Ein riskanter Trend jagt aktuell in den sozialen Medien den nächsten. Nach der "Hot Chip Challenge" gibt es nun die "Salt Chip Challenge". Wie schon der Name sagt, werden bei letzterer anstatt scharfer Chips nun salzige gegessen. Eine Packung kostet zwischen 12,99 und 17,99 Euro und enthält nur einen Tortilla-Chip sowie einen Schutzhandschuh.
"Salt Chip Challenge" führt bei Kindern zu Lebensgefahr
Der angeblich salzigste Chip der Welt besteht zu 40 Prozent aus purem Salz – das ist fast ein halber Teelöffel voll und entspricht ungefähr zwei Gramm, was einem Drittel des Tagesbedarfs eines Erwachsenen von sechs Gramm entspricht. Es klingt zwar nicht nach viel, kann aber ernste Folgen haben: Brechreiz und Kopfschmerzen bei Erwachsen, bei Kindern Lebensgefahr. Darauf weist die Verbraucherzentrale Hessen hin.
"Die Chips sollten nicht in die Hände von Kleinkindern gelangen. Bei einem zwei- bis dreijährigen Kind mit zwölf Kilogramm Körpergewicht könnten schon sechs Gramm Salz am Tag lebensbedrohlich sein, das wären drei Chips", warnt Stella Glogowski, Leiterin der Fachgruppe Lebensmittel und Ernährung bei der Verbraucherzentrale Hessen. Greift ein Erwachsener zum Salz-Chip, sollte unbedingt Wasser bereitstehen, um den plötzlichen Durst zu stillen. Nicht auf allen Packungen sei ein entsprechender Warnhinweis zu finden.
"Salt Chip Challenge": Täglicher Salzkonsum von sechs Gramm sollte eingehalten werden
Isst ein Erwachsener nur einen "Salt Chip", führt die Mutprobe den Angaben nach zu keinen körperlichen Schäden. Die Verbraucherzentrale empfiehlt aber, den täglichen Salzkonsum von sechs Gramm nicht zu überschreiten. Frauen verzehren jedoch durchschnittlich acht Gramm und Männer zehn Gramm Salz pro Tag. Ist der Salzkonsum dauerhaft erhöht, steigt das Risiko für Bluthochdruck und in Folge das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bis hin zu Schlaganfall und Herzinfarkt.
"Hot Chip Challenge" hatte teils dramatische Folgen
Satt der salzigen Chips wurden bei der "Hot Chip Challenge" extrem scharfe Chips gegessen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung wies auf das Risiko einer ernsthaften gesundheitlichen Beeinträchtigung bei dieser Mutprobe hin. Der übermäßige Verzehr von stark Gewürztem könne zu "ernsthaft gesundheitlichen Beeinträchtigungen" führen. "In der Vergangenheit wurden immer wieder Fälle bekannt, bei denen unerwünschte Wirkungen wie Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck beobachtet wurden", hatte das Institut mitgeteilt.
Dass die Folgen dramatisch sind, zeigt ein Fall aus den USA. Dort starb ein 14-jähriger Junge, nachdem er an der Challenge teilgenommen hatte. In Deutschland landeten mehrere Teenager in Kliniken, auch in Bayern mussten zwei junge Mädchen in die Notaufnahme gebracht werden. (mit dpa)