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Diese Symptome treten bei einem Vitamin-D-Mangel auf

Vitamin-D-Mangel

Diese Symptome treten bei einem Vitamin-D-Mangel auf

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    Genug Vitamin D ist wichtig, das produziert der Körper in der Regel ganz alleine - solange man sich regelmäßig in der Sonne aufhält. Welche Symptome treten bei einem Mangel auf?
    Genug Vitamin D ist wichtig, das produziert der Körper in der Regel ganz alleine - solange man sich regelmäßig in der Sonne aufhält. Welche Symptome treten bei einem Mangel auf? Foto: Canva.com

    Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und kann vom Körper gespeichert und sogar selbst produziert werden. Dazu benötigt er aber Sonnenstrahlen. Wer sich nicht genügend im Freien aufhält, kann auch am Tag nur wenig Vitamin D produzieren. Mit der Zeit werden die Vitamin-D-Reserven aufgebraucht und es kommt zu einem Mangel. Welche Symptome können auftreten?

    Welche Wirkung hat Vitamin D im Körper?

    Bekannt ist Vitamin D vor allem durch seine Wirkung auf die Knochen. Allerdings ist mittlerweile klar, dass Vitamin D zahlreiche Aufgaben im Körper hat und ein Mangel sich stark auf die Gesundheit auswirken kann. Es gibt verschiedene Formen von Vitamin D, lebensnotwendig ist laut Stoffwechselexpertin Helena Orfanos-Boeckel das Calcitriol. „Fehlt es oder haben wir dauerhaft zu viel davon, macht das ernsthaft krank“, schreibt die Internistin in ihrem Ratgeber „Nährstofftherapie“. Calcidiol ist ebenfalls wichtig, aber „bei einem Mangel sterben wir nicht“, sagt Orfanos-Boeckel.

    Wie die Gesellschaft für angewandte Vitaminforschung (GVF) schreibt, ist Vitamin D nicht nur für den Erhalt von Knochen und Zähnen relevant, sondern wird auch für die Muskeln, ein leistungsfähiges Immunsystem und die Regulierung des Calcium-Spiegels benötigt. Es scheint auch für den Nervenstoffwechsel von Bedeutung zu sein und ist deshalb auch ein wichtiges Vitamin für die Psyche.

    Symptome: Wann spricht man von einem Mangel?

    Der Vitamin-D-Gehalt im Körper wird anhand der Blutwerte bestimmt. Ausschlaggebend ist das 25-Hydroxyvitamin-D. Diese Werte "unterliegen jedoch starken saisonalen Schwankungen", schreibt das Robert Koch-Institut (RKI). Werden also zu geringe Werte gemessen, bedeute das nicht, dass ein langfristiger Vitamin-D-Mangel vorliege. Von einem Mangel ist laut dem RKI erst die Rede, wenn der Körper über einen längeren Zeitraum kein Vitamin D produzieren konnte - hierzulande ist das zum Beispiel im Winter der Fall - und sich die Symptome deutlich äußern.

    Ab welchen Blutwerten von einem Mangel die Rede ist, hängt von der Quelle ab. Kai-J. Lüthgens vom Labor Enders spricht bereits ab Werten von unter 20 Nanogramm pro Milliliter von einem Vitamin-D-Mangel, während das RKI noch von einer „suboptimalen Versorgung“ spricht. Alles unter 10 Nanogramm pro Milliliter gilt als schwerer Vitamin-D-Mangel und kann ernste Folgen haben. Laut Helena Orfanos-Boeckel liegt der empfohlene Spiegel bei Blutwerten von ber 30 Nanogramm pro Milliliter.

    Die gesunden Zielwerte liegen laut der Internistin aber bei 50 bis 70 Nanogramm. Das RKI spricht bereits ab Blutwerten von über 50 Nanogramm pro Milliliter von einer möglichen Überversorgung. Auf Anfrage teilt uns Kai-J. Lüthgens, Facharzt für Labormedizin in Stuttgart mit: „Auf kaum einem Gebiet gibt es so viele unterschiedliche Angaben und Empfehlungen zum Normbereich wie bei 25-OH-Vitamin D.“

    Vitamin-D-Mangel: Welche Symptome können bei Kindern und Jugendlichen auftreten?

    Vitamin D wird laut der Gesellschaft für Vitaminforschung (GVF) unter anderem zum Aufbau der Knochen und Zähne und für ein leistungsfähiges Immunsystem benötigt. Ein Mangel kann sich anhand schwerwiegender Symptome bemerkbar machen. Kinder können bei einem schweren chronischen Mangel eine Rachitis ausbilden. Bei der Krankheit wird die Knochensubstanz geschwächt und es kann zu starken Verformungen der Beine kommen. Laut dem RKI kann ein Mangel bei Kindern außerdem folgende Symptome auslösen:

    • Störungen des Knochenwachstums
    • verringerte Muskelkraft
    • Muskelschwäche
    • Muskelkrämpfe
    • höhere Infektanfälligkeit

    Muskelkrämpfe können laut dem medizinischen Fachlexikon MSD Manual vor allem bei Säuglinge auftreten, wenn die Mutter bereits unter einem Vitamin-D-Mangel gelitten hat. Dieser wird dann auf das Kind übertragen, da es über die Muttermilch nicht genügend Vitamin D aufnimmt. Muskelkrämpfe bei Säuglingen gelten laut dem MSD Manual häufig auch als erste Anzeichen für Rachitis. Die Krämpfe treten auch im Gesicht oder in Händen und Füßen auf.

