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Rente mit 70 Jahren: Wann? Warum? Welche Jahrgänge betroffen?

Rente in Deutschland

Ab wann könnte eine Rente mit 70 Jahren kommen?

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    Das Renteneintrittsalter nimmt derzeit stetig zu.
    Das Renteneintrittsalter nimmt derzeit stetig zu. Foto: Sebastian Kahnert, dpa (Symbolbild)

    Deutschland wird immer älter. Auch deswegen ist die Rente in Deutschland ein heißes Thema. Besser gesagt, das Eintrittsalter in die Rente. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) machte klar, dass es in der Bundesrepublik weniger Frührentner braucht. In diesem Zuge wird immer wieder über die Rente ab 70 Jahren diskutiert. Eine Debatte, die viele Fragen aufwirft. 

    Warum sollte eine Rente mit 70 Jahren kommen?

    Der Hauptgrund für die Überlegungen rund um die Rente mit 70 Jahren findet sich im demografischen Wandel. Die niedrigen Geburtenraten der vergangenen Jahrzehnte werden bald für massive Veränderungen in der Altersstruktur unserer Gesellschaft sorgen. In 15 Jahren dürfte es in Deutschland fast fünf Millionen Rentnerinnen und Rentner, die älter als 65 Jahre sind, mehr geben als derzeit. Im Jahr 2020 gab es in Deutschland rund 21 Millionen Seniorinnen und Senioren. 

    Es müssen also mehr Renten ausgezahlt werden, während gleichzeitig die Zahl an Erwerbstätigen sinkt, die das Rentensystem durch ihre Beiträge finanzieren. 18,6 Prozent beträgt der Beitragssatz zur gesetzlichen Rentenversicherung aktuell. Er wird zur Hälfte von den Arbeitgebern und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern getragen. 

    Wann kann man in Deutschland aktuell in Rente gehen?

    Im Schnitt gehen Männer aktuell mit 64,1 Jahren in Rente. Bei Frauen liegt der Wert bei 64,2 Jahren. Derzeit arbeiten 1,3 Millionen deutsche Bürgerinnen und Bürger, die über 65 Jahre alt sind. Knapp eine halbe Million ist über 70. 

    Die Erwerbsquote der 60- bis 64-Jährigen ist in den letzten 20 Jahren stark angestiegen. Im Jahr 2000 lag sie noch bei 12,2 Prozent. Im Jahr 2021 waren es mit 47,5 Prozent fast die Hälfte. Derzeit steigt das Renteneintrittsalter jährlich an. Dieser Zustand wird beibehalten, bis im Jahr 2031 allgemein die Rente ab 67 gilt. Das bedeutet dann für alle ab dem Jahrgang 1964.

    Wann könnte die Rente mit 70 eingeführt werden?

    Die Bundesregierung plant derzeit keine weitere Erhöhung des Renteneintrittsalters. "Nicht das gesetzliche Renteneintrittsalter muss steigen, sondern das tatsächliche. Erfahrene Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer dürfen nicht aufs Abstellgleis geschoben werden", sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) der Bild am Sonntag. Unternehmen sollen mehr Jobs mit Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern über 60 Jahren besetzen. Dann dürfte es auch zu weniger Frührentnerinnen und Frührentnern kommen. Das ist die Marschrichtung von Heil und Scholz. Auf politischer Ebene ist die Rente mit 70 nicht in Sicht.

    Rente mit 70: Ab welchem Jahrgang könnte sie gelten?

    In der letzten Zeit wurden einige Berechnungen durchgeführt, welche sich auf die zukünftigen Renteneintrittsalter beziehen. Der wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsminister analysierte 2021 für den damaligen Minister Peter Altmaier (CDU) die Rente ab 68. Nach den Berechnungen sollten sich die Jahrgänge 1974 als Erstes auf diese einstellen. 

    Die Bundesbank berechnete, dass sich die Jahrgänge 2001 auf eine Rente mit 69 einstellen müssten. Das würde einem Renteneintritt im Jahr 2070 bedeuten. Auch das unterstreicht, dass eine Rente mit 70 aktuell nicht in Sicht ist.

    • Rente mit 68: womöglich ab den Jahrgängen 1974
    • Rente mit 69: womöglich ab den Jahrgängen 2001
    • Rente mit 70: derzeit nicht in Sicht
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