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Tierkolumne: Das große Miezverständnis: Wie Katzen ticken

Tierkolumne

Das große Miezverständnis: Wie Katzen ticken

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    Katzen haben ganz eigene Bedürfnisse. Nicht immer deuten die Halter ihre Signale richtig.
    Katzen haben ganz eigene Bedürfnisse. Nicht immer deuten die Halter ihre Signale richtig. Foto: Karolin Krämer, dpa

    Katzen sind unsere beliebtesten Haustiere, laut Datenbank Statista lebten im vorigen Jahr 15 bis 16 Millionen Katzen in Deutschland. Das ist ein Schätzwert, denn anders als (die allermeisten) Hunde sind Katzen nicht registriert und zahlenmäßig erfasst. Aber die Schätzung ist seriös und beruht auf vielen unterschiedlichen Erkenntnissen. Man kann davon ausgehen, dass es mindestens doppelt so viele Katzen wie Hunde gibt.

    Weniger verbreitet als die Katzen selbst ist aber das Wissen über sie und Missverständnisse gehören zur Tagesordnung. Beispiele der vergangenen vier Wochen: „Die Katze schaut stundenlang nur blöd aus dem Fenster.“ – „Die Katze markiert bei der Garderobe in die Schuhe.“ – „Die Katze weckt mich mit lautem Schreien jede Nacht dreimal auf.“ – „Die Katze zerfetzt neuerdings unsere Möbel.“ Häufig mutmaßen Besitzerinnen und Besitzer dann fälschlich, Langeweile sei der Grund für die Eskapaden. Und sie entscheiden: Eine zweite Katze muss her! „Dann könnten die beiden wunderbar miteinander spielen, kuscheln, sich die Zeit vertreiben, und alles wird gut.“

    Katzen haben ihren festen Tagesablauf

    Denkt man – und holt sich die Probleme erst recht ins Haus. Katzen sind zwar grundsätzlich sozial, manche mehr, manche weniger, aber niemals so sehr, dass sie jede x-beliebige andere Katze, die ins Haus kommt, als eine Bereicherung erleben. Im Gegenteil: Der Alltag einer Katze ist sehr fein strukturiert. Nach dem Frühstück eine Markierrunde im Garten, dann ein Schläfchen auf der Fensterbank, ein kurzer Besuch bei einer Nachbarkatze, eine längere Lauerjagd vor einem Mausloch, spielen mit dem Menschen, dann wieder schlafen. Grundgesetz: Je regelmäßiger der Alltag abläuft, desto zufriedener die Katze. Man störe ihre Kreise möglichst wenig.

    Gegen dieses Grundgesetz verstößt eine neue Katze auf ganzer Linie, was zu unvorhersehbaren Reaktionen und damit weiteren Probleme führen kann. Beispiele der vergangenen vier Wochen: „Die alte Katze versteckt sich nur noch auf dem Kleiderschrank.“ – „Die alte Katze kommt tagelang nicht heim.“ – „Die alte Katze traut sich nicht mehr ans Futter und ist schon ganz dünn geworden.“ – „Die alte Katze jagt die neue immer weg und attackiert sie bei jeder Gelegenheit.“ – „Die alte Katze benutzt jetzt den Badezimmerteppich als Katzentoilette.“ Nicht selten muss die neue Katze nach wenigen Wochen schweren Herzens wieder abgegeben und das Vertrauen von Nummer eins mühevoll zurückgewonnen werden. Das Bild von miteinander spielenden Katzen stammt vor allem von jungen Tieren, die zusammen aufgewachsen und deswegen eng befreundet sind.

    Da Katzen allgemein wenig miteinander tun (Ausnahmen bestätigen die Regel), außer mehr oder weniger harmonisch nebeneinanderher zu leben, ist eine Partnerkatze so gut wie nie eine Lösung für Langeweile. Mehr Kontakt zum Menschen mit Spiel und Streicheleinheiten zu fixen Zeiten kann ein Katzenleben hingegen enorm bereichern. Ab sofort täglich um halb acht 20 Minuten exklusiv für die Katze! Acht Wochen lang ausprobieren und staunen.

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