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Schmelzkäse: Wie uns künstliche Phosphate in Scheiblettenkäse schaden

Schmelzkäse

Wie uns künstliche Phosphate in Scheiblettenkäse schaden

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    In Schmelz- oder Scheiblettenkäse, der zum Beispiel auf Tiefkühlpizza verwendet wird sind künstliche Phosphate enthalten, die die Gesundheit gefährden.
    In Schmelz- oder Scheiblettenkäse, der zum Beispiel auf Tiefkühlpizza verwendet wird sind künstliche Phosphate enthalten, die die Gesundheit gefährden. Foto: Symbolbild: Oliver Berg, dpa

    Käse gilt gemeinhin als gesund und als wertvoller Teil einer ausgewogenen Ernährung. Doch Vorsicht:

    Phosphate an sich sind nicht schädlich. In vielen Käsesorten sind natürliche Phosphatsalze enthalten, die der Körper als mineralische Basis für Knochen und für den Energiestoffwechsel verwendet. Auch in Fleisch und Nüssen sind viele dieser "gesunden Phosphate" enthalten. Überschüssige Salze gelangen nicht ins Blut, sondern werden ausgeschieden. Doch in Schmelzkäse sind leider neben den natürlichen Phosphate, mit denen der Körper allein fertig werden könnte, auch künstliche enthalten. Und diese können uns richtig krank machen, wie das NDR-Magazin "Markt" am Montagabend berichtet hat.

    Künstliche Phosphate: So beeinträchtigt Scheiblettenkäse die Gesundheit

    In der Lebensmittelindustrie werden künstliche Phsophate nicht selten eingesetzt, um die Konsistenz von bestimmten Produkten zu manipulieren. Bei Scheiblettenkäse und anderen Produkten aus Schmelzkäse sorgen die auf nicht-natürliche Weise enthaltenen Stoffe dafür, dass der Käse gleichmäßig schmilzt - so, wie man es sich auf dem Hawaii Toast oder einem Cheeseburger wünscht. Auf Aufback-Pizza zum Beispiel wird Schmelzkäse verwendet, der durch künstliche Phosphate gleichmäßiger braun wird.

    Nicht nur, dass der Körper die künstlichen Phosphate aus dem Schmelzkäse in Scheiblettenform meist nicht verwerten kann - diese Stoffe sind auch noch Kalzium-Räuber. So schaden sie dem Körper zusätzlich. Künstliche Phosphatsalze werden zudem nicht ausgeschieden, sondern gehen in hohen Mengen ins Blut über. Die Nieren müssen den Überschuss herausfiltern. Wenn aber zu viel Salz aus Schmelzkäse in der Niere landet, kann es passieren, dass das Blut nicht richtig gereinigt wird.

    Wenn die Niere die künstlichen Phosphatsalze aus Scheiblettenkäse und anderen Schmelzkäseprodukten nicht mehr richtig filtern kann, bleiben sie im Blut und lagern sich an den Gefäßinnenwänden ab. Das steigert das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Haut und Muskeln altern durch die geschwächte Blutzirkulation schneller, durch das fehlende Kalzium steigt dann zusätzlich auch noch das Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Deshalb sollte nicht zu viel Scheiblettenkäse konsumiert werden.

    An diesen E-Nummern erkennen Verbraucher Phosphate in Lebensmitteln

    Große Lebensmittel-Rückrufe in den vergangenen Jahren

    Mai 2009: In dem Erfrischungsgetränk Red-Bull-Cola ist Kokain nachgewiesen worden. Es gab eine hessenweite Rückrufaktion für das betreffende Produkt.

    Februar 2010: Nach mehreren Todesfällen wegen verseuchtem österreichischem Käse hat die Handelskette Lidl erneut vor einem bestimmten Harzer Käse gewarnt. Im Käse sind Listerien entdeckt worden. An diesen Bakterien im Käse waren 2009 zwei Deutsche und vier Österreicher gestorben, weitere zwölf Menschen erkrankten.

    November 2011: Netto hat in seinem Räucherlachs Listerien gefunden. Die Bakterien können zu ernsthaften Erkrankungen führen - der Lebensmitteldiscounter startete eine umfangreiche Rückrufaktion.

    August 2012: Die Curry-Gewürzzubereitung von der Hartkorn Gewürzmühle GmbH kann Salmonellen enthalten.

    September 2012: Die Firma Lackmann Fleisch- und Feinkost GmbH in Bühl ruft die Produkte Putenfleisch im eigenen Saft und Pferdefleisch im eigenen Saft zurück. In einzelnen Proben wurde festgestellt, dass die Lebensmittel nicht erhitzt wurden.

    August 2013: Im Selleriesalat von Ewald-Konserven wurden Glasscherben nachgewiesen.

    Februar 2014: Milupa ruft Aptamil, die Spezialnahrung für Frühgeborene, zurück. Darin wurde ein überhöhter Jodgehalt festgestellt.

    Dezember 2014: Maggi ruft seine Gemüsebrühe zurück. Grund dafür sind Glassplitter in der Brühe.

    Januar 2015: Zimbo ruft unter anderem Schinkenwurst, Bierwurst und  Jagdwurst zurück. In den Produkten können sich kleine Aluminiumteile befinden. Sie könnten Listerien enthalten, diese sind in seltenen Fällen sogar tödlich.

    Januar 2015: Rückruf von Chio Dip! Hot Cheese und Chio Dip! Mild Salsa. In einigen Gläsern waren Glassplitter gefunden worden.

    Februar 2016: Mars ruft nach dem Fund eines Kunststoffteils in einem Snickers mehrere Millionen Schokoriegel in 55 Ländern zurück. Ein deutscher Kunde hatte ein Plastikteil entdeckt; es stammte nach Angaben von Mars von einer Schutzabdeckung im Herstellungsprozess.

    August 2017: Aus den Niederlanden gelangen Millionen Eier nach Deutschland, die mit dem Insektenschutzmittel Fipronil verseucht sind. Viele Geschäfte und Ketten in fast allen Bundesländer sind betroffen, die die Eier aus den Regalen nehmen müssen.

    Hawaii Toasts oder Cheeseburger sind wegen des Schmelzkäses nicht gerade gut für die Gesundheit. Anstatt künstliches Phosphat über Scheiblettenkäse aufzunehmen, sollte dem Körper natürliches Phosphat zugeführt werden. Dazu eignen sich etwa Nüsse, Hülsenfrüchte und Fleisch. Einer Überschwemmung des Körpers mit künstlichen Phosphatsalzen kann durch frische Lebensmittel und wenig Fast Food vorgebeugt werden.

    Ob in einem Lebensmittel künstliche Phosphate enthalten sind, ist für den Verbraucher meist nur schwer zu erkennen. Die Zusatzstoffe müssen zwar auf der Verpackung aufgelistet werden, doch es gibt einige Schlupflöcher, sodass die Angaben des Herstellers meist nicht vollständig sind. Auch Mengenangaben für Phosphate, die ja für den Verbraucher durchaus wichtig wären, sind nicht gesetzlich vorgeschrieben.

    Zu alldem verbergen sich die künstlichen Phosphate auch noch hinter Begriffen wie "Stabilisator", "Konservierungsstoff" oder "Schmelzssalz" oder werden mit E-Nummern deklariert. Unterschiedliche Arten von Phosphaten werden mit den E-Nummern E338, E339, E340, E341, E343, E450, E451, E452, E442, E541, E1410, E1412, E1413, E1414 und E1442 ausgezeichnet. Auf diese sollten Verbraucher achten, wenn sie künstliche Phosphate meiden wollen. sh

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