Eisregen und Schnee sorgen in Deutschland für gefährliche Straßenverhältnisse. Blitzeis führte zu Chaos im Straßen- sowie im Bahn- und Flugverkehr. Wer verhindern will, vor der eigenen Haustür auszurutschen, sollte beim Streuen einige Regeln beachten.
Streusalz in vielen Städten und Kommunen Bayerns verboten
Will man dem Eis den Kampf ansagen, denkt man vermutlich zuerst an Streusalz. Doch dieses ist inzwischen in fast allen bayerischen Städten und Kommunen verboten – zumindest auf öffentlichem Grund. Denn das Salz schadet Bäumen und Tieren, wie der Bund Naturschutz auf seiner Webseite erklärt.
Den Angaben zufolge landen jährlich durchschnittlich 1,5 Millionen Tonnen Streusalz auf deutschen Straßen und Wegen. Ein Drittel davon stammt von privaten Haushalten. Das Salz versickert mit dem Schmelzwasser im Boden und kann dort Wurzeln von Bäumen verletzen. Auch Gebäude und Fahrzeuge können geschädigt werden. Und auch das Grundwasser, Bäche und Flüsse werden verunreinigt.
Deshalb empfiehlt das Landesamt für Umwelt einen "differenzierten Winterdienst". Das bedeutet, dass in Städten Streusalz nur noch auf wichtige Straßen und an besonderen Gefahrenstellen benutzt wird – auf Nebenstraßen nicht mehr.
Diese Alternativen zu Streusalz gibt es
Auch Alternativen zum Streusalz belasten meist die Umwelt und sollten laut dem Bund Naturschutz nur sparsam verwendet werden. Beispielsweise kann auf Split zurückgegriffen werden. Im Vergleich zum Streusalz benötigt man dabei eine deutlich größere Menge und es muss öfter nachgestreut werden, weil die Steine in Eis und Schnee einsinken. Zudem ist die Herstellung und Ausbringung teuer und energieaufwendig und der Split muss wieder entfernt werden, wenn Schnee und Eis geschmolzen sind.
Eine weitere Alternative ist Sand. Dieser ist zwar vergleichsweise günstig, doch dabei gibt es ähnliche Probleme wie bei Split. Es muss öfter nachgestreut werden, am besten alle drei Stunden.
Auch Blähton, ein kalkarmer Ton, der oft als Baustoff benutzt wird, kann zum Streuen genutzt werden. Dieser setzt sich nicht auf dem Grund von Abwasserkanälen ab, sondern treibt auf der Oberfläche. Doch Blähton ist fast viermal so teuer wie Split.
Der Bund Naturschutz empfiehlt zudem Sägespäne und Streumittel mit dem Umweltzeichen "Der Blaue Engel". Doch "bei Schneefall reicht es meist aus, Gehwege gründlich und rechtzeitig mit Schippe oder Besen zu räumen", so der Bund Naturschutz.
Dingolfing verwendet Gurkenwasser statt Streusalz
Manche Orte werden kreativ und entwickeln eigene Lösungen, um das Glatteis zu bekämpfen. In Dingolfing in Niederbayern verwendet der Winterdienst laut dem Bayerischen Rundfunk teilweise Abwasser aus einer örtlichen Fabrik.
Dabei handelt es sich um Salz-Sole, in die Gewürzgurken eingelegt worden waren. Mit dem Gurkenwasser wird an frischem Salz und Wasser gespart und die Firma muss es nicht mehr aufwändig über die hauseigene Kläranlage entsorgen.