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Inflation: Hohe Gemüsepreise: Deshalb sind Gurken und Paprika so teuer

Inflation

Hohe Gemüsepreise: Deshalb sind Gurken und Paprika so teuer

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    Vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern ist Gemüse mittlerweile zu teuer.
    Vielen Verbraucherinnen und Verbrauchern ist Gemüse mittlerweile zu teuer. Foto: Christoph Soeder, dpa (Symbolbild)

    Nicht nur Salatgurken und Paprika, der Einkauf vieler frischer Gemüsesorten ist in den vergangenen Wochen spürbar teurer geworden. Ende Februar sorgte etwa ein Video im sozialen Netzwerk TikTok für Aufsehen, in dem sich eine Kundin über einen Gurkenpreis von 3,29 Euro pro Stück beschwerte. Für den ungewöhnlich hohen Preis von Salatgurken oder Paprika im Supermarkt gebe es mehrere Gründe, sagt Peter Höfler. Als Vorsitzender des Arbeitskreises Sonderkulturen beim Bayerischen Bauernverband ist er auch für das Thema Gemüseanbau zuständig. Laut Höfler schwanke der Preis in jedem Jahr immer wieder. Das zeigt auch die Inflationsrate von frischem Gemüse im Vergleich zu 2020 besonders deutlich, die bei 45,6 Prozent liegt.

    Zwischen Februar und März gehe die Erntesaison in Südeuropa zu Ende, erklärt Höfler. Produkte aus dem Norden Europas ließen 2023 allerdings noch auf sich warten. Wegen der Mehrkosten bei Gas und Strom, die für das Beheizen von Gewächshäusern benötigt werden, hätten Landwirte mit dem Anbau abgewartet. Im Fall von Salatgurken sei es zusätzlich zu einer Verzögerung von sechs bis acht Wochen gekommen. Weil die Erntemenge direkt den Preis beeinflusse, merkten das auch Verbraucherinnen und Verbraucher.

    Für Verbraucherschützer ist das kein Luxusproblem. "Die Ernährungsarmut nimmt zu, insbesondere bei den Kindern", warnt Daniela Krehl. Die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern sieht vor allem die Politik in der Verantwortung. Es müssten kurzfristig Maßnahmen ergriffen werden, damit sich die Bevölkerung gesund ernähren könne. Krehl empfiehlt, ganz auf die Mehrwertsteuer auf frisches Gemüse zu verzichten. Längerfristig sollten zudem Angebote für gesunde Mittagessen zum Beispiel in Schulkantinen ausgebaut werden.

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    Aktuell hätten selbst Expertinnen und Experten Schwierigkeiten, die Entwicklungen auf dem Gemüsemarkt einzuschätzen, sagt Krehl. Zusätzlich zur Inflation und Energiekrise treffe Agrarbetriebe vor allem die extreme Trockenheit in den vergangenen beiden Sommern. In Deutschland sei zudem der gestiegene Mindestlohn ein wesentlicher Faktor für hohe Preise. Davon ist vor allem Gemüse betroffen, das ohne Maschinen geerntet werden muss. Das gilt zwar nicht für Salatgurken und Paprika. In der Spargelsaison ab April sei aber deshalb mit noch einmal deutlich höheren Preisen zu rechnen, schätzt Krehl.

    Der Bayerische Bauernverband sieht seinerseits keine Möglichkeit, die Produkte im Preis zu senken. "Wir können nicht das Gemüse günstiger machen und um uns herum wird alles teurer", sagt Branchenvertreter Höfler. Stattdessen appelliert er an die Verbraucherinnen und Verbraucher. Gemessen am Nettoeinkommen würden diese in Deutschland immer noch weniger für Lebensmittel ausgeben als überall sonst in Europa. Zum Sparen hätten sie aber viele Stellschrauben. Das gelte insbesondere für Gemüse. Laut Höfler sei saisonales Gemüse immer günstiger – egal ob konventionell oder bio –, am besten direkt von den Landwirtinnen und Landwirten.

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    Das empfiehlt auch Verbraucherschützerin Krehl. Gemüse, das aktuell in der Region wachse, schone nicht nur den Geldbeutel. "Saisonal befürworten wir immer, weil es auch für den ökologischen Fußabdruck das Beste ist," sagt Krehl. Dazu zählen Salatgurken und Paprika im Augenblick nicht, weil sie nur in beheizten Gewächshäusern angebaut werden konnten. Kundinnen und Kunden in Supermärkten rät sie außerdem dazu, am Abend einzukaufen. Das erhöhe das die Chance, an empfindliche Ware wie Champignons günstiger zu kommen. Alles in allem zeigen sich Krehl und Höfler aber optimistisch. Sobald ab April wieder mehr Ware verfügbar sei, werde das auch den Preis beeinflussen.

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