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Foto: Silas Stein, dpa (Symbolbild)
Foto: Silas Stein, dpa (Symbolbild)

Im Internet kann man gar nicht vorsichtig genug sein, ein falscher Klick und schon können Hacker Zugriff auf den Rechner bekommen.

Sicherheit
28.07.2022

Online-Account gehackt: Was kann man tun?

Von Hans Peter Seitel

Wie Betroffene ihre Konten sperren und den Zugang wiederherstellen können. Tipps für Amazon, Instagram, WhatsApp und Co.

Hacker verschaffen sich immer wieder Zugang zu Konten bei Onlinediensten wie Amazon, Google, Instagram oder Whats-App. Die Betroffenen sollten ihr Konto dann sofort sperren lassen. Das Problem ist: Bei vielen Anbietern mangelt es an Informationen, wie das geht. Hier hilft eine neue Übersicht der Verbraucherzentrale.

Gehackte E-Mail-, Shopping- oder Social-Media-Accounts laden zum Missbrauch ein. Die Täter oder Dritte können unter dem Namen ihrer Opfer E-Mails verschicken, im Onlineshop bestellen sowie Bilder, Videos und Texte posten. Häufig ändern sie auch die Zugangsdaten, also Benutzername und Passwort. „Wer auf den eigenen Account nicht mehr zugreifen kann, muss schnell handeln, um weiteren Schaden abzuwenden. Leicht auffindbare Informationen sind dann unabdingbar“, sagt Kathrin Körber, Juristin der Verbraucherzentrale Niedersachsen.

Nicht immer ist Hilfe nach einem Account-Hack gut zu finden

Wo liegt das Problem? Die Verbraucherschützer haben aktuell untersucht, welche Kontaktinformationen und Handlungsanweisungen Betroffene eines Hacker-Angriffs auf den Internetseiten von 14 ausgewählten Online-Dienstleistern finden. Dazu gaben sie Suchbegriffe wie „Account gehackt“, „Konto gesperrt“ und „Hacking“ ein. Außerdem prüften sie, ob ein telefonischer Kontakt möglich ist – „für Betroffene oftmals der einfachste Weg der Kontowiederherstellung“, so Fachfrau Körber.

Das Ergebnis laut Verbraucherzentrale: Die Anbieter in der Stichprobe machen die Suche nach wichtigen Informationen „oft unnötig schwer“. Negativ fällt demnach vor allem web.de auf. Keiner der sieben ausprobierten Suchbegriffe habe zu einem Treffer geführt. „Das ist besonders ärgerlich, da es für kostenlose web.de-Konten seit 2022 keinen Telefonservice mehr gibt“, monieren die Verbraucherschützer.

Auch 1&1, Amazon, Klarna und Telekom konnten bei der Suche „nicht durchgängig überzeugen“, wie es im Testbericht heißt. Nur eBay biete ein gutes Gesamtpaket aus Suchfunktion und telefonischem Kundenservice. Auch Gmail habe bei der Online-Suche „gut“ abgeschnitten - „einen Telefonservice suchen Betroffene hier allerdings vergebens“.

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Hilfe gibt es bei der Verbraucherzentrale

Wo bekomme ich Hilfe? Die Verbraucherzentrale hat Anleitungen zur Kontowiederherstellung für die 14 untersuchten Online-Anbieter zusammengestellt. Besonders viele Schritte sind demnach etwa bei Instagram und web.de erforderlich. Einfacher ist das Sperren des Hackers bei WhatsApp: Der rechtmäßige Kontenbesitzer oder die Kontenbesitzerin meldet sich mit seiner/ihrer Telefonnummer erneut bei WhatsApp an und gibt den Code ein, den er oder sie per SMS erhält. Dann steht der Zugang wieder exklusiv zur Verfügung, sodass Dritte keinen Zugriff mehr haben.

Praktisch ist auch: Für Facebook, Gmail und Yahoo enthält die Zusammenstellung der Verbraucherzentrale Links zur Sperrseite des jeweiligen Anbieters. Wenigstens die Telefonnummer der Hotline, über die das Konto gesperrt und wiederhergestellt werden kann, finden Betroffene für 1&1, Amazon, eBay, GMX, Klarna, PayPal, Telekom und Vodafone. Die Anleitungen sind kostenfrei abrufbar: www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de

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