Haut-, Schleimhautreizungen, Übelkeit und Erbrechen oder Kreislaufbeschwerden können die Folgen des Verzehrs der sogenannten Hot Chips sein. Deshalb hat der Lebensmittelhersteller KBB Sweets sein Produkt "Hot Chip Challenge" der Marke "Hot Chip" zurückgerufen.
Rückruf von "Hot Chips": Hoher Schärfegrad kann gesundheitliche Folgen haben
Die Untersuchung der Chips habe unterschiedliche und teilweise sehr hohe Konzentrationen an Capsaicin ergeben, warnte das Unternehmen laut einer am Montag über das Portal lebensmittelwarnung.de verbreiteten Mitteilung. Zudem liegen den Behörden laut dem Internetportal amtliche Gutachten zu den verschiedenen Chargen der "Hot Chip Challenge" vor. In den Proben schwanke die Menge für die Schärfe erheblich – auch chargenübergreifend.
Der sehr hohe Schärfegrad könne gesundheitliche Folgen haben, daher werde empfohlen, auf jeglichen Verzehr des Produktes zu verzichten. Daher sollte es zurückgegeben werden. Die Warnung betrifft die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.
Kinder müssen nach "Hot Chip Challenge" im Krankenhaus behandelt werden
Die Verpackung der "Hot Chip Challenge" in der Form eines Sarges enthält einen einzigen extrem scharfen Tortillachip sowie Latexhandschuhe zum Anfassen. In der "Hot Chip Challenge" fordern sich Teilnehmer heraus, die scharfen Maistortilla-Chips zu essen. Im Internet sind zahlreiche Videos von Menschen zu finden, die an der Mutprobe teilnehmen. In einigen Fällen mussten Kinder und Jugendliche danach im Krankenhaus behandelt werden. Die Tortillachips sind mit der schärfsten Chilisorte der Welt gewürzt.
Verbraucherschützer warnen vor "Hot Chips"
Deutsche Verbraucherschützer hatten zuletzt ein Verbot der "Hot Chip Challenge" gefordert. Das Bundesinstitut für Risikobewertung wies schon im September auf das Risiko einer ernsthaften gesundheitlichen Beeinträchtigung bei so scharfen Mutproben hin. Der übermäßige Verzehr von stark Gewürztem könne zu "ernsthaft gesundheitlichen Beeinträchtigungen" führen. "In der Vergangenheit wurden immer wieder Fälle bekannt, bei denen unerwünschte Wirkungen wie Schleimhautreizungen, Übelkeit, Erbrechen und Bluthochdruck beobachtet wurden", hatte das Institut mitgeteilt.
Dass die Folgen dramatisch sind, zeigt ein Fall aus den USA. Dort starb ein 14-jähriger Junge, nachdem er an der Challenge teilgenommen hatte. In Deutschland landeten mehrere Teenager in Kliniken, auch in Bayern mussten zwei junge Mädchen in die Notaufnahme gebracht werden. (mit dpa)