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Rente: Kostenexplosion bei der Rente: Funktioniert das aktuelle System noch?

Rente

Kostenexplosion bei der Rente: Funktioniert das aktuelle System noch?

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    Steht die Rente vor finanziellen Problemen?
    Steht die Rente vor finanziellen Problemen? Foto: Fernando Gutierrez-Juarez, dpa (Symbolbild)

    Ist die Rente noch sicher? Diese und andere Fragen rund um das Rentensystem kommen immer wieder auf - in der Politik, in der Gesellschaft und vor allem bei Rentnerinnen und Rentnern, die sich um ihren Lebensunterhalt sorgen. Aufgrund des demografischen Wandels gehen in Deutschland inzwischen immer mehr Menschen in Rente. Sie beziehen sie aber auch länger und erhalten mit jeder Rentenerhöhung mehr Geld aus der Rentenkasse. Geht das System noch auf oder steuern wir auf ein massives Problem zu? Neue Zahlen deuten eher auf zweiteres hin.

    Rentenkasse zahlt immer mehr Renten: 2023 waren es fast 26 Millionen

    Die Zahl der Rentnerinnen und Rentner nimmt immer weiter zu. Ausschlaggebend für den Anstieg ist insbesondere die Babyboomer-Generation. Denn die geburtenstarken Jahrgänge ab 1959 erreichen zunehmend ein Alter, in dem sie in Rente gehen können. Wie ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung auf Nachfrage mitteilte, wurden im vergangenen Jahr insgesamt rund 1,535 Millionen Renten - Altersrenten, Erwerbsminderungsrenten und Hinterbliebenenrenten - neu bewilligt. Im Vergleich zu 2022 bedeutet das eine Steigerung um rund 4,8 Prozent beziehungsweise etwa 71.000 Fälle. Für das Jahr 2022 hat die Deutsche Rentenversicherung nämlich nur 1,464 Millionen sogenannte Rentenzugänge verzeichnet.

    "Der Anstieg ist vor allem auf eine Zunahme bei den Altersrenten zurückzuführen. 2023 haben rund 953.000 Versicherte erstmals eine Altersrente aus der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten. Gegenüber 2022 gab es hier einen Anstieg um 8,9 Prozent. Der Anstieg ist vor allem eine Folge der demografischen Entwicklung", erklärt der Sprecher der Deutschen Rentenversicherung weiter.

    Die Folge dieser Entwicklung: Insgesamt zahlt die Rentenversicherung laut der Bild-Zeitung inzwischen 25,967 Millionen Renten pro Monat aus. Vor zehn Jahren war die Zahl mit 25,172 Millionen noch deutlich geringer. Etwa 15 Prozent der Renten (4,2 Millionen) werden dabei an Menschen ausgezahlt, die bereits eine eigene Rente erhalten. Dabei handelt es sich zumeist um die Witwenrente. Betroffene haben in der Regel auch höhere Bezüge. Männer mit doppelter Rente bekommen im Schnitt 1794 Euro netto und Frauen 1647 Euro netto.

    Immer mehr Renten: Wie teuer ist das für die Rentenversicherung?

    Aufgrund der Rentenerhöhung im vergangenen Jahr ist die durchschnittliche Altersrente 2023 laut der Bild bei Männern von 1295 Euro auf 1348 Euro netto pro Monat gestiegen. Bei Frauen ist die Rente von 863 Euro auf 908 Euro gestiegen. Im vergangenen Jahr wurde die Rente laut der Bundesregierung im Westen um 4,39 Prozent und im Osten um 5,86 Prozent erhöht. 

    Blickt man auf die vergangenen Jahre, so sind die Renten nach der Übersicht der Deutschen Rentenversicherung seit 2018 im Westen um 21,16 Prozent und im Osten um 26,64 Prozent gestiegen. Zum 1. Juli 2024 steht die nächste Erhöhung an - dann einheitlich für West und Ost um 4,57 Prozent. 

    Höhere Renten bedeuten für die Deutsche Rentenversicherung auch höhere Kosten. Ebenso wirkt sich auch die Bezugsdauer aus. Laut den Zahlen, die der Bild-Zeitung vorliegen, bezogen Männer die Altersrente 2023 im Schnitt 20,1 Jahre lang - 2013 waren es noch 18,3 Jahre. Frauen bezogen die Rente im vergangenen Jahr durchschnittlich 23,3 Jahre - vor zehn Jahren waren es noch 22,6 Jahre. Etwa 85.000 Rentnerinnen und Rentner bekamen die Rente im Jahr 2023 bereits seit mehr als 40 Jahren. Ihr Renteneintritt lag demnach vor 1983. Im vergangenen Jahr waren außerdem 40.146 Rentnerinnen und Rentner über 100 Jahre alt und fast 370.000 waren über 95 Jahre. 

    Die Auswirkungen auf die Kosten machen sich deutlich bemerkbar. So lagen die Ausgaben im März bei 28,4 Milliarden Euro. Drei Jahre zuvor, im März 2021, lagen die Ausgaben laut der Bild bei rund 25 Milliarden Euro, also etwa 3,4 Milliarden Euro darunter. In den nächsten Jahren dürften die Kosten noch steigen. 

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