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Teebaumöl für die Haare: Wirkung, Anwendung und Studien

Haarpflege mit Teebaumöl

Ist Teebaumöl gut für die Haare?

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    Teebaumöl kann die Haare pflegen und Schuppen reduzieren. Anwendung, Wirkung, Tipps - hier finden Sie alle Infos.
    Teebaumöl kann die Haare pflegen und Schuppen reduzieren. Anwendung, Wirkung, Tipps - hier finden Sie alle Infos. Foto: Canva.com

    Teebaumöl wird im Internet teilweise als „Wundermittel“ oder „Geheimwaffe“ angepriesen und wird in etlichen Anwendungsgebieten zur Behandlung genutzt. Das Mittel soll nicht nur zum Putzen geeignet sein, sondern auch gegen Pickel und Entzündungen helfen. Teebaumöl soll auch für die Haare geeignet sein, Schuppen reduzieren und die Kopfhaut gesünder machen. Doch ist das wissenschaftlich bestätigt?

    Hier in diesem Artikel erklären wir Ihnen die Wirkungsweise von Teebaumöl und geben Tipps und Warnhinweise zur Anwendung.

    Teebaumöl für die Haare: Wirkung und Geschichte

    Teebaumöl wurde, nachdem Arthur de Ramon Penfold in den 1920er Jahren das erste Mal über die medizinischen Eigenschaften von Teebaumöl berichtet hatte, kommerziell produziert. Die antimikrobielle Wirkung von Teebaumöl konnte in verschiedenen Studien im Labor nachgewiesen werden. Über die antibakterielle Wirkung des ätherischen Öls wurde ab den 1990er Jahren vermehrt in wissenschaftlichen Studien berichtet. Bei einer Konzentration von einem Prozent sollen die meisten Bakterien anfällig gegen Teebaumöl sein – nachzulesen in einer Studie der American Society for Microbiology. Laut dem Bundesinstitut für Risikoforschung (BfR) gibt es auch Patientenberichte, bei denen Teebaumöl zur Förderung der Heilung von Lippenbläschen (Herpes-simplex-Virus) und Gürtelrose (Varizella-Zoster-Virus) verwendet wurde.

    Das ätherische Öl enthält mit 40,1 Prozent hauptsächlich Terpenkohlenwasserstoffe, die antimikrobiell und entzündungshemmend wirken. Auch Cineol soll entzündungshemmend wirken und wird häufig als Naturwirkstoff bei Atemwegserkrankungen verwendet. Limonene werden in der Naturkosmetik hauptsächlich als Duftstoffe verwendet, im Teebaumöl riecht man die Zitrusnote aber meist nicht. Bei Menschen mit sensibler Haut können Limonene zu Irritationen führen. Hier die Komponenten:

    Komponenten (Englisch)Typische Zusammensetzung in Prozent
    Terpinen-4-ol40,1
    γ-Terpinene23,0
    α-Terpinene10,4
    1,8-Cineole5,1
    Terpinolene3,1
    ρ-Cymene2,9
    α-Pinene2,6
    α-Terpineol2,4
    Aromadendrene1,5
    δ-Cadinene1,3
    Limonene1,0
    Sabinene0,2
    Globulol0,2
    Viridiflorol0,1

    Quelle: National Library of Medicine

    Ende der 90er Jahre hat sich das Teebaumöl als Naturprodukt etabliert und Anfang der 2000er lag Teebaumöl als Allheilmittel im Trend. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat deshalb im Jahr 2003 eine Stellungnahme zur Verwendung von unverdünntem Teebaumöl als kosmetisches Mittel veröffentlicht. Darin heißt es: „Teebaumöl gilt als Universalheilmittel, ist jedoch nicht als Arzneimittel zugelassen.“ Bereits im Jahr 2001 hat die International Fragrance Association (IFRA) konzentriertes Teebaumöl als gesundheitsschädlich beim Verschlucken (auch für die Lunge) und hautreizend eingestuft. Gerade Allergiker und Asthma-Patienten sollten die Anwendung demnach mit ihrem Arzt absprechen.

    Auch beim Putzen mit Teebaumöl ist Vorsicht geboten: Vor allem für Katzen sind laut der Tierschutzorganisation „Aktion Tier“ bereits wenige Tropfen des ätherischen Öls giftig, da sie sich womöglich auf den Boden legen und das Öl dann über ihr Fell aufnehmen.

    All diese Warnungen bedeuten aber nicht, dass Sie Teebaumöl nicht nutzen sollten – im Gegenteil. Sie sollten das ätherische Öl nur nicht unverdünnt verwenden und auf Sicherheitshinweise achten: Schlucken Sie es nicht und halten Sie das Öl von Ihren Schleimhäuten fern – auch verdünnt. In Kosmetikprodukten sollte die Konzentration von Teebaumöl laut dem BfR die 1-Prozent-Marke nicht überschreiten. Mit diesen Informationen im Gepäck können Sie das ätherische Öl getrost anwenden.

