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Tipps: So hält der Handyakku länger

Handyakku

Handy richtig laden: So hält der Smartphone-Akku länger

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    Einfache Fehler beim Aufladen können Handyakkus schwer zusetzen,
    Einfache Fehler beim Aufladen können Handyakkus schwer zusetzen, Foto: Mohssen Assanimoghaddam, dpa

    Ein schwacher Akku kann ein Handy schnell unbrauchbar machen. Häufig landen voll funktionstüchtige Geräte in der Schublade und werden durch neue Smartphones ersetzt, nur weil die Handybatterie zu schnell schlappmacht und nur schwer oder gar nicht getauscht werden kann. Dabei kann der Lebenszyklus der Akkus ganz einfach verlängert werden.

    Richtige Temperatur beim Laden ist entscheidend

    Der Chemiker Maximilian Fichtner ist Direktor des Helmholtz-Instituts in Ulm, an dem zu neuen Energiespeichern geforscht wird. Der Batterieexperte hat einige Tipps, wie der Handyakku länger hält. „Das wichtigste beim Laden ist die richtige Temperatur“, erklärt Fichtner. Bei zu hohen Temperaturen komme es zu Nebenreaktionen und empfindliche Komponenten der Handybatterie werden beschädigen. Bei zu niedrigen Temperaturen wird der flüssige Elektrolyt, der zum Laden benötigt wird und sich im Akku befindet, zähflüssig. „Beides führt dazu, dass der Akku schneller altert“, sagt Fichtner.

    „Die Geräte sollte man daher am besten bei Raumtemperatur laden“, empfiehlt der Chemiker. Wichtig sei dabei auch, dass die Handys immer genug Luft bekommen, um nicht zu überhitzen. Daher sei es unter anderem schädlich, das Handy in der Nacht beim Laden unter das Kopfkissen zu legen. „Man sollte das Handy so hinlegen, dass es beim Laden von oben und unten Luft bekommt.“

    Die Sorge, dass der Akku durch Fast-Charging, also durch die Schnellladefunktion, zu heiß wird, sei hingegen unbegründet. „Moderne Akkus können damit umgehen und werden nicht mehr zu heiß, sodass es durch das Schnellladen keine Probleme gibt“, sagt Fichtner. Lediglich bei älteren Geräten sollte man auf ein Schnellladegerät verzichten.

    Akku sollte nie zu voll oder leer werden

    Neben der richtigen Temperatur sei zudem wichtig, dass der Akku nie ganz voll oder ganz leer wird. „Optimal ist, wenn sich der Akkustand immer zwischen zehn und 80 Prozent bewegt“, sagt Fichtner und begründet dies mit dem Aufbau der Batterie. Diese besteht aus einem Plus- und einem Minuspol. Wenn das Handy an den Strom angeschlossen wird, bewegen sich die Lithium-Ionen vom Pluspol zum Minuspol und das Handy wird geladen. Bewegen sich die Ionen zurück zum Pluspol, wird das Handy entladen.

    „Man kann sich die beiden Pole jeweils vorstellen wie einen Blätterteig“, sagt der Batterieexperte. „Die Ionen befinden sich in den Fächern des Blätterteigs und haben dort eine gewisse Stützfunktion, sie tragen also zur Stabilität der Pole bei.“ Sollte das Handy komplett auf- oder entladen werden, fehlen die Ionen auf einer Seite des Akkus vollständig und der jeweilige Pol wird instabil.

    Smart-Charging-Modus schont Handyakku

    Um diesem Problem entgegenzuwirken, können bestimmte Smart-Charging-Funktionen helfen. In E-Autos sind solche optimierten und intelligenten Funktionen serienmäßig verbaut: Damit der Akku nicht über- oder entladen wird, wird der Akku nur bis zu einem Ladestand von 80 Prozent schnell geladen, danach verlangsamt sich das Ladetempo automatisch. Dies habe positive Auswirkungen auf den Zustand der Batterie, berichtet Fichtner. „Nach fünf Jahren hat der Akku eines E-Autos noch mindestens 90 Prozent Kapazität und die Akkus halten mindestens 15 Jahre“, berichtet der Wissenschaftler.

    Um ähnlich wie bei einem E-Auto auch den Handyakku zu schonen, haben viele modernere Smartphones ebenfalls einen intelligenten Lademodus. Dieser muss allerdings manuell aktiviert werden. Beim iPhone geht das, indem Nutzerinnen und Nutzer unter Einstellungen den Menüpunkt „Batterie“ und dort den Unterpunkt „Batteriezustand & Ladevorgang“ auswählen und anschließend den Haken bei „Optimiertes Laden der Batterie“ setzen.

    Bei Android-Handys kann sich der Weg von Modell zu Modell leicht unterscheiden. In der Regel kann der Modus aber unter der Einstellung „Akku“ über den Menüpunkt „Adaptives Laden“ aktiviert werden. Werden diese Modi aktiviert, wird die Ladegeschwindigkeit ab einem Akkustand von 80 Prozent reduziert, um das vollständige Aufladen zu verhindern und den Akku zu schonen.

    Testberichte geben Auskunft zur Akkuleistung

    Wer besonders viel Wert auf eine lange Akkulaufzeit legt, sollte laut Fichtner vor dem Kauf einige Dinge beachten. Zum einen gibt es die Angabe „Milliamperestunden“. Dieser Wert gibt die Kapazität einer Batterie an, habe allerdings für sich genommen keine Aussagekraft, sagt Fichtner. „Es kommt immer auch auf den Energieverbrauch des Handys an“, erklärt der Batterieexperte. Käuferinnen und Käufern empfiehlt er daher, bei Testberichten die Akkulaufzeit verschiedener Geräte miteinander zu vergleichen. Diese Tests würden unter genormten Bedingungen durchgeführt und hätten daher eine hohe Aussagekraft.

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