Haben Sie Ihren Hund auch schon dabei beobachtet, wie er genussvoll an Grashalmen knabbert? Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, denn fast alle Hunde tun das. Falls ja, haben Sie sich wahrscheinlich auch schon folgende zwei Fragen gestellt: a) Ist das ungesund oder vielleicht sogar schädlich für ihn? Und b): Warum tut er das nur? Mache ich vielleicht beim Füttern etwas falsch?
Mögliche Gründe, warum Hunde so scharf auf Gras sind
Gleich zur Beruhigung: Wenn ein Hund gelegentlich Gras frisst, ist das grundsätzlich kein Problem. Vielmehr gehört es zu seinen normalen Verhaltensweisen. Von über 90 Prozent der Hunde ist es bekannt, dass sie immer wieder Gras fressen. Für das „Warum?“ gibt es verschiedene Theorien, die möglicherweise auch zusammenspielen. Eine Auswahl der möglichen Gründe:
- Im Gras enthaltene Ballaststoffe sollen die Verdauung unterstützen.
- Bei Übelkeit, um Erbrechen auszulösen und etwas loszuwerden, das der Hund besser nicht gefressen hätte.
- Wenn Hunde Würmer haben, sollen sie zum Grasfressen tendieren.
- Um Stress im Kontakt mit anderen Hunden abzubauen.
- Aus Langeweile.
- Weil es schmeckt.
Trotz intensiver Forschung konnten Ursachen fürs Grasfressen bisher wissenschaftlich nicht endgültig entschlüsselt werden. Auch pumperlgsunde Hunde mit hochwertigster Ernährung tun es.
Obacht, wenn der Hund zu viel Gras frisst und sich häufig erbricht
Aufmerksam werden sollte man, wenn der Hund Gras in rauen Mengen frisst, wenn er häufig erbricht oder Blut im Erbrochenen zu sehen ist. Viel Gras kann zu auch heftiger Verstopfung führen. Dann ist es Zeit für einen Tierarztbesuch. Noch eine etwas skurril anmutende Sache: Immer wieder kommt es vor, dass Grashalme sich so im Darm verwickeln, dass beim Ausscheiden zwar die Spitze herauskommt, der Hund aber pressen und pressen kann, wie er will – der Halm bleibt drin. Lässt er sich mit leichtem (!) Zug nicht entfernen, unbedingt zum Tierarzt gehen, sonst kann es Verletzungen der Darmschleimhaut geben.
Lassen Sie den Hund keinesfalls scharfkantige, lange Gräser fressen. Sie können nicht nur im Darm, sondern auch im Maul zu Verletzungen führen. Er sollte auch nicht an einzelnen Grasbüscheln an stark befahrenen Straßen knabbern oder an Feldrändern, wo eventuell Pflanzenschutzmittel zum Einsatz gekommen sind. Wenn Sie unsicher sind, ob das Grasfressen bei Ihrem Hund zu viel ist, tragen Sie es über drei Wochen lang jedes Mal im Kalender ein und besprechen Sie dieses Protokoll mit dem Tierarzt.
Für alle gesunden Hunde, die hin und wieder gern ins Gras beißen, gilt: Lassen Sie ihnen das Vergnügen. Wahrscheinlich mögen sie es gern, und nützlich könnte es außerdem sein.