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Stiftung Warentest: Schmerzmittel im Test: Welche Nebenwirkungen haben Paracetamol und Co.?

Stiftung Warentest

Schmerzmittel im Test: Welche Nebenwirkungen haben Paracetamol und Co.?

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    Was Sie bei der Einnahme von Schmerzmittel beachten müssen.
    Was Sie bei der Einnahme von Schmerzmittel beachten müssen. Foto: Christin Klose/dpa/Symbolbild

    Wie wirken Schmerzmittel? Für wen sind sie geeignet? Was ist der Unterschied zwischen Ibuprofen und Paracetamol? Die Stiftung Warentest hat in ihrer aktuellen Ausgabe fünf rezeptfreie Medikamete getestet. Dazu gehören Azetylsalizylsäure (ASS), Diclofenac, Ibuprofen, Naproxen und Parazetamol. Für diese Medikamente gilt, dass sie in der richtigen Dosis gut verträglich sind. Allerdings können bei Übermaß ernste Nebenwirkungen wie Leber-, Magen- oder Nierenschäden auftreten. „Das ist vielen Menschen nicht bewusst, weil sie rezept­freie

    Die fünf Medikamente lindern den Schmerz direkt am Ausgangs­punkt, indem sie dort die Bildung von Prosta­glandinen hemmen. Diese Boten­stoffe entstehen nach Gewebeschäden und machen Schmerz­rezeptoren an den Enden umliegender Nerven besonders reiz­empfindlich. Die Schmerz­mittel wirken diesem Effekt entgegen, oben­drein dämpfen sie entzündliche Reaktionen und Fieber.

    Prosta­glandine wirken nicht nur bei Krank­heits­prozessen mit, sondern erfüllen noch diverse andere Aufgaben. Sie sorgen beispiels­weise für gute Nieren-Durch­blutung und schützen die Magen­schleimhaut vor Reizungen durch aggressive Magensäure. Schmerz­mittel können diese güns­tigen Effekte aushebeln – „mit gewissen Unterschieden von Substanz zu Substanz“, sagt Schmerzmediziner Maier.

    Schmerzmittel im Test: Das sagt Stiftung Warentest

    Azetylsalizylsäure (ASS): Sinnvolll bei leichten bis mäßigen Schmerzen über keinen längeren Zeitraum. Vor allem unter dem Namen Aspirin bekannt. Das Mittel wirkt zudem fiebersenkend und entzündungshemmend. Dient auch als Blutverdünner. Brausetabletten mit oder ohne Vitamin C wirken gleich. Sollten vor geplanten Operationen oder bei Zahnschmerzen weniger verwendet werden, da ein erhöhtes Blutungsrisiko besteht. Ganz wichtig: Nicht für Kinder unter zwölf Jahren geeignet und für Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel.

    Diclofenac: Bei Schmerzen unterschiedlicher Art und eher geringer Ausprägung zu empfehlen. Wird besonders bei Sportverletzungen und Gelenkbeschwerden eingesetzt. Ähnlich wie ASS entzündungshemmend und fiebersenkend. Auch nur kurz und möglichst niedrig dosiert einnehmen, es bestehen Risiken für den Magen und das Herz-Kreislauf-System. Erst ab 14 beziehungsweise sogar erst ab 16 Jahren zugelassen und ebenfalls nicht für Schwangere geeignet.

    Ibuprofen: Bis mäßig starke Schmerzen anwendbar, wirkt auch fiebersenkend und entzündungshemmend. Sehr gängiges Mittel bei Kopf-, Glieder-, Gelenk-, Regel-, Wund- und Zahnschmerzen. Jedoch darf Ibuprofen ohne ärzt­lichen Rat nur kurz­zeitig und in der gerings­tmöglichen Dosierung angewendet werden, um die Magen-Darm-Schleimhaut sowie das Herz-Kreis­lauf-System zu schonen. Ibuprofen gibt es als Tabletten mit maximal 400 Milligramm Wirk­stoff und in flüssiger Form für Kinder, um es alters­gerecht dosieren zu können. Ebenfalls nicht für Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel geeignet.

    Naproxen: Chemisch mit Ibuprofen und Diclofenac verwandt und in ähnlichen Bereichen einsetz­bar. Teilweise sind einige Präparate speziell zur Behand­lung von Regel­beschwerden zugelassen. Kann lang­fristig bei Gelenk­beschwerden nur nach ärzt­licher Rück­sprache eingenommen werden. Laut neueren Studien ist Naproxen besonders strapaziös für den Magen, aber dafür vergleichs­weise schonend fürs Herz. Für Kinder unter zwölf Jahren und für Frauen im letzten Schwangerschaftsdrittel nicht geeignet.

    Paracetamol: Bei mäßigen Kopf-, Glieder- und Zahnschmerzen zu empfehlen. Senkt zudem Fieber, ist aber nicht entzüdnungshemmend. Für Kinder gibt es Zäpfchen oder Säfte zum altersgerechten Dosieren. Besonders Personen mit einem Leberleiden oder erhöhtem Alkoholkonsum ist Paracetamol abzuraten. Ansonsten ist das Mittel bei kurzer Anwendung und Dosierung gut verträglich und ist auch während der gesamten Schwangerschaft einsetz­bar.

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