Der kurze Blick in den Spiegel am Morgen verrät, ob man guten Gewissens das Haus verlassen kann. Umso wichtiger also, dass der treue Helfer sauber bleibt. In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie Ihren Spiegel putzen können.
Spiegel putzen: Diese Utensilien können Sie verwenden
- Mikrofasertuch: Das Mikrofasertuch fusselt nicht, somit bleiben keine ungewünschten Hinterlassenschaften auf der Spiegeloberfläche.
- Baumwolltuch: Falls Sie kein Mikrofasertuch im Haus haben, können Sie auch ein Baumwolltuch verwenden. Mit diesem sollten Sie aber nicht allzu viel Druck auf der Oberfläche aufbauen, da es sonst zu Kratzern kommen kann. Außerdem hinterlässt das Baumwolltuch beim Trocknen meist Fusseln auf dem Spiegel.
- Fensterleder: Zum Reinigen des Spiegels können Sie auch ein Fensterleder benutzen. Dieses sollten Sie aber am besten nur feucht verwenden, da der Spiegel sonst Kratzer bekommen kann.
Welches Hausmittel nutzt man zum Spiegelputzen?
In den meisten Fällen reicht Wasser völlig aus. Falls Sie den Spiegel bereits längere Zeit nicht gereinigt haben und sich Fingerabdrücke oder Zahnpastaflecken darauf befinden, können Sie in einen Eimer mit lauwarmem Wasser einen Schuss Spülmittel ohne Balsam hinzugeben. Warum ohne Balsam? Spülmittel mit Balsam ist zwar beim langen Spülen in der Küche zum Schutz der Hände sinnvoll, kann auf dem Spiegel aber Schlieren hinterlassen.
Das Putzen des Spiegels mit einem Schuss Spülmittel ist nicht nur im Sinne der Nachhaltigkeit zu empfehlen, sondern schont auch noch Ihren Geldbeutel und wird von Experten auch zum Fensterputzen empfohlen.
So putzen Sie den Spiegel Schritt für Schritt – ohne Streifen
- Begutachten Sie erst den Zustand Ihres Spiegels: Sind nur kleine Flecken zu sehen, reicht ein feuchtes Mikrofasertuch. Falls sich fettige Fingerabdrücke und Zahnpastaspritzer auf Ihrem Spiegel befinden, sollten Sie etwas Spülmittel und Wasser nutzen.
- Befeuchten Sie eine Ecke des Mikrofasertuches und wringen es sofort aus. Es sollte beim Putzen nicht triefen. Falls Sie nur ein Tuch haben, sollten Sie darauf achten, dass eine Stelle trocken bleibt, damit Sie den Spiegel zum Schluss fussel- und streifenfrei trocknen können. Ansonsten nutzen Sie einfach zwei Mikrofasertücher.
- Reinigen Sie den Spiegel von oben nach unten und in seitlichen Bewegungen. Üben Sie dabei nur leichten Druck aus. Bei hartnäckigen Flecken können Sie stellenweise auch mehr Druck in kreisenden Bewegungen ausüben.
- Zum Schluss wird der Spiegel mit dem Mikrofasertuch getrocknet.
Spiegel putzen: Glasreiniger, Essig, Zeitung – sind diese Reinigungsmittel wirklich sinnvoll?
Es gibt etliche Tipps im Internet, wie man seinen Spiegel am besten reinigen sollte. Auf einige Mittel sollten Sie aber besser verzichten, oder sie nur als Ausnahme verwenden, falls ein besonders hartnäckiger Fleck Ihnen das Leben schwer macht.
- Essig: Prinzipiell ist Essigessenz ein gutes Hausmittel zum Putzen und kann bei einigen Oberflächen sehr hilfreich sein, da es desinfizierend und antibakteriell wirkt. Beim Spiegel ist das Putzen mit Essigessenz aber meist zu viel des Guten. Das liegt daran, dass Essig mit einem pH-Wert von etwa 3 sauer reagiert. Bei hartnäckigen Flecken oder Kalk genau das Richtige, beim Spiegel kann aber die erste Deckschicht durch die Säure beschädigt werden. Außerdem kann Essig Dichtungen angreifen.
- Spiritus: Spiritus enthält meist mindestens um die 96 Prozent Alkohol. Dieser ist ein guter Fettlöser, doch auch hier gilt: Obwohl der Spiritus beim Putzen meist mit Wasser verdünnt wird, kann er die Oberfläche des Spiegels angreifen – vor allem wenn die erste Deckschicht bereits Kratzer hat.
- Zeitungen: Der Tipp, Fenster oder Spiegel mit Zeitungen zu trocknen, hält sich hartnäckig. Lassen Sie lieber die Finger davon. Laut den Experten des Verbands Fenster + Fassade können Zeitungen Kratzer auf der Oberfläche des Spiegels verursachen. Außerdem können Schlieren durch die Tinte auf dem Spiegel entstehen – dann haben Sie mehr Arbeit als vorher.
- Glasreiniger: Für hartnäckige Fettflecken kann Glasreiniger auf dem Spiegel stellenweise genutzt werden. Doch auch hier ist Spülmittel die bessere Alternative. Glasreiniger enthält meist Alkohol und viele Tenside. Dieser kann die Deckschicht des Spiegels angreifen.
Hintergrundwissen beim Putzen: Wie ist ein Spiegel aufgebaut?
Spiegel bestehen meist aus mindestens fünf Schichten: dem Basisglas, der Silberschicht, einer Kupferschicht und zwei weiteren Deckschichten.
Das eigentlich spiegelnde Material ist Silber. Da es jedoch kratzempfindlich ist und an der Luft oxidieren würde, muss die Silberschicht noch nachbehandelt werden. Die Kupferschicht verhindert die Oxidation des Silbers und die Deckschichten dienen zum Schutz vor Korrosion und Kratzern. Die schützende Lackschicht wird jedoch mit der Zeit spröde. Dringen dann hartnäckige Reinigungsmittel in feine Kratzer, sind schwarze Risse oder gar Flecken zu sehen. Diese kommen vom oxidierten Silber. Bei älteren Spiegeln sieht man diese schwarzen Flecken meist am Rand. Wenn die Silberschicht schwarz wird und nicht mehr spiegelt, spricht man auch vom "Erblinden" des Spiegels.
Braucht man einen Abzieher, um den Spiegel zu putzen?
Nein. Der Putzlappen Ihrer Wahl sollte beim Reinigen sowieso nicht vor Wasser triefen. Vor allem Mikrofasertücher entfalten ihre reinigende Wirkung besser, wenn sie nur nebelfeucht sind. Dann reicht es, den Spiegel mit einem weiteren trockenen Mikrofasertuch abzuwischen.