen November 2005 und Januar 2007 erhoben, die Ergebnissen wurde 2008 veröffentlicht. In der Studie wurde die Zufuhr der wichtigsten Nährstoffe geprüft, unter anderem auch Vitamin E. Die mittlere Zufuhr in Deutschland lag damals bei 13,7 Milligramm am Tag, was ungefähr der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung entspricht. 

    Demnach sollen Männer 15 Milligramm zu sich nehmen und Frauen 12 Milligramm. Trotzdem zeigt die groß angelegte Studie auch: 48 Prozent der Männer und 49 Prozent der Frauen nehmen zu wenig Vitamin E auf. Wer sich aktuellere Daten wünscht, muss sich noch etwas gedulden: Die Nationale Verzehrsstudie III läuft gerade und soll 2025 fertiggestellt werden. 

    Vitamin E: Wann droht eine Überdosierung?

    Die Ergebnisse der Verzehrsstudie zeigen deutlich, dass eine allgemeine Empfehlung zu Nahrungsergänzungsmitteln nur schwer ausgesprochen werden kann. Wer zu wenig Vitamin E zu sich nimmt, sollte den Mangel ausgleichen, wer ausreichend Fette und Lebensmittel mit viel Vitamin E zu sich nimmt, braucht keine Tabletten. Ob eine Supplementierung sinnvoll ist, sollte mit dem Arzt abgeklärt werden. Laut dem medizinischen Fachlexikon MSD Manual wird ein möglicher Mangel hauptsächlich über die Symptome festgestellt, die Versorgung kann aber auch über Blutwerte geprüft werden. Wer trotz eines ausreichenden Vitamin-E-Werts zu Nahrungsergänzungsmitteln greift, dem droht womöglich eine Überversorgung.

    Welche Symptome können bei einer Überversorgung mit Vitamin E auftreten?

    Laut dem MSD Manual ist eine Vitamin-E-Überdosierung selten, kann aber schwerwiegende Folgen haben. Vitamin E gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und kann zwar nicht vom Körper selbst hergestellt, aber trotzdem gespeichert werden – vor allem im Fettgewebe, aber auch in Leber und Nieren. Trotzdem nehmen viele über Monate oder sogar Jahre hinweg große Mengen an Vitamin E über Nahrungsergänzungsmitteln ein. Laut dem MSD Manual kann es sein, dass sich ein Schaden selbst nach langer Überdosierung nicht zeigt. Vorsicht ist nichtsdestotrotz geboten: Hohe Dosen an Vitamin E können nämlich das Risiko für Blutungen erhöhen. Außerdem können sehr hohe Dosierungen zu Symptomen wie Muskelschwäche, Müdigkeit, Übelkeit und Durchfall führen.

    Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) kann außerdem "eine unkontrollierte Supplementierung von Vitamin E das Risiko für Prostatakrebs" bei Männern ab 55 Jahren erhöhen.

    Welche Mengen an Vitamin E gelten als sicher?

    Da sich Symptome einer Überdosierung meist nicht sofort zeigen hat das Bundesinstitut für Risikobewertung Höchstmengen, das sogenannte "Tolerable Upper Intake Level" (UL) formuliert. Für Vitamin E liegt das UL von Nahrungsergänzungsmitteln bei 30 Milligramm am Tag. Angereicherte feste Lebensmitteln mit Vitamin E sollten nicht mehr als 7 Milligramm enthalten, sonst würde das UL überschritten werden. Die tolerierbare Gesamtzufuhr liegt höher: 2003 wurde ein UL für Vitamin E von 300 Milligramm am Tag abgeleitet. Neue Studien zeigten aber über die Jahre, dass ein erhöhtes Krebs- oder Schlaganfallrisiko in Zusammenhang mit hohen Vitamin-E-Mengen wohl nicht auszuschließen ist. Laut dem BfR hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit deshalb eine tolerierbare Tagesaufnahmemenge von 105 bis 140 Milligramm am Tag abgleitet – je nach Körpergewicht.

    Vitamin E: Woran merkt man, ob ein Nahrungsergänzungsmittel überdosiert ist?

    Qualitativ hochwertige Nahrungsergänzungsmittel sollten bei den Inhaltsstoffen zusätzlich die Referenzmengen, abgekürzt mit RM, angeben. Die Angaben werden meist in Prozenten gemacht. Wenn eine Tablette für ein bestimmtes Vitamin einen RM von 300 Prozent hat, wird der Tagesbedarf demnach weit überschritten. Das ist für einen gewissen Zeitraum und nach Absprache mit dem Arzt meist kein Problem, über einen längeren Zeitraum ist bei hohen Werten aber Vorsicht geboten.

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