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Schritt-für-Schritt-Anleitung: So kaufen Sie Aktien

Börse

So gelingt der Aktienhandel auch Anfängern

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    Ist einfacher als es hier aussieht: der Aktienkauf.
    Ist einfacher als es hier aussieht: der Aktienkauf. Foto: Boris Roessler, dpa (Symbolbild)

    Die Idee, in Aktien zu investieren, mag für viele zunächst knifflig erscheinen.Doch dank des aktuellen Höhenflugs des Dax rückt die Börse als potenzielle Anlageoption immer stärker in den Fokus. Mit etwas grundlegendem Wissen und einer strukturierten Herangehensweise gelingt der Einstieg jedoch einfacher als angenommen. "Wer an der Börse erfolgreich Geld anlegen will, braucht mindestens 3 Voraussetzungen: Geld, Geduld und Zeit", sagt Anlagefachmann Sandro Fetscher. Unsere Redaktion zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie beim Aktienkauf vorgehen müssen.

    Was brauche ich, um eine Aktie zu kaufen?

    Bevor Sie eine Aktie kaufen können, benötigen Sie zunächst ein Depot. Dort werden die Wertpapiere elektronisch gelagert und können ge- und verkauft werden. Ein Depot können Sie bei nahezu allen Banken eröffnen – etwa dort, wo Sie auch Ihr Girokonto führen. Jedoch unterscheiden sich diese stark in dem, was sie bieten und wie viel sie kosten.

    Aktienkauf: Wo finde ich das passende Depot?

    Um das richtige Depot zu finden, sollten Sie sich über Ihre persönlichen Anlageziele im Klaren sein. Dementsprechend können Sie abschätzen, welchen Funktionsumfang Sie brauchen. Ebenso ist der Kostenfaktor entscheidend. In den meisten Fällen sind Depots bei klassischen Banken, die Filialen vor Ort unterhalten, teurer als Onlinebanken. 

    Zudem gibt es die Möglichkeit, den Wertpapierhandel über einen sogenannten Broker, wie etwa Trade Republic oder Flatex durchzuführen. Das sind reine Depot-Banken, bei denen sich alles um den Börsenhandel dreht, und Sie ihr Girokonto zur Ein- und Auszahlung benutzen. Diese sind, was Gebühren angeht, größtenteils noch günstiger als Onlinebanken, bieten dafür aber häufig nicht die volle Auswahl am Aktienmarkt. Zudem sollten Sie bei der Wahl des Depots auf die Transaktionskosten achten, berichtet die Verbraucherzentrale.

    Aktien und Fonds: Wie eröffne ich ein Depot?

    Das geht persönlich bei Ihrer Bank oder online: In der Regel sind zunächst einige Fragen zur Risikoneigung zu beantworten. Anschließend erfolgt die Identifikation, die heutzutage bei den meisten Banken und Brokern durch ein Videotelefonat möglich ist. Hierbei meldet man sich mithilfe des Personalausweises an. Nach erfolgreicher Identifikation werden die Zugangsdaten per E-Mail oder Post verschickt, und das Depot ist einsatzbereit.

    Wie finde ich die richtige Aktie oder den passenden Fonds?

    Die meisten Online-Depots ermöglichen es, Aktien nach Namen zu suchen. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Teilweise haben Unternehmen gleiche Namen, sodass Sie mehrere Wertpapiere auf einmal finden. Um die richtige Aktie auszumachen, benötigen Sie eine Kennnummer, der internationale Standard ist die ISIN. Ist die Wunschaktie gefunden, geht es um den Umfang der „Order“ – so nennt man das Kaufen und Verkaufen an der Börse. Entweder Sie geben eine konkrete Zahl an Wertpapieren an, die gekauft werden sollen, oder einen Betrag, für den die Aktie erworben werden soll. Auch den Handelsplatz müssen Sie auswählen, denn dieser beeinflusst den aktuellen Kurs einer Aktie.

    Welchen Handelsplatz sollte ich für den Kauf von Aktien wählen?

    Es kann vorkommen, dass die Wertpapiere eines Unternehmens an der Frankfurter Börse günstiger gehandelt werden als beispielsweise in Stuttgart, aufgrund des geringeren Handelsvolumens dort. Es ist wichtig, nicht ungeprüft den voreingestellten Handelsplatz zu übernehmen. Im Allgemeinen ist Xetra der kostengünstigste Handelsplatz für große, internationale Unternehmen. Beachten Sie, dass der Handel bei Xetra täglich um 17.30 Uhr endet, während an deutschen Regionalbörsen Transaktionen noch bis 20 Uhr möglich sind.

    Die Verbraucherzentrale Bayern rät allerdings strikt vom Kauf von Einzelaktien ab. Allenfalls mit wenig "Spielgeld" sei es vertretbar. Auch Fetscher mahnt: "Wer ausschließlich auf die Anlageklasse Aktien setzt, muss hohe Kurschwankungen in Kauf nehmen." Lieber sollten Anlegerinnen und Anleger in Indexfonds, auch ETFs genannt, investieren und sich so ein "effizientes, langfristig ausgerichtetes Portfolio ohne Spekulation" aufbauen, sagt Merten Larisch von der Verbraucherzentrale. Fonds und ETFs werden ganz ähnlich gekauft und von nahezu allen Brokern und Banken angeboten. Mit Sparplänen lässt sich das Risiko weiter senken, einen ungünstigen Kaufzeitpunkt zu erwischen.

    Wo kann ich meine Gewinne und Verluste beim Aktienhandel einsehen?

    "Bei jeder Depot-Bank gibt es ein Online-Postfach. Alle Transaktionen (Käufe, Verkäufe, Dividenden, Zinsen, Jahressteuerbescheinigung usw.) werden hier von der Bank automatisch eingestellt", sagt Fetscher. Somit haben Anlegerinnen und Anleger stets einen Überblick über ihre Einzelpositionen und ihr Gesamtvermögen. Der Anlagefachmann erklärt: "Die Verluste der einen Aktie werden mit den Gewinnen der anderen Aktie über den Verlustverrechnungstopf festgehalten. Somit kann man, wenn man Gewinne hat und vorher auch mal einen Verlust realisiert hat, die Abgeltungssteuer senken."

    Muss ich Steuern zahlen, wenn ich mit Aktien handele?

    Seit 2009 müssen Anlegerinnen und Anleger Steuern auf Kursgewinne und Dividenden zahlen. Die Kapitalertragsteuer beträgt 25 Prozent und wird zusammen mit dem Solidaritätszuschlag sowie der Kirchensteuer von den Kapitalerträgen abgezogen. In der Regel erfolgt die Abführung dieser Steuern direkt durch die Bank, erklärt Fetscher.

    Seit dem 1. Januar 2023 dürfen Singles bis zu 1000 Euro jährlichen Gewinn mit Aktien erzielen, ohne Abgeltungsteuer zu zahlen. Ehepaare haben einen verdoppelten Steuerfreibetrag von 2000 Euro. Erst Gewinne über diesen Freibeträgen unterliegen der Besteuerung. Damit der Freibetrag beim Aktienverkauf greift, ist es erforderlich, dass Sie Ihrem Broker einen „Freistellungsauftrag“ erteilen.

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