    Teebaumöl für die Haare: Anwendung im Überblick

    • Wirkung: antimikrobiell, antibakteriell und entzündungshemmend
    • Anwendung: Schuppen, entzündete Kopfhaut
    • Vorsicht als: Allergiker, Asthmatiker
    • Wie oft? Etwa zwei- bis dreimal die Woche
    • Hinweis: Teebaumöl sollte nicht mit anderen ätherischen Ölen verwendet werden, um Irritationen zu vermeiden

    Wie wird Teebaumöl für die Haare angewendet?

    Vor der Anwendung für die Haare sollten Sie das verdünnte Teebaumöl erst an einer kleinen Stelle am Körper testen – zum Beispiel auf der Innenseite des Arms oder hinter dem Ohr. Somit vermeiden Sie eine allergische Reaktion der Kopfhaut.

    Laut Australian Bodycare, einem Hersteller für Hautpflegeprodukte mit Teebaumöl, kann das ätherische Öl dazu beitragen, die Kopfhaut zu beruhigen und verstopfte Poren reinigen. Der Hersteller liefert zu den Aussagen keine klinischen Studien, die Produkte sind aber dermatologisch getestet.

    Sie können entweder wenige Tropfen Teebaumöl in einer Tasse mit Wasser mischen und Ihre Haare damit befeuchten oder Ihre Haarprodukte mit Teebaumöl anreichern.

    Laut dem Hersteller können Sie das ätherische Öl für die Haare folgendermaßen verwenden:

    Teebaumöl als Shampoo

    Waschen Sie Ihre Haare anschließend mit Wasser.

    1. Nutzen Sie einen Tropfen Teebaumöl für 30 Milliliter Shampoo.
    2. Schütteln Sie die Flasche vor der Anwendung.
    3. Massieren Sie das Shampoo sanft in Ihr Haar ein.
    4. Waschen Sie Ihre Haare anschließend mit Wasser.

    Teebaumöl als Spülung

    1. Füllen Sie eine Sprühflasche mit Wasser.
    2. Geben Sie wenige Tropfen Teebaumöl hinzu (maximal fünf).
    3. Sprühen Sie den Inhalt auf Ihr Haar und lassen Sie es kurz einwirken.
    4. Waschen Sie Ihre Haare anschließend mit Wasser.

    Hilft Teebaumöl gegen Schuppen?

    Um die Kopfhaut zu pflegen, können Sie Teebaumöl mit einem Trägeröl wie Kokosnussöl mischen und einmassieren. Es kann eine Weile dauern, bis der Geruch des ätherischen Öls wieder verfliegt.

    Schuppen können viele Ursachen haben, einer der Gründe für trockene, juckende Kopfhaut können aber Hefepilze sein (zum Beispiel Malassezia). Diese können mit verdünntem Teebaumöl behandelt werden. Der Effekt von Teebaumöl auf den Hefepilz wurde in einer Studie im Labor nachgewiesen.

    Hilft Teebaumöl gegen fettige Haare?

    Fettiges Haar kann oft durch Schuppen oder andere Bakterien auf der Kopfhaut verursacht werden. Durch die Behandlung der Ursache für die Überproduktion an Talg kann Teebaumöl demnach helfen, fettiges Haar auf Dauer zu reduzieren.

    Teebaumöl kann ins Shampoo gegeben und beim Duschen verwendet werden. Achtung: Gut ausspülen, sonst bleibt der Geruch lange in den Haaren.
    Teebaumöl kann ins Shampoo gegeben und beim Duschen verwendet werden. Achtung: Gut ausspülen, sonst bleibt der Geruch lange in den Haaren. Foto: Annette Riedl, dpa

    Kann altes Teebaumöl zur Anwendung für die Haare genutzt werden?

    Teebaumöl ist sehr ergiebig, weshalb selbst eine kleine Flasche des ätherischen Öls meist über Jahre im Badschrank aufbewahrt wird. Laut dem BfR altert das Öl aber durch Lichteinflüsse und bei höheren Temperaturen. Gelangt das Öl mit Sauerstoff in Verbindung, entstehen Peroxide, Epoxide und Endoperoxide, die allergische Hautreaktionen hervorrufen können – auch bei einer Anwendung auf der Kopfhaut. Diese Reaktion lässt sich durch Verdünnung zwar deutlich reduzieren, ein gesundheitsschädlicher Effekt kann aber nicht ausgeschlossen werden.

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