Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Sanierungsförderung 2024: Jetzt Anträge stellen oder Geld verlieren?

Energie-Kolumne

Sind durch das Ampel-Aus die Sanierungszuschüsse in Gefahr?

    • |
    • |
    Ein Energieberater hilft Eigentümern bei der Bestandsaufnahme, welche Maßnahmen bei einer energetischen Sanierung sinnvoll sind und fertigt auf Wunsch einen individuellen Sanierungsfahrplan an.
    Ein Energieberater hilft Eigentümern bei der Bestandsaufnahme, welche Maßnahmen bei einer energetischen Sanierung sinnvoll sind und fertigt auf Wunsch einen individuellen Sanierungsfahrplan an. Foto: Tobias Hase, dpa

    Das Aus der Ampel-Regierung stand schon länger im Raum. Aber dass es dann so schnell ging, hat viele überrascht. Bei einigen Hausbesitzerinnen und Hausbesitzern, die sich schon länger über energetische Sanierungsmaßnahmen oder einen Heizungsaustausch nachgedacht haben, bricht jetzt Hektik aus. Werden die aktuellen Förderprogramme weitergeführt? Soll schnell noch ein Förderantrag gestellt werden? Oder ist es dafür schon zu spät?

    Zunächst einmal gilt: Wer bereits einen Antrag gestellt und eine Förderzusage erhalten hat, braucht sich keine Sorgen zu machen. Zugesagte Mittel werden weiter ausgezahlt, auch wenn die Maßnahme erst später umgesetzt wird. Grundsätzlich sieht die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) für Anträge, die nach dem 1. Januar 2024 gestellt wurden, einen Bewilligungszeitraum von 36 Monaten vor, davor waren es 24 Monate. Es bleiben nach der Zuschusszusage also drei beziehungsweise zwei Jahre Zeit, um die Maßnahme umzusetzen und die Nachweise einzureichen. So lange sind der zugesagte Förderbetrag reserviert und die Mittel dafür eingeplant.

    Wer Fördermittel will, sollte sich beeilen

    Aber was ist, wenn noch kein Antrag für eine angedachte Maßnahme gestellt wurde, etwa für den Austausch der alten Gas- oder Ölheizung gegen eine Wärmepumpe, der aktuell mit bis zu 70 Prozent gefördert wird? Dann sollte dies möglichst rasch getan werden. Noch sind die für 2024 bereitgestellten Fördermittel nicht ausgeschöpft – das kann sich aber rasch ändern, wenn jetzt die Zahl der Anträge angesichts der unsicheren Zukunft stark steigen sollte.

    Wer zögert, riskiert im schlimmsten Fall leer auszugehen und Tausende von Euro zu verschenken. Denn für die Zeit nach dem 31. Dezember 2024 gibt es viele Fragezeichen. Ab 2025 erscheint eine vorläufige Haushaltsführung sehr wahrscheinlich, das gilt auch für die Zeit nach der Wahl am 23. Februar. Sogar bis zum Sommer ist mit einer vorläufigen Haushaltsführung zu rechnen. Denn bis die neue Regierung ihre Arbeit aufnehmen kann und einen Haushalt beschlossen hat, wird es dauern.

    Es kann sein, dass auch bei vorläufiger Haushaltsführung ein Teil der ursprünglich für 2025 vorgesehenen Etatmittel freigegeben wird, um ein Stop-and-Go bei der Förderung zu vermeiden. Trotzdem ist mit Einschränkungen zu rechnen. Am ehesten gefährdet sind nach Einschätzung von Fachleuten die staatlichen Zuschüsse für Beratungsangebote, wie für den individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP).

    Mittel für Beratungsprogramme in Gefahr

    Der iSFP wird von einem dafür qualifizierten Energieeffizienz-Experten erstellt und zeigt auf, wie das Haus Schritt für Schritt saniert werden kann. Liegt ein solcher Fahrplan vor, wird bei der Umsetzung einer darin empfohlenen Maßnahme – außer beim Heizungstausch – die Standard-Förderung nochmals um fünf Prozent erhöht. Bereits im Sommer war angesichts der angespannten Haushaltslage diese Förderung reduziert worden. Jetzt könnte eine Streichung drohen, weshalb man möglichst schnell den Antrag für eine iSFP-Förderung stellen sollte.

    Übrigens: Bei manchen Förderprogrammen dauert es von der Antragsstellung bis zum Eingang der Förderzusage mehrere Wochen, bei anderen geht es sehr schnell. Letzteres trifft etwa auf den bereits erwähnten Zuschuss von bis zu 70 Prozent für den Wechsel von einer Öl- oder Gasheizung zur Wärmepumpe zu. Mit Unterstützung des Heizungsbauers oder eines Energieeffizienz-Experten geht die Online-Antragsstellung schnell und einfach. Sind die Förderbedingungen erfüllt, kommt binnen weniger Minuten die Förderzusage – man mag es kaum glauben.

    Zur Person: Martin Sambale ist Geschäftsführer des Energie- und Umweltzentrums Allgäu, kurz eza!.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden