Angesichts der hohen Inflation wollen sich viele Verbraucher in Deutschland einer Umfrage zufolge bei Einkäufen einschränken. 44 Prozent der Befragten wollen in den nächsten zwölf Monaten seltener einkaufen, heißt es in einer Umfrage der Beratungsgesellschaft Simon-Kucher.
45 Prozent glauben zudem, dass ihre Einkäufe kleiner ausfallen werden. "Auch wenn die große Rezession vorerst ausgeblieben ist - die Verbraucher stehen weiterhin auf der Konsumbremse", sagte Björn Dahmen, Partner bei Simon Kucher.
Gut ein Drittel der Befragten (36 Prozent) glaube, dieses Jahr weniger Geld für Konsum auszugeben. Gespart werde dabei nicht nur bei Luxusprodukten. Auch das Budget für Sport, Unterhaltung, Restaurantbesuche, Elektronikprodukte und Mode wollten Verbraucher nach eigener Einschätzung spürbar kürzen, so die Studie, für die 1321 Menschen in Deutschland befragt wurden.
Bei Lebensmitteln sei der Trend umgekehrt: Hier rechnen 27 Prozent laut der Umfrage mit geringeren Ausgaben, 34 Prozent mit höheren. Die stark steigenden Lebensmittelpreise sind seit langem einer der Treiber der Inflation. "Verbraucher sparen, wo sie können. Und Lebensmittel zählen nur bedingt zu variablen Ausgaben", sagte Dahmen.
Die finanzielle Lage ihres Haushalts schätzen die Befragten den Angaben zufolge überwiegend pessimistisch ein. 37 Prozent fürchteten, diese werde sich binnen zwölf Monaten verschlechtern, neun Prozent davon erwarteten drastische Einbußen.
Nur gut ein Fünftel (21 Prozent) glaube an eine Verbesserung, hieß es. "Pandemie, Krieg, Inflation - all das hat die Konsumenten geprägt. Auch ohne konkrete Anhaltspunkte sind die Verbraucher aktuell eher noch pessimistisch", sagte Dahmen.
(dpa)