Die Spritpreise sind wegen des Angriffskriegs durch Russland in der Ukraine stark gestiegen. Obwohl die Preise für Benzin und Diesel in den letzten Wochen zumindest wieder unter die Marke von 2 Euro gerutscht sind, bleiben sie hoch. Für Bürger, die auf ihr Auto angewiesen sind, um zur Arbeit zu kommen, gibt es in Deutschland die Pendlerpauschale. Die wird nun für Fernpendler erhöht - wegen der Ukrainekrise schon früher, als ursprünglich geplant. Hier erfahren Sie alles zur Erhöhung, zur Beantragung und zu den Kilometern, die gefördert werden.
Ab welchem Kilometer gilt die Erhöhung der Pendlerpauschale?
Der Bundestag hat eine Erhöhung der Fernpendlerpauschale (im Fachsprech "Entfernungspauschale" genannt) beschlossen. So sollen die hohen Kosten für Sprit abgefedert werden. Eine Erhöhung der Pendlerpauschale war sowieso schon geplant - allerdings erst für das Jahr 2024. Wegen der Ukrainekrise wurde die Erhöhung vorgezogen. Sie gilt rückwirkend seit dem 1. Januar 2022.
Ab dem 21. Kilometer bekommen Pendler nun 38 Cent. Die Pauschale darf pro Arbeitstag von den zu versteuernden Einkünften abgezogen werden. Dabei zählt die einfache Entfernung zum Arbeitsplatz. Zuvor waren nur 35 Cent pro Kilometer für Pendler über 20 Kilometer vorgesehen. Die Erhöhung soll erstmal nur bis 2026 gelten. Die Grünen kritisierten die Erhöhung der Pendlerpauschale. Sie setze in Zeiten des Klimawandel ein falsches Signal. Die Ampel verabredete, in die Pendlerpauschale noch in dieser Legislaturperiode zu überarbeiten, damit sie ökologischer und sozialer ist.
Muss man die Pendlerpauschale beantragen? Wie läuft die Beantragung?
Genutzt wird die Fernpendlerpauschale von sehr vielen Autofahrern in Deutschland. Beantragt wird sie quasi durch die Steuererklärung, sie ist Teil der Werbungskosten. Fernpendler kommen aber in der Regel leicht über den Pauschalbetrag, profitieren von der Erhöhung also direkt. Wer weniger weit pendeln müsse, werde über eine höhere Werbungskostenpauschale ebenfalls entlastet, betont die Ampelkoalition. 2015 meldeten Steuerzahler knapp 27 Milliarden Kilometer über dem 21. Kilometer. Die wurden von 6,7 Millionen Steuerpflichtigen gemeldet. Da Ehepaare gemeinsam Steuern zahlen, dürfte die Zahl der Fernpendler aber deutlich höher sein.
Durch die Erhöhung der Pendlerpauschale gehen diejenigen Pendler aus, deren Arbeitsweg weniger als 21 Kilometer beträgt. Sie bekommen weiterhin nur 30 Cent pro Kilometer gutgeschrieben. Menschen, die wenig verdienen und keine Steuern zahlen, können eine Mobilitätsprämie bekommen. Sie beträgt etwa 150 Euro.