    Ab einem Jahr können sich bei Kindern, die wegen eines Vitamin-D-Mangels an Rachitis leiden, O- und X-Beine oder Verkrümmungen der Wirbelsäule ausbilden. O- oder X-Beine können bei einem schweren Vitamin-D-Mangel auch bei Jugendlichen als Symptom auftreten. Sie können auch Schmerzen beim Gehen haben.

    Vitamin-D-Mangel: Symptome von Erwachsenen im Überblick

    Ein Vitamin-D-Mangel wirkt sich stark auf die Knochengesundheit aus. Das gilt auch für Erwachsene. Laut dem RKI können folgende Symptome auftreten:

    • Knochenschmerzen
    • Verformungen der tragenden Knochen
    • Muskelschwäche
    • Kraftminderung

    Laut dem MSD Manual können vor allem die Wirbelsäule, das Becken und die Beine schwach werden.

    Das RKI schreibt, dass in Studien ein Zusammenhang zwischen einem Vitamin-D-Mangel und Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ 2 oder Krebskrankheiten gefunden wurde. Ob der Vitamin-D-Mangel aber tatsächlich die Ursache ist, müsste weiter untersucht werden. Zuletzt hat das Deutsche Krebsforschungszentrum einige Studien ausgewertet und kam zu einem spannenden Ergebnis: Vitamin D soll die Überlebenschance bei Krebserkrankungen erhöhen können.

    Ein niedriger Vitamin-D-Status wird auch mit einer höheren Infektanfälligkeit, neurologischen Erkrankungen, Darmentzündungen und einem erhöhten Schlaganfallrisiko in Verbindung gebracht, da Patienten mit diesen Erkrankungen häufig unzureichende Vitamin-D-Spiegel hatten.

    Unter diesen Symptomen leiden Senioren mit Vitamin-D-Mangel

    Bei älteren Patienten kann eine langfristige Unterversorgung laut der GVF zu Osteopenie (geringe Knochendichte) oder Osteoporose (Knochenschwund) beitragen. Es kann häufiger zu Knochenbrüchen kommen – sogar bei leichten Erschütterungen. 

    Senioren benötigen laut dem MSD Manual höhere Mengen an Vitamin D als jüngere Menschen, da die Haut nicht mehr so viel Vitamin D produziert, selbst wenn sie sich im Freien aufhalten.

    Symptomen vorbeugen: Wer sollte seinen Vitamin-D-Spiegel testen lassen?

    Menschen mit chronischen Erkrankungen im Verdauungstrakt oder mit Leber- oder Nierenerkrankungen sollten ihren Vitamin-D-Spiegel untersuchen lassen. Auch einige Medikamente können den Vitamin-D-Stoffwechsel beeinträchtigen, zum Beispiel Antiepileptika oder Zytostatika.

    Laut dem RKI gehören nicht nur Menschen mit bestimmten Krankheiten zur Risikogruppe, sondern auch:

    • Menschen, die selten im Freien sind. Über die Ernährung wird nur ein geringer Teil des Tagesbedarfs gedeckt. Der Rest kommt über die Sonnenstrahlen. Übrigens hält sich ein Mythos hartnäckig: Avocados haben kein Vitamin D.
    • Menschen, die sich aus religiösen oder kulturellen Gründen bedecken.
    • Menschen mit dunkleren Hauttypen, die wenig UV-empfindlich sind. Durch die hohe Pigmentierung der Haut werden mehr UV-Strahlen benötigt, um genügen Vitamin D zu produziert. In Deutschland ist die benötigte Exposition selbst im Sommer schwierig.

    Vitamin D: Symptome einer Überdosierung

    Bei einer akuten Vitamin-D-Überdosierung kann es laut dem MSD Manual zu folgenden Symptomen kommen:

    • Appetitlosigkeit
    • Übelkeit
    • Erbrechen
    • Schwächegefühl
    • Nervosität
    • Bluthochdruck

    Bei einer längeren Überdosierung ist der Kalziumgehalt im Blut zu hoch. Der Körper lagert das Spurenelement dann unter anderem in Nieren und Lunge ein. Behandelt wird der Überschuss, indem die Vitamin-D-Tabletten abgesetzt werden.

    Wen das Thema Vitamin D interessiert, kann hier weiterlesen: Vitamin D richtig einnehmen, das sollten Sie wissen.

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