Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

So können Sie Ihren eigenen Apfelsaft herstellen

Gartenkolumne

Bester Apfelsaft aus selbst gesammelten Äpfeln

    • |
    • |
    Schon mal selbst Apfelsaft gemacht?
    Schon mal selbst Apfelsaft gemacht? Foto: Sandra Roesch, Westend61/dpa-tmn

    Jetzt locken Äpfel aus Streuobstflächen am Ortsrand und in der Flur und natürlich auch im eigenen Garten zur Ernte. Was nicht gepflückt und eingelagert wird, kommt am besten in die Saftkelter.

    Welche Sorten eignen sich für einen leckeren Apfelsaft?

    Eine Mischung der verschiedensten Sorten reifer Äpfel ergibt einen süßen und aromatischen Saft. Typische Traditionssorten wie der „Boskoop“ enthalten sehr viel Zucker und zugleich auch viel Säure. Unser Gaumen schätzt nämlich Säfte nur dann als besonders „fruchtig“ ein, wenn sie zum Zucker auch ausreichend Fruchtsäuren enthalten. In Obstanbaugebieten kommen überwiegend nicht vermarktungsfähige Tafeläpfel zum Versaften. Moderne Sorten sind aber oft nur mäßig säurehaltig, sodass die Safthersteller für hochwertige Säfte gerne gesammelte Äpfel aus Streuobstbeständen zumischen.

    Faulige Äpfel müssen aussortiert werden

    Wer die Auswahl hat, sollte für „seinen“ Haustrunk überwiegend spätere, aromareiche und zugleich säurehaltige Sorten gemischt zur Kelterei bringen. Frühe Sorten haben meist nur mäßige Saftqualität, oft sind sie durch „Wurmbefall“ (Larven des Apfelwicklers) vorzeitig und somit geschmacksarm gereift. Nach dem Schütteln und Auflesen sollten nur gesunde Früchte ohne Fäulnisstellen schnellstens in die Kelterei Einige der Apfelfäulepilze (nicht alle) bilden nämlich giftiges Patulin. Am meisten Schadstoffe bilden Fusarienpilze, die oft das Kernhaus befallen und daher schlecht aussortiert werden können. Immerhin sieht man manchmal am Stiel- oder Blütenansatz kleine Farbveränderungen. Andererseits kann man große Äpfel mit kleinen, oberflächlichen Faulstellen auch ausschneiden, dabei etwa zwei Zentimeter ins gesunde Fleisch schneiden.

    Nach dem Zerkleinern und Auspressen der Äpfel wird der Saft bei 80 Grad pasteurisiert. Dies geschieht in großen Töpfen, moderner und aromaschonender sind Durchlauferhitzer. Manche Keltereien bieten nur Umtausch Äpfel gegen Saft an, in einigen bekommt man den eigenen Saft. Selbst entsaften wird man nur kleinere Mengen. Frisch gepressten Saft kann man auch zu Hause im Topf auf 80 Grad erhitzen und dann heiß in saubere Flaschen füllen.

    Heuer ist die Apfelernte besonders gut

    Der Apfelertrag liegt heuer deutlich unterdurchschnittlich, die Frostschäden wirkten jedoch in jedem Garten, auf jede Baumsorte unterschiedlich. Am besten sichtet man zunächst die eigenen Äpfel im Garten und versucht bei Bedarf, bei Bekannten weitere Bäume zum Ableeren zu erfragen. Natürlich darf man nicht irgendwelche Apfelbäume in der Flur abräumen. Sie sind nämlich zumeist nicht „herrenlos“, der Besitzer will sie vielleicht nur optimal ausreifen lassen. Andererseits bleiben dann doch sehr viele Bäume am Ende unbeerntet, sodass rechtzeitige Nachfragen bei der Gemeinde oder in der Nachbarschaft sehr lohnend sein können.

    Zur Person: Marianne Scheu-Helgert ist gelernte Gärtnerin. Bis vor Kurzem leitete sie die Bayerische Gartenakademie.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden