Lebensmittel sind ein zentraler Bestandteil des Alltags – und bergen gesundheitliche Risiken, wenn Verunreinigungen auftreten. Besonders sensibel reagieren Verbraucher und Verbraucherinnen bei Milchprodukten wie Käse, die durch ihre Lagerung und Verarbeitung anfällig für Bakterienbefall sein können.
Ein aktueller Käse-Rückruf aus Österreich zeigt, wie schnell sich Warnungen ausweiten können, wenn gefährliche Keime wie Listerien nachgewiesen werden. Immer wieder gibt es diesbezüglich Vorkommnisse.
Käserei Wilder Käser ruft Produkte zurück: „Großer Stinker“ und „Kleiner Stinker“
Die Käserei Wilder Käser aus Kirchdorf (Österreich) hat den Rückruf zweier Käseprodukte bekanntgegeben. Betroffen sind die Weichkäsesorten „Kleiner Stinker“ und „Großer Stinker“, die wegen des Nachweises von Listerien aus dem Handel genommen werden müssen. Bereits im Dezember geriet der Käse-Rückruf in die Schlagzeilen, nun erfolgt entgegen ursprünglicher Annahmen eine große Ausweitung.
Zunächst war der Rückruf auf eine kleinere Charge begrenzt, nun steht offenbar jedoch fest: Die betroffenen Produkte wurden nicht nur auf einem Weihnachtsmarkt in Goslar (Niedersachsen) verkauft, sondern auch in mehreren Bundesländern, darunter Bayern und Baden-Württemberg.
Käse-Rückruf wegen Listerien: Was Verbraucher:innen wissen sollten
Die Rückrufaktion wurde nötig, nachdem Listerien nachgewiesen wurden, genauer gesagt die Bakterienart Listeria monocytogenes. Diese stäbchenförmigen Bakterien gelten als besonders widerstandsfähig, da sie sowohl tiefgefroren als auch trocken gut überleben können, wie das Bayerische Amt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mitteilt. Das stellt insbesondere immunschwache Organismen vor Probleme:
Während eine Infektion bei gesunden Menschen oft harmlos oder unauffällig verläuft, kann sie für Risikogruppen eine ernsthafte Gefahr darstellen. Dazu zählen neben kranken auch ältere Menschen, Schwangere sowie Säuglinge. Symptome wie Fieber, Muskelschmerzen, Erbrechen oder Durchfall können auftreten. Bei Risikogruppen kann eine Infektion zu schweren, potenziell lebensbedrohlichen Komplikationen führen.
Folgende Produkte der österreichischen Käserei aus Tirol sind vom aktuellen Rückruf betroffen:
Weichkäse „Kleiner Stinker“
- Inhalt: mindestens 50 Prozent Fettgehalt in der Trockenmasse (F.i.T.)
- Charge: sämtliche Chargen
- MHD: 24. Februar 2025
Weichkäse „Großer Stinker“
- Inhalt: mindestens 50 Prozent Fettgehalt in der Trockenmasse (F.i.T.)
- Charge: sämtliche Chargen
- MHD: 10. Februar 2025
Produktrückrufe: Verunreinigte Lebensmittel der Hauptgrund
Wer eine der betroffenen „Stinker“-Käsesorten gekauft hat, kann diese in den jeweiligen Verkaufsstellen zurückgeben, der Kaufpreis wird auch ohne Vorlage eines Kassenzettels erstattet. Vor einem Verzehr wird ausdrücklich gewarnt. Die betroffenen Mindesthaltbarkeitsdaten sollten unbedingt geprüft werden, um Risiken auszuschließen.
Derweil wurden laut dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) im vergangenen Jahr bis kurz vor Weihnachten rund 300 Produkte über ein bundesweites Portal zurückgerufen, davon betrafen 264 Meldungen Lebensmittel. Krankheitserreger wie Listerien waren in 77 Fällen der häufigste Grund, gefolgt von Fremdkörpern und gesundheitsschädlichen Substanzen.
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