Scharfe Messer, heiße Töpfe, ätzende Stoffe – in der Küche lauern viele Gefahren für Kinder. Insbesondere Kleinkinder können sich selbst an vermeintlich harmlosen Küchengegenständen wie Backpulver, Spülmaschine und Stromkabeln schwer verletzen. Trotzdem unterschätzen viele Eltern das Risikopotenzial im Haushalt: Laut einer Befragung der Bundearbeitsgemeinschaft (BAG) "Mehr Sicherheit für Kinder" e.V. gehen nur neun Prozent der Eltern davon aus, dass ihre Kinder im Haushalt gefährdet sind. Wir klären auf, wie sie Gefahren in der Küche entschärfen können.
Kinder schützen: Herd und Ofen mit Gittern sichern
Zu den häufigsten Verletzungen gehören Verbrennungen und Verbrühungen, die immerhin acht Prozent der jährlich behandelten Unfälle bei Kindern ausmachen. Um solche Zwischenfälle zu vermeiden, sollte der Herd mit einem Herdschutzgitter gesichert werden. Öfen lassen sich mit einem Backofenfensterschutz nachrüsten. Zudem sollten Pfannen und Töpfe auf die hinteren Platten gestellt und die Stiele nach hinten gedreht werden.
Küchengeräte außer Reichweite halten
Wasserkocher, Kaffeeautomaten, Friteusen und andere Küchenmaschinen sollten nicht in Reichweite von Kindern stehen – insbesondere dann, wenn sie in Betrieb sind. Auch die Kabel sind eine Gefahrenquelle: Hängen sie herunter, so könnten Kinder daran ziehen und von den herabfallenden Geräten getroffen werden.
Warmwasserthermostate begrenzen
Kleinkinder können sich an heißem Wasser aus dem Wasserhahn verbrühen – ihre Haut ist dünner und sensibler als die von Erwachsenen. Den Warmwasserthermostat sollte man für solche Fälle auf 36 bis 38 Grad begrenzen.
Chemikalien sollten weggeschlossen werden
Neben Putzmitteln finden sich auch in der Küche viele Chemikalien, die Kindern gefährlich werden können – darunter Backpulver, Natron, Zitronensäure, Essigessenz, Backofenreiniger, Entkalker und Schädlingsbekämpfer. Diese sollten für Kinder unzugänglich aufbewahrt werden. Nicht alle Mittel bergen dasselbe Risikopotenzial, grundsätzlich gilt aber: Sie sollten weder mit den Augen noch mit der Haut der Kinder in Kontakt kommen und auf keinen Fall verschluckt werden. Rufen Sie im Zweifel den Giftnotruf an.
Scharfe Messer umgekehrt in die Spülmaschine stellen
Messer und andere scharfe Gegenstände sollten nicht offen in der Küche liegen. Auch die Besteckschublade muss im Zweifel gesichert werden. Im Handel gibt es hierfür entsprechende Schubladensperren. Besteck in der Spülmaschine kann für tobende Kinder zur Gefahr werden. Deswegen sollten Messer und Gabeln umgekehrt im Besteckkorb stehen.
Fettfreie Böden mindern die Rutschgefahr
Kinder sollten in der Küche nicht umherrennen oder toben - trotzdem sollte man den Boden fettfrei, trocken und sauber halten, um die Verletzungsgefahr zu verringern.
Mehr hilfreiche Informationen finden Sie hier in unserem Ratgeber zum Thema Familie.
Hinweis der Redaktion: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen Beitrag aus unserem Online-Archiv.