Die Energiekrise bewegt viele Menschen zum Umdenken. Angesichts hoher Kosten für Strom und Warmwasser drängt sich die Frage nach alternativen Methoden zur Energieversorgung auf. Eine Möglichkeit ist Solarenergie. Längst haben nicht mehr nur Immobilien- oder Grundstücksbesitzer die Möglichkeit, auf das enorme Potenzial der Sonnenstrahlen zuzugreifen. Mittlerweile gibt es auch für Mieter die Möglichkeit, anhand eines Balkonkraftwerks in einem Mehrfamilienhaus Energie zu generieren, was sich wiederum positiv auf die Kosten auswirkt. Wir erklären, mit welchen Preisen man rechnen muss, wie es mit den Vorgaben aussieht und worin eigentlich der Unterschied zu einer großen PV-Anlage besteht.
Balkonkraftwerk kaufen: Ist so eine Solaranlage sinnvoll?
Wer sich eine Solaranlage zulegen möchte, der muss nicht mehr zwangsläufig mit einer Rieseninvestition rechnen. Immer häufiger werden kleine Kraftwerke für Balkon oder Terrasse in Form von Stecker-Solargeräten benutzt, welche die Energiegewinnung für weniger Geld ermöglichen. Diese Photovoltaik-Anlagen sind kleiner als jene auf Dächern oder Grundstücksflächen und können relativ leicht an Balkonbrüstungen befestigt werden. Aufgrund der steigenden Strompreise haben die kleinen Balkonkraftwerke das Potenzial, einen Teil der unliebsamen Mehrkosten abzufedern. Je nach Energiegewinnung lassen sich so jährlich bis zu 570 Kilowattstunden Strom erzeugen, statt ihn vom Netzbetreiber zu beziehen.
Wie hoch sind die Kosten einer Solaranlage?
Wer eine Photovoltaikanlage für das Dach eines Einfamilienhauses kaufen möchte, für den kann es teuer werden. Der Preis wird von Experten mit bis zu 19.000 Euro angegeben, bei einem größeren Dach. Hier sind die Kosten für Zubehör, Installation sowie Inbetriebnahme bereits miteingerechnet. Bei kleineren Häusern werden Verbraucher bereits mit knapp 10.000 Euro zur Kasse gebeten, schildern die Experten von Solaranlagen-Portal.com.
Günstiger wird es für Personen, die eine Mini-Solaranlage für Balkon oder Terrasse kaufen: Komplettsets werden heutzutage bereits zu Preisen ab etwa 500 Euro aufwärts angeboten. Diese Komplettpakete beinhalten ein oder zwei Solarmodule, den Wechselrichter sowie optional ein Befestigungssystem für den Balkon und das Anschlusskabel (Schuko- oder Wieland-Verbindung). In der Regel kann eine solche Mini-Solaranlage innerhalb weniger Wochen realisiert werden, seit 2021 sind die Wartezeiten jedoch länger geworden, aufgrund von Corona und Ukraine-Krieg. So kann es sein, dass für ein Balkonkraftwerk mehrere Monate gewartet werden muss.
Wann lohnt sich ein Balkonkraftwerk?
Experten sagen, dass sich ein Balkonkraftwerk in den meisten Fällen etwa nach fünf Jahren anfangen könnte, zu rentieren. Eine durchschnittliche Anfangsinvestition von beispielsweise 1000 Euro bei einer 600-Watt-Anlage würde sich dann amortisieren. Nach weiteren 20 Jahren seien so je nach Stromverbrauch Einsparungen in Höhe von mehreren Tausend Euro möglich.
Generell lohnt sich eine PV-Anlage umso mehr, je höher der Eigenverbrauch ist. Denn dann wächst proportional auch die Kostenersparnis. Je mehr Strom Verbraucher selbst erzeugen, desto unabhängiger sind Sie vom Netz, dem Anbieter und den aktuellen Energiepreisen.
Balkonkraftwerk: Wie funktioniert die Mini-Solaranlage?
Bei einer Mini-Solaranlage erzeugen Solarpanels aus Sonnenlicht Energie, die anhand des Wechselrichters zu Strom für den Haushalt umgewandelt wird, indem sie dem Stromkreis hinzugefügt wird. Die Elektrizität wird in eine Steckdose am Balkon geleitet und fließt von dort in andere Steckdosen innerhalb der Wohneinheit. Das Wesentliche: Um einen möglichst guten Ertrag in Sachen Sonnenenergie zu erlangen, sollte das Balkonkraftwerk senkrecht an der Außenseite des Balkons installiert werden und in Richtung Süden (oder Südosten, Südwesten) ausgerichtet sein.
Unterschied zwischen Balkonkraftwerk und Photovoltaik-Anlage
Bei einer Mini-Solaranlage handelt es sich um ein kleines Photovoltaiksystem für Endverbraucher. Größere im Privatbereich genutzte Vorrichtungen bestehen aus mehreren Komponenten und haben in der Regel eine Leistung zwischen 3 und 20 Kilowatt. Anbringung und Wartung muss hier von einem Fachbetrieb durchgeführt werden, der Dienstleister erledigt auch die Anmeldung beim örtlichen Netzbetreiber.
Größere, auf Dächern montierte PV-Anlagen können nur mit erheblichem Aufwand entfernt werden. Im Gegensatz dazu wurden die kleineren Stecker-Solargeräte dafür entwickelt, dass Privatpersonen sie selbst anbringen und nutzen können. Auch für die Anmeldung beim Strombetreiter sowie im Marktstammdatenregister ist man selbst zuständig.
Solaranlage: Worauf bei einem Balkonkraftwerk achten?
Prinzipiell haben Nutzer einer (Mini-)Solaranlage das Recht, mehrere Solarmodule zu benutzen. Die einzige Bedingung: Der verbaute Wechselrichter darf die Maximalgrenze in Höhe von 600 Watt Leistung nicht überschreiten. Diese Begrenzung gilt jeweils pro Wohneinheit bzw. Stromzähler.