Husten und Schnupfen in der kalten Jahreszeit sind für uns Menschen alltäglich. Was viele aber nicht wissen: Auch Haustiere können sich erkälten. Ursache sind meistens Viren, die gern in dem Augenblick angreifen, wenn beispielsweise Nase, Mund oder Ohren unterkühlt und deshalb schlechter durchblutet sind.
Erkältung bei Hunden: Wann zum Tierarzt?
Auch bei vielen Hunden reagiert zuerst die Nase, wenn sie sich erkältet haben. Typische Symptome sind Niesen, häufiges Reiben der Nase und Nasenausfluss. Ist dieser Ausfluss gelb gefärbt, ist ein Besuch beim Tierarzt notwendig.
Ist der Ausfluss hingegen klar und wässrig und der Hund sonst gut gelaunt, kann ein altes Hausmittel dem Tier helfen: Man stelle im Raum des Hundes einen Topf mit dampfendem Salzwasser und etwas Pfefferminze auf. Das Einatmen ist eine Wohltat für die angegriffene Nasenschleimhaut.
In der Regel verlaufen leichte Erkältungen bei Hunden und Katzen unproblematisch. Ist die Immunabwehr kräftig genug, um sich gegen die Viren zu verteidigen, wird der Körper oft ganz allein mit den Angreifern fertig. Klappt das aber nicht, drohen unter Umständen unterschiedliche Komplikationen. Meist siedeln sich zusätzlich Bakterien an. Damit verschlimmert sich die Krankheit, der tierische Patient neigt zu Fieber und braucht Antibiotika. Darum gilt als Faustregel: Wenn der vierbeinige Liebling hustet, seine Augen tränen und die Nase läuft, ist ein Besuch beim Tierarzt angesagt, der in jedem Einzelfall entscheidet, welche weiteren Schritte gesetzt werden.
Erkältungszeit bei Hunden und Katzen: Helfen Futterzusätze fürs Immunsystem?
Viele Tierbesitzer fragen sich, ob sie ihrem Liebling in der kalten Winterzeit zusätzlich etwas Gutes tun können, um den Vierbeiner beispielsweise mit mehr Vitaminen oder speziellen Futterzusätzen vor Erkältungen zu schützen. Das ist im Allgemeinen nicht nötig, qualitativ hochwertiges Futter enthält alles, was das Haustier braucht. Wer eigenmächtig Vitamine ergänzt, kann unter Umständen das Tier durch eine Überversorgung sogar krank machen. Spannend: Vitamin C benötigen Hunde und Katzen generell nicht. Alle Haustiere mit Ausnahme des Meerschweinchens können es im Körper selbst produzieren. Und Meerschweinchen sind über frisches Gemüse und Obst ausreichend versorgt.
Wo liegt der Unterschied zwischen Katzenschnupfen und Erkältung?
Eine harmlos klingende Krankheit wie Katzenschnupfen kann für das Tier sogar lebensbedrohlich werden, denn mit einem Erkältungsschnupfen ist Katzenschnupfen nicht vergleichbar. Die Angreifer-Viren verursachen Niesanfälle und Augentränen. Ist das Immunsystem schlecht oder der Patient ein Katzenkind, weitet sich die Entzündung von den tränenden Augen rasch auf die Hornhaut aus. Die Augen verkleben immer stärker, die Katze kann blind werden. In den meisten Fällen greift zusätzlich ein zweites Virus an, das sich im Maul ausbreitet.
Die Schleimhäute auf Zunge, Lippen und Gaumen beginnt sich zu schuppen, es entstehen tiefe Wunden. Futteraufnahme wird für die betroffene Katze dadurch so schmerzhaft, dass sie jede Mahlzeit verweigert, obwohl sie eigentlich Hunger hätte. Das verschlimmert die Lage zusätzlich. Tipp: Lassen Sie Ihre Katze gegen Katzenschnupfen impfen, denn so ist sie optimal vor dieser gefährlichen Erkrankung geschützt.
Zur Person: Tanja Warter ist Tierärztin und verknüpft seit Jahren die Leidenschaft für die Tiermedizin mit dem Spaß am Schreiben.